Notabene 45 Ein Tagebuch von E. Kästner

Steckbrief: Notabene 45 – Ein Tagebuch von Erich Kästner

Steckbrief: Notabene 45 – Ein Tagebuch von Erich Kästner

Titel: Notabene 45 – Ein Tagebuch Autor: Erich Kästner
Reihe: – Originaltitel: –
Genre: Erfahrungsbericht Verlag: dtv
Seitenanzahl: 223 Erscheinungsjahr: 1961 (Erstausgabe), 2013 (8. Auflage)
Preis: 9,90€ ISBN: 978-3-423-11016-7
Die Kapitel: Berlin (7. Februar bis 9. März 1945), Mayrhofen I (22. März bis 3. Mai 1945), Mayrhofen II (4. Mai bis 15. Juni 1945), P. in Bayern (18. Juni bis 28. Juni 1945), Mayrhofen III (29. Juni bis 5. Juli 1945) und Schliersee (9. Juli bis 2. August 1945), Postskriptum 1960
Notabene 45 Ein Tagebuch von E. Kästner

Inhaltsangabe: Notabene 45 – Ein Tagebuch von Erich Kästner

Inhaltsangabe: Notabene 45 – Ein Tagebuch von Erich Kästner
„Wie lange mein eignes Geld reichen wird, weiß ich nicht. Die Scheine zu zählen, nimmt täglich weniger Zeit in Anspruch. Was dann, wenn die Brieftasche leer ist? Zäune reparieren und Klingeln legen, das kann ich nicht. Ich kann nicht einmal Holz hacken oder mit schwarzer Butter handeln. Soll ich abends im Gasthof satirische Gedichte deklamieren und hinterher mit dem Hut kassieren? Die Schriftstellerei ist kein ausgesprochen praktischer Beruf. Was er einbringt, sind Ungelegenheiten.“
Erich Kästner beschreibt in seinem Tagebuch „Notabene 45“ die letzten Kriegswochen vom 7. Februar 1945 bis 2. August 1945.
In seinem Tagebuch beschreibt Kästner die Sorgen, die er sich um seine Eltern macht, die in Dresden lebten, und von den Bombenabwürfen betroffen waren. Zu dem Zeitpunkt lebt Kästner als verbotener Schriftsteller in Berlin, und darf nicht ausreisen, denn ohne Passierschein wird man zurückgeschickt in die Heimatstadt, oder verhaftet. Kästner erhält von einem Freund einen gefälschten Passierschein mit dem er nach Mayrhofen reist mit einer Filmcrew.
Weiterhin beschreibt Kästner die Knappheit an Lebensmitteln, sowie an Kleidung in Mayrhofen, die aber überall zu herschen scheint. Des weiteren beschreibt er die Stimmung in der Bevölkerung nachdem der Krieg, zumindest in Deutschland in weiten Teilen, beendet zu sein scheint. Er beschreibt wie die Bevölkerung teilweise mit falschen Nachrichten gefüttert werden, aber auch wie Propaganda von den Russen betrieben wird, und wie die Amerikaner und die deutschen Soldaten miteinander umgehen.

Alles in allem beschreibt Erich Kästner in seinem Tagebuch „Notabene 45“ sehr gut wie die Zivilbevölkerung den Krieg sah, und was sie wussten, und mit welchen Informationen sie versorgt wurden, aber auch wie sie zur Regierung, zur Lebensmittelknappheit und zu den Besatzungsmächten standen. 




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Notabene 45 Ein Tagebuch von E. Kästner

Rezension: Notabene 45 – Ein Tagebuch von Erich Kästner

Rezension: Notabene 45 – Ein Tagebuch von Erich Kästner
Die Inhaltsangabe von Erich Kästners Tagebuch „Notabene 45“ findet ihr oben.
Erich Kästner beschreibt in seinem Tagebuch „Notabene 45“ die letzten Kriegswochen mit viel schwarzem Humor und Sarkasmus. „Noch ersprießlicher und radikaler würde sich ein internationales Übereinkommen auswirken, das den Fahneneid um das Keuschheitsgelübde bereicherte und wonach auf den Beischlaf in Feindesland die Todesstrafe stünde. Bei einem entsprechenden Kriegsartikel wären schon die Kreuzritter zu Hause geblieben.“
Gleichzeitig beschreibt Erich Kästner auch sehr detailliert wie es der Zivilbevölkerung zu Kriegszeiten ging, wenn es zum Beispiel um Lebensmittelknappheit, Kleidungsknappheit oder die Besatzungsmächte geht.
Nicht nur als Kinder- und Jugendbuchautor, sondern auch als Kriegsberichterstatter ist Erich Kästner sehr beeindruckend.
Da er einerseits die Fakten, die der Zivilbevölkerung mitgeteilt werden, als auch die darauf folgenden Eindrücke der Menschen wiedergibt, aber auch das Verhalten der Menschen und die Handlungen dieser beschreibt, hat mir „Notabene 45“ sehr gut gefallen.

Meiner Meinung nach gehört diese Kriegsliteratur von Erich Kästner in jedes Bücherregal und sollte auf jeden Fall gelesen werden, denn „Notabene 45“ gibt einen mehrdimensionalen Einblick in den Alltag der Zivilbevölkerung zu Kriegsende und ergänzt so, das in der Schule gelernte Wissen. Beides, sowohl Kriegsliteratur über den Alltag der Zivilbevölkerung, als auch das Schulwissen über den zweiten Weltkrieg, zusammen ermöglicht somit sich eine reflektierte Meinung über den Kriegsalltag der Deutschen zu bilden.