Durch die Nacht und alle Zeiten von Eva Völler ist die Geschichte von Lori und Thomas. Lori, eigentlich Loreley, ist mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester Mia, bei einem Reenactment. Im Wald hat Lori plötzlich einen Albtraum, beschwört Blitze herauf und öffnet aus Versehen ein Zeitportal, das eine Hand voll Soldaten aus dem napoleonischen Krieg in die Gegenwart holt. Thomas ist Engländer, kämpft aber auf der Seite der Preußen und sollte Blücher einen Goldschatz bringen, damit dieser Napoleon besiegen kann. Da er nun in der Gegenwart ist, kann er das nicht mehr tun und die Gegenwart verändert sich zum Schlechteren: Mia verschwindet und Loris Eltern sind geschieden, außerdem versuchen die französischen Soldaten, die aus Versehen ebenfalls in die Gegenwart gekommen sind, Lori und Thomas davon abzuhalten alles wieder in Ordnung zu bringen. Dabei werden sie mehrfach angegriffen und verletzt. Als Lori Thomas zurück in die Vergangenheit versetzt, treten nicht nur die feindlichen Soldaten mit durch das Zeitportal, sondern auch sie selbst. Nun müssen Thomas und Lori gemeinsam alles wieder in Ordnung bringen und verhindern, dass Thomas‘ Vater, der als Geisel gehalten wird, getötet wird…
Ich muss sagen, dass ich das Buch am Anfang sehr langatmig fand. Die Geschichte dauert ewig bis sie in die Gänge kommt und endet dann irgendwie auch sehr rasch, obwohl da noch deutlich mehr Potential für Abenteuer gewesen wäre. Ich war am Anfang aber echt ein paar Mal am Überlegen, ob mir der Jugendroman nicht einfach zu langweilig ist.
Leider kam dann noch hinzu, dass ich Lori immer unsympathischer fand. Sie erinnert mich ein bisschen an Anna, aus der Zeitenzauber-Trilogie der Autorin, aber im Gegensatz zu Anna denkt Lori nicht nach, sie hat keinen nennenswerten Anteil an der Handlung, lässt sich mitschleifen, wird von Thomas beschützt und handelt selten selbst aktiv und wenn dann ohne nachzudenken und bringt Thomas und sich selbst dabei in Gefahr. Das fand ich irgendwann so anstrengend, dass ich auch da überlegt habe, ob ich das Buch nicht lieber abbrechen möchte.
Ansonsten gibt es spannende Passagen, und natürlich ganz viel Romantik, wobei die Handlung in einem enorm kurzen Zeitraum geschieht und ich es seltsam fand, dass Lori und Thomas sich in so kurzer Zeit ineinander verlieben. Außerdem habe ich mich immer wieder gefragt wie denn so viel an einem Tag passieren kann. Auch was die Zeitreisen angeht, gab es für mich einige Logiklücken, die nicht so elegant gelöst wurden wie in der Zeitenzauber-Trilogie, was ich sehr schade fand.
Alles in allem war ich von Durch die Nacht und alle Zeiten von Eva Völler eher enttäuscht. Die Handlung war langatmig, langweilig (hatte aber ein paar spannendere Stellen), die Protagonistin anstrengend und hat wenig aktiv zum Geschehen beigetragen und es gab einige Logiklücken. Insgesamt würde ich der Jugendroman wohl nicht weiterempfehlen.