Green Scales von K. V. Haderer

Rezension: Green Scales von Katharina V. Haderer

Green Scales ist der zweite Teil der Die Drachen von Talanis-Reihe, die eigentlich eine Trilogie ist, aber es gibt noch einen Kurzroman, der irgendwie parallel spielt. Die Reihe wurde von Katharina V. Haderer geschrieben.

Bei der Welt, in der Green Scales spielt, handelt es sich um eine fiktive. Es gibt zwar einige Elemente aus unserer realen Welt, vor allem aus dem asiatischen Raum wurden einige Dinge übernommen: traditionelle Teezeremonien, Kleider, die an asiatische traditionelle Kleidung erinnern, das Kasten-System mit der untersten Kaste, die hier Kunjus genannt werden. Eine stimmige Welt zu konzipieren, ist dennoch eine sehr schwierige Aufgabe und mir gefällt die Welt bisher ganz gut und mir sind bisher auch keine großen Inkonsistenzen aufgefallen.

Die Handlung hatte ich so nicht erwartet. Die Reihe scheint nicht wie eine „normale“ Trilogie zu funktionieren, das dachte ich mir irgendwie schon nach dem ersten Band, aber nach der Inhaltsbeschreibung zu Band 2 wusste ich nicht, ob Christie den ganzen Band über im Gefängnis sitzt und verkauft werden könnte, oder ob das nur einen relativ kleinen Teil der Handlung ausmacht und noch Konsequenzen nach sich zieht. Gerade deshalb war ich angenehm überrascht von der Handlung, die ich sehr spannend fand und dennoch nicht das Gefühl hatte, dass die Autorin versucht hat, ihre Figuren ständig vorwärts zu treiben (was ich als sehr angenehm empfunden habe). Ich bin auf jeden Fall auch gespannt wie es nun weitergeht.

Christie selbst ist manchmal sehr naiv und unvorsichtig (beispielsweise als sie Jason einfach folgt, obwohl sie weiß, dass die Straßen von Shousa gefährlich sein können), die meiste Zeit halte ich sie aber für verdammt mutig. Auch wenn sie Angst hat, geht sie gegen Unrecht vor und vertritt ihre eigenen moralischen Werte. Ich hoffe, sie bleibt weiterhin so, denn das macht sie für mich zu einer unglaublich sympathischen Protagonistin.

Ihre Familie hält immer zu Christie. Als sie erfahren, dass Christie tatsächlich schon seit ein paar Jahren blaue Drachenschuppen hat und diese vor ihnen verborgen hat, weil sie Angst hatte, dass sie dann nicht länger zur Familie gehören würde, reagieren sie verärgert und mit Unverständnis, denn schließlich gehört Christie ohne Diskussion zur Familie. Das macht vor allem Lin so sympathisch, obwohl sie in diesem Band leider nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt.

Zhang, ihr Cousin, tritt langsam zurück ins Leben. Er ist Christie ein guter Freund und ich fand die beiden Szenen, in denen er eine größere Rolle gespielt hat, sehr toll, denn obwohl er ein arroganter Arsch sein kann, ist er eben doch einer von den Guten. Auch Cordula Wegemann spielt in diesem Band leider nur eine sehr kleine Rolle, dennoch mochte ich sie wieder sehr gerne, auch wenn ich sie für einen sehr exzentrischen und seltsamen Charakter halte.

Das Zusatzmaterial im Anhang, die Karten, der Stammbaum und das Glossar sind sehr cool, wenngleich mir ein paar Begriffe im Anhang gefehlt haben. Wenn man sich in der Welt auskennt, weil man Band 1 gelesen hat, was man sollte, weil der zweite Band unmittelbar auf den Ereignissen des ersten Bandes aufbaut, dann braucht man das Glossar aber gar nicht so oft. Es wird auch relativ wenig von dem was in Band 1 geschehen ist, noch einmal expliziert, sodass man also keinen allzu großen Abstand zwischen dem Lesen der beiden Bände haben sollte.

Insgesamt hat mir Green Scales sehr gut gefallen und ich empfehle den zweiten Band der Die Drachen von Talanis-Trilogie (beziehungsweise die gesamte Reihe) von Katharina V. Haderer sehr gerne weiter und freue mich schon auf den dritten Teil und den zusätzlichen Kurzroman Lisbeth.

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