Adventskalender 2020 ·Bea am anderen Ende der Welt von G. Beyerlein

Inhaltsangabe: Bea am anderen Ende der Welt von Gabriele Beyerlein

Bea am anderen Ende der Welt von Gabriele Beyerlein erzählt die Geschichte von Jan, dessen beste Freundin Bea mit ihren Eltern nach China zieht. Jan und Bea waren Nachbarn und haben viel gemeinsam gemacht, denn nur mit Bea konnte er seine Geheimnisse austauschen. Die Jungs in seiner Klasse wollen immer nur Fußball spielen und über Fußball sprechen und so ist es für Jan angenehm, dass man mit Bea auch mal etwas anderes unternehmen kann. Die beiden spielen Piraten oder sie vertreiben sich draußen in einem fremden Garten in der Rosenburg die Zeit.

Nachdem Bea ihm eine E-Mail geschrieben hat und nach ihrer Rosenburg fragt, macht sich Jan auf, nach dieser zu sehen. Die Rosenburg ist ein Gartenhäuschen, das mit Rosenranken umwuchert ist und in das man nur durch ein Fenster reinklettern kann. Als Jan in dem fremden Garten herumschleicht, wird er von einem Jungen erschreckt, der behauptet gerade in das zum Garten gehörende Haus gezogen zu sein. Die beiden streiten sich miteinander und Jan hofft, den Typen nie wieder sehen zu müssen.

Als am nächsten Montag ein neuer Mitschüler in ihre Klasse kommt, ist das ausgerechnet besagter Junge. Tobias kommt eigentlich aus Deutschland, doch sein Vater wurde auch nach China versetzt und jetzt sind sie wieder da. Leider hat er hier keine Freunde mehr und er hängt natürlich auch sehr an China, weil er dort so lange gelebt hat und dort ebenfalls eine beste Freundin hatte. Tobias tut sich in der neuen Klasse aber schwer, denn er kennt sich mit Fußball nicht aus und so wird er zu Anfang von den Jungen aus seiner Klasse ausgeschlossen.

Tobias und Jan fangen an sich zu treffen, denn schließlich vermisst Tobias seine Freundin und er ist froh endlich Anschluss zu finden und Jan vermisst Bea und erfährt von ihr wie froh sie ist, in China direkt neue Freunde gefunden zu haben und dass es sehr schwer gewesen wäre, wenn die neuen Mitschüler nicht nett zu ihr gewesen wären. Jan versucht sich diese Aussage also zu Herzen zu nehmen und besonders nett zu Tobias zu sein, damit der Umzug für ihn nicht zu schwer wird.

Als Tobias Jan zur Halloween-Party seiner Schwester einlädt, kommt Jan und die beiden beschließen, Tobias‘ Schwester und deren Freunde zu erschrecken. In der Nacht reden die beiden, auch über Bea und Liz, und umso besser sich die beiden kennenlernen desto mehr merken sie, was sie gemeinsam haben. Außerdem kannte Tobias Bea oberflächlich, weil sie in die gleiche Schule gingen und Liz sich mit Bea angefreundet hat. Deshalb lässt sich Jan alles ganz genau erzählen und natürlich möchte er auch wegen Bea möglichst viel über China und Shanghai lernen.

Am nächsten Morgen trifft Jan seine Fußballfreunde als er gerade aus Tobias‘ Haus kommt und diese fragen ihn, ob er beim nächsten Spiel wieder im Tor steht. Dieser ist sehr glücklich, dass seine Fußballfreunde offenbar kein Problem damit haben, wenn er auch mit Tobias befreundet ist.

Adventskalender 2020 ·Bea am anderen Ende der Welt von G. Beyerlein

Rezension: Bea am anderen Ende der Welt von Gabriele Beyerlein

Das Kinderbuch Bea am anderen Ende der Welt von Gabriele Beyerlein beschäftigt sich mit Themen wie Freundschaft, Wegzug in ein anderes Land und damit einhergehend Sensibilisierung dafür, dass es dort andere Gerichte, eine andere Schrift und Sprache und eine andere Gesellschaftsordnung gibt. Aber es geht auch um Geschlechterwahrnehmung und geschlechterspezifische Spiele.

Mir hat es gut gefallen, dass es hier ein Junge und ein Mädchen gut befreundet waren und durch den Wegzug von Bea eine Reflexion der Freundschaft stattgefunden hat. Jan ist sich sehr wohl bewusst, dass er mit Bea anders gespielt hat als mit den Jungs in seiner Klasse. Er hat Angst vor Ausgrenzung wenn bekannt wird, dass er auch mal etwas anderes als Fußball oder Videospiele spielen möchte und verhält sich vor seinen Freunden eben deren Erwartungen entsprechend. Dass Bea und er auch mal nur gelesen oder sich Geschichten ausgedacht haben, würde er niemals erwähnen und dass er mir Bea gut reden und ihr alle Geheimnisse anvertrauen konnte, erzählt er auch niemandem.

Gleichzeitig merkt er aber, dass solche Freundschaft auch mit anderen Jungs möglich sind, denn Tobias denkt und fühlt ähnlich wie er selbst. Es wird aufgezeigt, dass die Themen und Spiele nichts mit dem Geschlecht zu tun haben, sondern aus der Freundschaft und den Charakteren der beiden Befreundeten resultieren.

Besonders schön fand ich auch die einfühlsame Art von Jan, denn er hat die Probleme, die Bea nun in China hat auf Tobias übertragen, denn dieser ist ja gerade in genau der gleichen Situation wie Bea vor ein paar Wochen. Dass ein Jungen in seinem Alter solch eine Weitsicht besitzt, hat mich sehr erstaunt, wenngleich es mich sehr gefreut hat. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht wie alt Jan genau war. Ich schätze mal etwa 10 Jahre alt, denn er ist offenbar schon ein paar Jahre in der Schule und hat auch schon Englischunterricht, aber er findet Mädchen noch nicht wieder gut.

Die Handlung selbst hat jetzt nicht auf irgendeinen Höhepunkt hingearbeitet, sondern hat einfach den Anfang der Freundschaft von Jan und Tobias abgebildet. Ich muss aber sagen, dass ich mir noch weitere Abenteuer der Kinder gewünscht hätte, denn mir gefielen die Charaktere sehr gut, aber ich weiß schon, dass das leider nicht immer geht, dennoch hätte ich mir gewünscht, dass Bea am Ende wieder zurückkommt und sie und Jan ihre Freundschaft wieder aufnehmen können.

Mir hat es auch gut gefallen, dass sich die Kinder der kulturellen Unterschiede von China und Deutschland bewusst waren. Jan hat sich von Tobias beispielsweise recht viel von China erzählen lassen und davon was man dort so isst und wie dort das Stadtbild aussieht, weil er davon auch schon ein bisschen was von Bea gehört hat.

Alles in allem hat mir Bea am anderen Ende der Welt wirklich gut gefallen und ich empfehle es gerne an interessierte Leser:innen und deren Eltern weiter.