Die geheime Drachenschule von E. Skye ·Hörbücher

Inhaltsangabe: Die geheime Drachenschule von Emily Skye

Die geheime Drachenschule von Emily Skye ist der erste Band der Reihe. Henry, 11 Jahre jung, ist gerade bei einem Fußballspiel, als ihm ein Fremder den Tipp für den entscheidenden Elfmeter gibt. Kurz darauf erfährt Henry, dass der Fremde sein Cousin Charles ist, der ihm sagt, dass die Wolkenburg, das Gebäude auf Siebenfeuer nach ihm ruft und er diesem Ruf nachkommen soll.

Charles bringt Henry zum Treffpunkt, wo bereits fünf andere warten: die schüchterne Cloe, die abenteuerlustige Lucy, der kluge Arthur, der reiche Edward und der kampflustige Timothy. Henry freundet sich mit Lucy und Arthur an und die drei verbringen viel Zeit auf Siebenfeuer gemeinsam.

Am Tag nach ihrer Ankunft erfahren sie, dass sie dort sind, um Drachenreiter zu werden. Jedes Kind darf sich einen der sechs Drachen als neuen Freund aussuchen. Beide sollen dann ein Band knüpfen, sodass sie miteinander kommunizieren können. Henry ist forsch und besteigt sofort seinen Drachen, schafft es aber einfach nicht ein Band zu ihm zu knüpfen, obwohl es inzwischen alle anderen geschafft haben und mit ihren Drachen kommunizieren können.

Bei den ersten Flugstunden erhofft sich Arthur von Henry Unterstützung, doch da der nicht mit seinem Drachen kommunizieren kann, fliegen die beiden davon und lassen Arthur alleine mit seiner Flugangst. Lucy und Arthur halten Henry infolgedessen für einen schlechten Freund und ignorieren ihn einige Zeit.

Die Kinder müssen drei Prüfungen bestehen, die beweisen sollen, dass sie und ihr Drache ein Band zueinander geknüpft haben. Als erstes sollen sie ihren Drachen benennen. Henry sucht aber einen furchtbar niedlichen Namen „Happy“ für seinen Drachen aus, und alle rechnen mit einer Ablehnung. Durch Zufall nimmt Happy den Namen an. Bei der zweiten Prüfung handelt es sich um ein umgedrehtes Elfmeter schießen. Der Drache schießt drei Feuerbälle nacheinander auf seinen Schützling und soll ihm natürlich sagen, wohin er zielt. Weicht der Schützling drei Mal gut aus, gilt die Prüfung als Bestanden. Bei Arthurs letztem Schuss vertut er sich und verwechselt links mit rechts, sodass der vom Feuerball getroffen wird. Henry bietet an, einfach einem Schuss mehr auszuweichen, was er auch schafft und so kann auch Arthur bleiben.

Neben den typischen Drachendetails, die sie lernen müssen und dafür beispielsweise eine Schatzkammer und eine Bibliothek haben, müssen sie auch lernen Tränke zu brauen oder Metall zu bearbeiten (für die zweite Prüfung dürfen sie sich einen Schild schmieden, sollten sie ihn gebrauchen müssen, fallen sie aber durch die Prüfung).

Henry erhält den Hinweis Rock von seinem Drachen, weiß aber nicht, was das bedeuten soll. Erst als Henry Unterstützung von Arthur und Lucy bekommt, stellt sich heraus, dass Crock damit gemeint sein könnte. Henry und seine Freunde finden heraus, dass sich nun mehr Gold auf der Insel befindet und da das Gold die Drachen anzieht, können sie sich nicht mehr so weit von der Insel entfernen wie früher. Nun müssen die Freunde auch mit Tim, Cloe und Edward zusammenarbeiten und gemeinsam nach Crock fliegen um genügend Gold mit sich transportieren zu können. Doch was erwartet sie auf der abgelegenen Insel? Und werden sie rechtzeitig für die letzte Prüfung zurückkehren?

Die geheime Drachenschule von E. Skye ·Hörbücher

Rezension: Die geheime Drachenschule von Emily Skye

Bei Die geheime Drachenschule von Emily Skye handelt es sich um den ersten Band der gleichnamigen Reihe, die insgesamt aus sieben Bänden besteht. Ich habe den ersten Band als Hörbuch gehört, werde also sowohl auf das Medium als auch auf den Inhalt eingehen.

Zu Henrys Charakter lässt sich nur sagen, dass ich ihn irgendwie unsympathisch fand, weil er immer alles alleine machen will. Ja, am Ende lässt er sich von seinen Freunden helfen, doch das auch eher, weil ihn Lucy und Arthur dazu anhalten und weniger, weil er selbst wirklich eine Entwicklung durchgemacht hat. Arthurs Sprache klingt unglaublich gestelzt und sehr unnatürlich; auch wenn das einfach nur klug klingen soll. Tut es nicht, meiner Ansicht nach. Ich habe seine Ausdrucksweise als anstrengend empfunden und dachte mir die ganze Zeit, dass so doch kein Mensch sprechen würde und ich kann mir vorstellen, dass das auch Kinder auffällt. Warum Lucy am Anfang Arthurs Handy klaut, dann aber Henry als schlechten Freund bezeichnet, verstehe ich nicht. Ihr Charakter ergab für mich überhaupt keinen Sinn.

Grundsätzlich finde ich es sehr schade, dass es auch hier nur zwei Mädchen gibt, die für die Gesamthandlung – zumindest im Hörbuch – keine wirkliche Relevanz haben. Ja, Lucy versucht Crock zu erreichen um so herauszufinden, was dort los ist, aber das war es auch schon. Cloe kommt noch weniger vor und ist eigentlich der unscheinbarste Charakter, was ich sehr schade finde.

Wo genau die Kürzungen vorgenommen wurden, weiß ich nicht, aber am Anfang beginnt die Handlung sehr schnell. Hier könnten also durchaus ein paar Kürzungen vorgenommen worden sein, außerdem gibt es am Ende einige größere Zeitsprünge (während Lucy und Arthur nicht mit Henry sprechen, werden sie auf das nächste Wochenende warten um nach Crock zu fliegen, etc.). Auch hier könnten einige Kürzungen passiert sein. Man merkt es nicht direkt, aber da es für mich einige Logiklücken gab, könnten diese auch durch die Kürzungen entstanden sein.

Der Sprecher passte für mich am Anfang nicht so sehr zu Henry, weil er nicht nach einem kleinen Jungen klang, die Stimme des alten Drachen hat der Sprecher gut getroffen, aber alle anderen Charaktere werden immer mit der gleichen Stimme gesprochen, was ich sehr schade finde. Hier hätte man sicherlich noch mehr rausholen können.

Ich hatte ja oben schon einige Logiklücken erwähnt, die mir aufgefallen sind, auf die ich im folgenden näher eingehen möchte: Der Drache möchte sich nicht mit Henry verbinden, weil er sich zu alt für seine Aufgabe fühlt. Warum hat er das Charles nicht mitgeteilt? Wenn er Charles darüber informiert hätte, wären Henry, Arthur und Lucy das Raten, was der Drache eigentlich von ihnen will, erspart geblieben und Henry hätte sich nicht die ganze Zeit fragen müssen, was er falsch macht.

Warum müssen sich Henry und Charles am Anfang so beeilen um zum Treffpunkt zu gelangen, und die anderen warten schon auf ihn. Charles hat Henry direkt nach dem Fußballspiel abgefangen und auch Zuhause hatten die beiden total wenig Zeit. Und wieso lässt eine Mutter ihren elfjährigen Sohn einfach so mit einem Fremden mitgehen, den sie nicht einmal kennt, obwohl er Henrys entfernter Cousin sein soll.

Die jungen Drachenreiter verbringen sehr viel Zeit mit ihren Drachen. Doch es gibt ja noch andere Jahrgänge, die ja auch Zeit mit ihren Drachen verbringen wollen würden. Eigentlich dürfte jeder Schüler nicht einmal einen Tag in der Woche mit seinem Drachen verbringen und üben, sonst würde das zeitlich nicht aufgehen. Die jungen Drachenreiter verbringen definitiv mehr Zeit mit ihnen; es gibt ja auch kaum andere Unterrichtsfächer, womit sie ihre Zeit verbringen könnten. Wie passt das zusammen?

Hinzu kommt ein Problem, das wohl viele Bücher haben, die in der realen Welt spielen, in denen es aber Parallelwelten oder fantastische Elemente gibt: die Drachenreiter dürfen nach ihrem Abgang von der Schule nie wieder zur Insel zurückkehren und werden in die reale Welt entlassen. Was machen sie da? Sie sind erst einmal sieben Jahre aus der Welt raus; wie finden sie sich dort wieder zurecht? Und was machen sie danach beruflich, wenn ihre eigentliche Schulbildung mit elf Jahren beendet war?

Auch die Wahl der Drachen scheint mir unlogisch, denn die Drachen passen zum jeweiligen Charakter des Drachenreiters. Da die Charaktere der Drachenreiter zu ihren Clanmottos passen, müsste doch von der Logik her jeder aus einem Clan immer den gleichen Drachen wählen. Wo bleibt dann die faktische Wahl? Oder wird den Kindern nur vorgespielt, dass sie die Wahl hätten, aber eigentlich steht fest, wer welchen Drachen wählen wird?

Bei mir sind aber auch noch einige Fragen offen geblieben. Hierzu gehört zum Beispiel wozu es die Drachenreiter gibt, wenn sie am Ende doch zurück in die reale Welt müssen und die Drachen nicht von der Menschheit gesehen werden dürfen. Warum wissen alle Freunde von Henry (aus seiner Fußballmannschaft), dass es Siebenfeuer wirklich gibt, während Henry es für einen Mythos hält? Was passiert am Ende mit dem alten Drachen? Warum gibt es nur sechs Drachen, obwohl es Siebenfeuer heißt und es frühe auch sieben Clans und sieben Drachen gab (das wird wohl in einem späteren Band aufgelöst)?

Ich weiß nicht, ob diese ganzen offenen Fragen und Logiklücken durch die Autoren entstanden sind, oder durch die Hörbuchadaption, aber mich haben sie massiv gestört; zumal sie ja so gehäuft auftreten. Deshalb habe ich mich entschlossen, diese Reihe nicht weiter zu verfolgen und kann sie auch nicht wirklich empfehlen; obwohl ich Drachen sehr gerne mag.