Das Los der Drei von A. Carter

Inhaltsangabe: Blackcoat Rebellion – Das Los der Drei von Aimée Carter

Das Los der Drei ist der erste Teil der Blackcoat Rebellion-Trilogie von Aimée Carter. Kitty Doe ist eine Extra, das heißt, dass sie als zweites Kind von Eltern mit einem niedrigen Rang geboren wurde und daraufhin in einem Gruppenheim aufwuchs. In dieser zukünftigen, dystopischen Welt, die aber dennoch in den USA liegt, gibt es am 17. Geburtstag für jeden Menschen eine Prüfung. Je nach dem wie man bei der Prüfung abschneidet, wird man klassifiziert. Kitty kann zwar nicht lesen, kann sich die Aufgaben aber vom Prüfer vorlesen lassen, dies führt allerdings dazu, dass sie nicht so viel Zeit hat und nicht fertig wird und so nur als Drei eingestuft wird.

Da sie nicht nach Denver versetzt werden will, entschließt sie sich mit einer befreundeten Prostituierten mitzugehen um in ihrem Club einen Monat zu arbeiten bis ihr Freund Benjy die Prüfung ablegen kann und sie gemeinsam überlegen können wie es weitergehen soll. Benjy ist klug und Kitty ist sich ganz sicher, dass er eine super Prüfung hinlegen wird, dass er eine Sechs wird und dass er dann das Leben führen wird, dass er führen möchte. Kitty wird in diesem Club versteigert. Als sie auf ihren ersten Freier wartet stehen plötzlich Wachen und der Premierminister Daxton Hart vor ihr und bieten ihr einen Deal an: Sie bekommt eine Sieben (den höchsten Rang, den normalerweise nur die Familie Hart bekommt) und dafür muss sie mit Daxton Hart mitkommen. Sie ahnt zwar, dass da noch mehr dahintersteckt, aber sie lässt sich dennoch auf den Deal ein.

Kitty bekommt mit wie ihre Freundin ermordet wird und sie selbst wird betäubt. Als sie wieder zu sich kommt, wurde sie maskiert und sieht nun aus wie die Nichte des Premierministers. Lila Hart wurde bei einem angeblichen Skiunfall in der letzten Woche getötet. Ihre Mutter Celia ist geschockt als sie erfährt, dass Daxton schon vor dem Tod von Lila nach einem Ersatz für sie gesucht hat, weil sie nun weiß, dass ihr Bruder ihre Tochter ermorden hat lassen. Kitty muss in den nächsten Tagen lernen wie Lila aufzutreten. Sie erfährt wie Lila sprach, aß, was sie gerne getan hat, wie sie sich bewegt hat und so weiter. Knox, Lilas Verlobter, und Celia helfen Kitty dabei, sich Lilas Verhaltensweisen anzueignen.

Als Kitty fast fertig mit ihrer Ausbildung ist, soll sie mit auf eine Jagd gehen. Sie wird nach Anderswo gebracht, wo reiche Männer wie beispielsweise die Minister oder der Premierminister Jagd macht, allerdings nicht auf Tiere, sondern auf Menschen. So muss Kitty mit ansehen wie die Gruppenheimsleiterin, die für sie wie eine Mutter war, von Daxton erschossen wird. In der Konsequenz überdenkt sie das Angebot von Celia noch einmal. Sie kennt die Reden, die Lila vor ihrem Tod gehalten hat und tritt in ihre Fußstapfen.

Kitty fühlt sich von allen Seiten manipuliert. Knox und Celia wollen, dass Kitty Lilas Werk fortsetzt. Augusta und Daxton wollen Kitty für ihre Zwecke missbrauchen und Greyson, Daxtons Sohn, wird aus allem herausgehalten, weil alle meinen, dass er die Wahrheit nicht kennen muss. Dabei kriegt er mehr mit als alle anderen ahnen. Benjy hat inzwischen seine Prüfung erfolgreich gemeistert und arbeitet als Sechs als Sekretär für einen der zukünftigen Minister: Knox. Dieser meint, dass er nur so dafür sorgen kann, dass Benjy nichts zustößt, doch Kitty hat große Angst um ihren Freund. Der wiederum froh ist zu erfahren, dass Kitty gar nicht starb, denn um Lila zu werden, musste Kitty offiziell sterben.

Als Celia beschließt, dass Daxton für den Mord an ihrer Tochter sterben muss, soll Kitty die Tat ausführen, aber sie kann ihn nicht ermorden, obwohl er Tab und Nina ermorden hat lassen. Und so wird er nur schwer verletzt auf die Krankenstation gebracht. Als Celia Greyson entführt und Lila wieder auftaucht um von Augusta gegen Greyson ausgetauscht zu werden, endet alles in einer Tragödie und jemand muss sterben, mehrere Familienmitglieder werden schwer verletzt und Daxton wacht mit einem Gedächtnisverlust wieder auf. Bei der Beerdigung schüchtert er Kitty ein, und macht klar, dass er sich an alles erinnert…

Das Los der Drei von A. Carter

Rezension: Blackcoat Rebellion – Das Los der Drei von Aimée Carter

Der erste Teil der Blackcoat Rebellion-Trilogie erklärt wie die Welt von Aimée Carter funktioniert. Wir erfahren, dass Kitty in einem ziemlich dystopischen System lebt und dass es sich zwar um eine zukünftige Welt handelt, aber die Technik spielt eine eher untergeordnete Rolle.

Die Technik ist etwas weiter als heute, denn es gibt neuartige Fortbewegungsmittel, die aussehen wie Plattformen, von denen bei der Jagd geschossen wird, außerdem gibt es kleinere, leichtere und zerbrechlicher wirkende Handys und die Chirurgie ist noch ein gutes Stück weiter, schließlich ist es möglich, dass Kitty innerhalb von zwei Wochen massiv verändert wird, sodass sie aussieht wie Lila. Sie bekommt eine andere Figur, ihre Haare werden verändert, ihr Gesicht und sie wird größer gemacht. Einzig die Augen eines Menschen können nicht verändert werden, weshalb es notwendig ist, Kitty für die Maskierung zu verwenden, da sie Lilas Augen hat.

Das System funktioniert deutlich anders als das heutige System in den USA: Ein Jugendlicher muss mit 17 Jahren einen Test machen. Diese eine Prüfung entscheidet darüber, welchen Rang du bekommst und somit wird dein komplettes weiteres Leben bestimmt. Die Idee ist an sich ja nicht schlecht, so behauptet auch die Familie Hart, denn jeder kann sein eigenes Schicksal bestimmen und jeder ist selbst dafür verantwortlich wenn er die Prüfung nicht besteht. Erst als Kitty zu Lila wird, merkt sie, was an diesem System alles falsch läuft. Zuvor hat sie als brave Bürgerin daran geglaubt, dass wirklich jeder sein eigenes Schicksal in der Hand hat. Nun erkennt sie, dass die höheren Klassen teilweise gar keine Prüfung machen, da man ja nicht zulassen kann, dass jemand von der Familie Hart nicht den höchsten Rang erreicht. Der Rang der Sieben wird also vererbt und nicht durch Prüfung entschieden, außerdem können Eltern der höheren Ränge Nachhilfelehrer für ihre Kinder kaufen, sodass diese eine deutlich bessere Vorbereitung auf die Prüfung erhalten und somit nicht jeder die gleichen Chancen hat. Hier wird natürlich eine sehr große Gesellschaftskritik deutlich: Beim Lesen aber auch vor allem jetzt beim Schreiben kamen mir doch einige Elemente dieses neuen Systems aus den USA bekannt vor. Dort gibt es ja auch diese Vom Tellerwäscher zum Millionär und jeder hat sein eigenes Glück in der Hand-Ideen. Erst wenn man genauer hinsieht, merkt man, dass die Reichen natürlich doch einen Vorteil gegenüber den Mittellosen haben und dass es zwar die Ausnahme gibt, die es wirklich schafft voranzukommen, dass das aber immer Ausnahmen bleiben (das wäre im Roman wohl Benjy, da er sehr klug ist und die Prüfung deshalb mit Bestleistungen besteht).

Darüber hinaus gibt es auch noch jede Menge Intrigen in der Familie Hart. Diese haben schon lange bevor Kitty zu Lila wurde etliche Intrigen gesponnen. Daxton hat als Lila noch ein kleines Mädchen war, dafür gesorgt, dass ihr Vater hingerichtet wird und er hat die kleine Lila und Celia, dazu gezwungen bei der Exekution dabei zu sein. Außerdem sind bei Anschlägen Daxtons Frau und sein ältester Sohn gestorben und Celia weiß gar nicht genau, was damals eigentlich passiert ist. Greyson ahnt weitere Geheimnisse der Familie, auf die ich hier aber nicht weiter eingehen möchte. Es ist nur so, dass wenn man gerade das Gefühl hat, dass sich nun alles aufgeklärt hat und dass die Intrigen endlich aufhören können, dann kommt wieder jemand und spinnt eine neue Intrige, was die Handlung sehr verworren macht, was man angesichts der geringen Anzahl an handelnden Personen eigentlich gar nicht möglich scheint. Mich hat diese Dystopie ein bisschen an eine Mischung aus A Game of Thrones (was ich nicht gelesen habe, muss ich zugeben) und Die Tribute von Panem erinnert. Aber ich glaube, man versucht so neue Reihen immer bei sehr bekannten Reihen zu verorten und schreibt dann, dass es eine Mischung aus X und Y ist und viele andere werden das komplett anders sehen. Das liegt bestimmt auch mit daran, dass viele der in Blackcoat Rebellion verwendeten Elemente auch in anderen Reihen vorkommen und einfach sehr Dystopie typisch sind.

Insgesamt muss ich aber sagen war ich vom ersten Band Das Los der Drei der Blackcoat Rebellion-Trilogie sehr begeistert. Obwohl es am Anfang etwas langatmig war, hat der Roman bald an Fahrt aufgenommen und ich bin sehr gespannt wie die Reihe weitergeht und empfehle den ersten Band dementsprechend gerne weiter.

 

 

 

Danke an den Dragonfly Verlag für das Rezensionsexemplar!