Anne in Avonlea von L. M. Montgomery

Rezension: Anne in Avonlea von Lucy Maud Montgomery

Anne in Avonlea von Lucy Maud Montgomery ist der zweite Band der Anne auf Green Gables-Reihe und man sollte diese schon in der richtigen Reihenfolge lesen (oder hören), da man sonst wichtige Infos aus dem ersten Band nicht kennt, auf die im zweiten aber verwiesen wird. Ich habe mich an vieles dann erinnert, nachdem darauf verwiesen wurde, deshalb sollte man auf jeden Fall nicht zu viel zeitlichen Abstand zwischen dem Lesen der beiden Bände haben. Außerdem endet der zweite Band mit so einer Art Cliffhanger, denn es wird angekündigt, dass Anne nun aufs College geht und man möchte nach den vielen Abenteuern dann natürlich schon wissen wie sie sich dort schlagen wird.

Ich muss sagen, dass mir die Figuren grundsätzlich recht sympathisch sind, obwohl sie meistens nur so detailliert wie nötig beschrieben werden. Anne ist unglaublich liebenswert mit ihrer offenen, ehrlichen Art. Sie hat so viele unterschiedliche Charaktereigenschaften, dass sie alleine durch all das, was ihr so passiert und was sie so erlebt eine unglaublich facettenreiche Figur wird. Inzwischen mag ich auch Marilla, obwohl sie in ihren Ansichten teilweise noch etwas antiquiert ist und vor allem ihre Erziehungsmethoden erst fragwürdig sind. Dennoch ist sie eine liebenswerte ältere Dame, die ich sehr gerne hab.

Obwohl Anne so viele Abenteuer erlebt, werden diese nicht langatmig erzählt, teilweise hatte ich sogar das Gefühl, dass die Zeit nur so gerast ist und man viele Sachen noch ausführlicher hätte beschreiben können. Das fand ich dann eher schade. In dem relativ kurzen Buch passiert aber eben recht viel und es deckt zwei Jahre von Annes Leben in Avonlea ab. Am Anfang geht es noch viel um Annes Zeit in der Schule und ihre Rolle als Lehrerin, in die sie herein finden muss. Später spielt die Schule eigentlich keine Rolle mehr und die Handlung handelt mehr Davy und Dora, später von der älteren Jungfer und zwischendurch eben den vielen anderen Dingen, die im Dorf so geschehen.

Lucy Maud Montgomery schafft es wirklich mit wenigen Worten eine unglaublich abwechslungsreiche, spannende, abenteuerliche Geschichte zu erzählen. Das ist eine beeindruckende Fähigkeit und ich frage mich, warum der Band so lange bei mir rumlag bevor ich ihn gelesen (bzw. gehört habe).

Ich habe mich entschieden, das Buch als Hörbuch zu hören. Eva Mattes hat den Band eingesprochen und ich muss sagen, dass sie einfach toll war. Ich weiß, dass sie eine sehr bekannte Hörbuchsprecherin ist, und ich meine auch, dass ich schon einmal etwas von ihr gehört habe, kann mich aber nicht mehr erinnern was das genau war. Ich kann nur sagen, dass sie die ganze Geschichte für mich zum Leben erweckt hat und Anne dadurch noch mehr Ausdruck erhalten hat.

Alles in allem bin ich von Anne in Avonlea von Lucy Maud Montgomery durchweg begeistert. Ich möchte auf jeden Fall wissen wie Annes Geschichte weitergeht und freue mich schon darauf. Anne ist ein toller Charakter, ihr Leben und ihre Abenteuer sind lustig, spannend, manchmal traurig und direkt aus dem Leben gegriffen. Dadurch erhalten die Romane eine tolle Authentizität, die mich wirklich überzeugt. Und Eva Mattes hat ihren Job als Hörbuchsprecherin toll gemacht, sodass ich auch das Hörbuch gerne weiterempfehle.

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