Die Katze, die Geister beschwor von Lilian Jackson Braun ist der 10 Band der Reihe. Qwill wird von einer alten Freundin Iris Cobb angerufen und gebeten bei ihr vorbei zu kommen. Die panische Frau sagt ihm, dass sie schon seit Tagen Geräusche in den Wänden hört und langsam an ihrem Verstand zweifelt. Qwill fährt sofort los, braucht aber ein bisschen, da Mrs. Cobb etwas außerhalb wohnt. Als er dort ankommt, sind sämtliche Lampen ausgeschaltet, ihre Milch ist warm, aber der Mikrowellenherd ausgeschaltet und Mrs. Cobb liegt tot auf dem Fußboden. Sofort ruft Qwilleran Hilfe und bemerkt natürlich, dass ihm einige Dinge seltsam vorkommen. Um diese seltsamen Aspekte des möglicherweise nicht natürlichen Todes der Frau zu untersuchen, zieht er in das Farmhaus, das inzwischen ein Museum beherbergt, dem Mrs. Cobb vorgestanden hat. Nun ermittelt Qwill mit seinem Kater Koko und der seiner Katze Yum Yum und vor allem Koko zeigt ein komisches Verhalten nach dem anderen: er versteckt sich unter den Vorlegern, führt ständig Selbstgespräche und beobachtet einen leeren Hof. Was spürt der Kater, was Qwill noch nicht entdeckt hat?
Als ich gelesen habe, dass Mrs. Cobb in diesem Band vorkommt, habe ich mich gefreut, weil ich sie bereits aus einem früheren Band und Mordfall kannte. Zwischen den Zeilen kommt heraus, dass sie möglicherweise auch noch in weiteren Bänden eine Rolle spielt. Leider handelt es sich bei ihr um das Opfer, sodass sie nur am Anfang vorkommt und dann auch in den nachfolgenden Bänden keinen Auftritt mehr haben wird.
Irgendwie fand ich das Verhalten der Familie auch seltsam: ihr Sohn wollte sie eigentlich besuchen und reist einfach wie geplant alleine an. Die Beerdigungsvorbereitungen überlässt er Qwill bzw. irgendwelchen Leuten aus der neuen Heimatstadt seiner Mutter, die er nicht kennt und will sie auch dort beerdigen lassen. Seine Frau und sein Kind kommen nicht zur Beerdigung der Mutter und der Mann beginnt sogar eine Affäre mit der Geschäftspartnerin seiner Mutter. Das alles habe ich einfach nicht verstanden und fand Mrs. Cobbs Sohn dementsprechend sehr unsympathisch.
Ansonsten laufen die Ermittlungen so vor sich hin, wobei ich die Motive schon deutlich früher durchschaut hatte als Qwill, aber ich fand es dennoch spannend und ein bisschen gruselig. Ich finde es gut, dass der Krimi kurz vor Halloween angesiedelt und mit einigen Spuklegenden angereichert war. Das hat gut zu einem Krimi, der im Herbst spielt, gepasst. Ich empfehle diesen auf jeden Fall als gruselige Herbstlektüre.
Insgesamt hat mir Die Katze, die Geister beschwor von Lilian Jackson Braun ganz gut gefallen. Ich mag es immer noch, dass die Katzen so präsent vorkommen und sie signifikant zur Auflösung beitragen. Ich mag aber auch Qwill und einige andere der Stadtbewohner, die hier wieder vorkommen. Insgesamt handelt es sich bei diesem Katzenkrimi also um einen spannenden Fall mit Gruselfaktor.