Kate erhält wieder einen Auftrag um als Detektivin zu arbeiten, allerdings unbezahlt, denn der Ehemann ihrer leiblichen Schwester ist verschwunden. Ihre Schwester Mary Jane steht plötzlich vor ihrer Tür und stellt sich vor: ihre Mutter musste die kleine Kate als Baby weggeben, nachdem ihr Vater im Dienst gestorben war. Davon wusste Kate, zumindest, dass sie adoptiert ist, aber bisher hatte sie keinen Wunsch ihre „Herkunftsfamilie“ kennenzulernen. Dazu ist sie nun gezwungen, denn obwohl es fast noch mitten in der Nacht (sehr früh am Morgen) ist, bringt sie es nicht übers Herz, ihre Schwester wegzuschicken. Zusammen fahren sie also in deren Heimatort und Kate beginnt mit ihren Ermittlungen: sie befragt die Kinder, vor allem Harriet, die ihren Vater angeblich tot am Boden liegen gesehen hat und untersucht den Steinbruch, wo Ethan, ihr Ehemann, das letzte Mal gesehen wurde. Außerdem befragt sie die ersten Zeugen. Als Ethan kurz darauf tot aufgefunden wird, schaltet sich Scotland Yard ein und schickt Kates „Freund“ Marcus, der die Ermittlungen aufnimmt. Kates Ansicht nach ermittelt er aber in die falsche Richtung, denn er verdächtigt Mary Jane und besten Freund. Als weitere seltsame Dinge geschehen, muss Kate endlich herausfinden, wer hinter all dem steckt bevor Mary Jane noch verhaftet und der Prozess gemacht wird…
Ich muss sagen, dass mir der zweite Band der Reihe ja nicht so gut gefallen hat, dafür fand ich den dritten wieder ganz toll.
Kate ist eine starke unabhängige Frau, die ihre Ermittlungen durchzieht und meistens den besseren Riecher als die Männer von der Polizei hat (allen voran ihrem „Freund“). Sie fährt Auto, lebt ihr eigenes Leben, verdient (zumindest hin und wieder ein bisschen) Geld und ist wirklich klug (sonst könnte sie wohl keine Kriminalfälle lösen). Aber was mich wirklich genervt hat, war ihr Freund: Marcus. Er zeigt sich ihr gegenüber immer wieder gönnerhaft. Obwohl er die ganze Zeit auf dem Holzweg ist und ihr auch zeigt, dass er ihre Ideen eher belächelt, löst sie den Fall, aber statt zu Kreuze zu kriechen und sich zu entschuldigen, nimmt er es einfach hin, dass ihm die Lösung in den Schoss gefallen ist.
Auch ihre Mutter ist anstrengend, aber man merkt, dass diese ihre Tochter dennoch liebt. Deshalb finde ich ihre Übergriffigkeit Kates Freund einfach einzuladen, damit ihr Vater ihn kennenlernen kann, etwas nervig, aber verzeihlich. Eigentlich würde man ja erwarten, dass Kate das tut, wenn sie beschließt, Marcus zu heiraten. Und tatsächlich möchte er ihr wohl eine Frage stellen, doch Kate ist noch etwas unentschlossen, ob sie ihn wirklich genug mag dafür. Ich vermute, dass diese Frage im nächsten Band folgen wird und bin nicht sicher, wie ihre Antwort ausfällt. Kate hängt noch immer an ihrem vor Jahren im Krieg verschollenen Ehemann und sie klammert sich an die Hoffnung, dass sie ihn irgendwann in einem Krankenhaus findet und er an einem Gedächtnisverlust leidet.
Ich muss sagen, dass ich Marcus so gar nicht leiden kann und deshalb hoffe, dass sie seinen Heiratsantrag ablehnen wird. Falls sie ihn annimmt, weiß ich nicht, ob ich die Reihe weiterverfolge. Wobei die Reihe derzeit auch nur bis Band 4 (plus ein kurzer, den es nur digital gibt) übersetzt ist, aber es gibt noch weitere im Original und ich hatte am Anfang tatsächlich überlegt, ob ich die Reihe nach den vier deutschen Bänden einfach auf Englisch weiterlese. Davon sehe ich derzeit ab, warte aber mal, wie sehr mich der vierte Band überzeugen wird.
Alles in allem hat mir der dritte Band der Kate Shackleton-Reihe Mord zur Teestunde von Frances Brody besser gefallen als der zweite Band. Ich mag Kate eigentlich sehr und auch Sykes ist wirklich in Ordnung, aber Marcus und ihre Beziehung zu ihm nerven mich mehr und mehr. Der Fall war wieder sehr spannend, komplex und abwechslungsreich und Kate leistet wirklich tolle Ermittlungsarbeit. Ich hoffe, der nächste Band (und auch der digitale Kurzkrimi) wird ähnlich spannend.