Und dann gabs keines mehr von A. Christie

Kurz gesagt: Und dann gabs keines mehr von Agatha Christie

Der Krimi Und dann gabs keines mehr von Agatha Christie wurde unter mehreren Titeln in Deutschland herausgegeben. Neben dem eben erwähnten wurde der Thriller auch unter den Titeln Letztes Weekend und Zehn kleine Negerlein herausgegeben. Das führe ich nur der Vollständigkeit halber hier auf, weil meine ältere Ausgabe auch den zweiten Titel hat. Dennoch werde ich hier den oben stehenden Titel, aus bekannten Gründen, verwenden.

Es geht in diesem Thriller um zehn Figuren, die alle von ihnen mehr oder weniger bekannten Menschen auf eine Insel eingeladen werden, um dort ein Wochenende zu verbringen: Anthony Marston, Richter Lawrence Wargrave, Dr. Edward Armstrong, Ex-Polizist William Henry Blore, Philip Lombard, General John Macarthur, Vera Claythorne, Emily Brent und die beiden Hausangestellten Ethel und Thomas Rogers.

Allen zehn Personen wird vorgeworfen, eine oder mehrere Personen ermordet oder deren Tod verursacht zu haben. Bei allen Todesfällen handelt es sich entweder um Morde, die der Justiz durch die Lappen gegangen sind oder um welche, die nicht als Morde zu erkennen waren. Hierzu gehören ein Autounfall, absichtlich verursachte Todesfälle im Gefecht, eine schief gelaufene Operation, Menschen, die in den Selbstmord getrieben wurden, Unfälle oder Todesfälle, die durch „Fehlurteile“ im Gericht zustande kamen. Der Mörder scheint sich mit den zehn Täter:innen auf der Insel zu befinden und nimmt deren Verurteilung selbst in die Hand…

Ich muss sagen, dass ich diesen Krimi zwar als Buch auf dem SuB stehen habe, ihn aber als Theaterstück gesehen hatte und ihn mir hinterher als englisches Hörbuch angehört habe. Leider konnte ich nicht herausfinden, wer der Sprecher war, sodass ich leider nicht wirklich auf das Medium eingehen kann. Dennoch hat es mir gut gefallen, das englische Original mit dem deutschen Theaterstück zu vergleichen, das ja notgedrungen an einigen Stellen gekürzt und teilweise verändert werden musste.

Ich muss sagen, dass ich bei diesem Thriller von Christie am Anfang recht skeptisch war, weil ich bisher hauptsächlich Krimis von ihr kenne und es auch besonders gut finde, wenn ich die ermittelnden Figuren kenne. Hier gab es praktisch keinen Ermittler, was ich etwas seltsam fand, wenn man bedenkt, was für Figuren hier anwesend sind: ein Mann, bei dem es für mich klang, als könnte er auch als Privatdetektiv arbeiten und eher von zupackender Sorte ist, ein Richter und ein ehemaliger Polizeibeamter. Jeder der drei wäre ja dafür prädestiniert gewesen, den Fall zu übernehmen und seine eigenen Ermittlungen anzustellen.

Abgesehen davon, ist der Thriller zwar etwas gruselig, aber ich finde, es hielt sich noch in Grenzen, zumal keine Figur so sympathisch war, dass es mir das Herz gebrochen hätte, zu erfahren, dass er/sie der/die Täter:in oder das nächste Opfer ist und man ahnt ja, dass es einige Todesopfer geben könnte.

Alles in allem kann ich zwar nicht nachvollziehen, warum der Thriller so beliebt ist, aber er war doch eine kurzweilige Unterhaltung und ich mochte die Idee, dass ein mysteriöser Rächer kommt, um die Todesfälle zu rächen beziehungsweise zu verurteilen, bei denen das Gesetz und die Justiz versagt haben. Teilweise handelte es sich ja nicht einmal im engeren Sinne um Verbrechen, was die einzelnen Figuren getan haben. Von mir gibt es also auch für diesen Klassiker eine Empfehlung, aber man sollte eben nicht damit rechnen, dass es sich um einen klassischen Christie-Krimi handelt.

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