Feuer und Gold von S. B. Durst

Inhaltsangabe: Feuer und Gold von Sarah Beth Durst

Der Roman Feuer und Gold von Sarah Beth Durst ist ein Jugendroman aus dem Genre Drachenfantasy.

Die 16-jährige Sky lebt mit ihren drei Brüdern Charles, Liam und Tuck und ihrem Vater zusammen in einer großen Villa. Sie gehören zu den Wyern, Drachen, die aber vor langer Zeit aus Heimat auf die Erde verbannt wurden und dort ihre Fähigkeit, sich in Drachen zu verwandeln, eingebüßt haben. Nur Feuer können diese Drachen noch speien, wobei Sky nicht besonders gut darin ist und sie haben eine große Vorliebe für Gold.

In dieser Gesellschaft gehört es dazu, dass sich die Wyern bei großen Raubzügen gegenseitig bestehlen. Mit dem ersten Raubzug wird man in die Reihen der Erwachsenen aufgenommen. Sky hat schon als Kind geturnt und geklettert und hat von ihren Eltern einen Enterhaken und Dietriche geschenkt bekommen. Als ihre Mutter nach einem Raubzug plötzlich verschwindet und ihre Familie dafür hat bestraft wird, versteht die junge Wyvern die Welt nicht mehr. Seit wann werden schiefgelaufene Einbrüche so hart bestraft? In der Folge wird ihnen ihre gesellschaftliche Stellung, ein beträchtlicher Teil ihres Vermögens genommen, aber sie werden auch aus der Gemeinschaft ausgeschossen. Ihr Vater verliert seinen Posten im Rat und Skys Freunde sprechen nicht mehr mit ihr, ihr Freund Ryan macht Schluss.

Sky lernt in der Folge Maximus kennen, der als Zauberer einen Zauber an ihre Familie verkauft. Als sie vor dem Juwelierladen ihren Ex-Freund Ryan trifft, spricht sie mit ihm. Er weiß, dass Skys Mutter in die Schatzkammer seiner Familie eingedrungen ist und dort irgendwo verschwunden sein muss. Sie wollte dort offenbar ein großes Juwel stehlen, das Ryans Vater unter Verschluss hält. Also plant Sky ihren ersten Raubzug: Sie will das Juwel stehlen und als Druckmitteln gegen Ryans Vater nutzen, damit er ihr sagt, wohin ihre Mutter verschwunden ist. Unterstützung erhält sie dabei von Ryan, aber auch Gabriela, eine menschliche Freundin von Sky, hilft ihr. Außerdem brauchen sie noch einen Zauber, sodass auch Maximus in ihr Team kommt.

Zu viert trainieren sie wochenlang für den Raubzug. Als Ryans Eltern ihren Hochzeitstag in einem Restaurant feiern, ist der Tag des Einbruchs gekommen. Es funktioniert alles gut und die drei können problemlos in die Schatzkammer der Familie eindringen bis Ryan, der die Kamerabilder überwacht, merkt, dass sein Vater viel zu früh wieder auftaucht. In der Schatzkammer finden sie das Juwel, das allerdings auch noch einmal verdrahtet ist. Es scheint auf einem Kissen mit einer Bombe zu stehen. Maximus verrät seine Freunde und berührt das Ei, wodurch er den Alarm auslöst. Gabriela und Sky müssen ohne das Ei fliehen und Sky schafft es zumindest, dass Gabriela weglaufen kann. Sie selbst wird von Ryans Vater zurück in die Schatzkammer gedrängt und wird dort verbannt.

Das Ei ist nämlich, wie sich herausstellt, ein Portal nach Heimat. Wenn Ryan mit politischen Gegnern, unliebsam gewordenen Familienmitgliedern oder anderen Wyern, die nach dem Portal gesucht haben, zu tun hatte, hat er sie durch das Portal nach Heimat verbannt. Theoretisch kann man von Heimat auch zurück in die Menschenwelt kommen, doch in der Schatzkammer sitzt eine Feuerbestie, deren Hitze nicht mal ein Drache aushält und stirbt jeder, der versucht, zurück in die Menschenwelt zu gelangen.

In Heimat trifft Sky ihre Mutter und das Geschwisterpaar Novi und Benden. Novi und Benden leben dort in verschiedenen Gesellschaftsschichten, denn man muss sich seinen Rang mit einer Prüfung verdienen. Auch Sky soll an dieser Prüfung teilnehmen, die aus zwei Teilen besteht. Zum einen muss man sich in einen Drachen verwandeln und fliegen können und man muss Feuer speien können. Sky meint, dass sie nicht Feuer speien kann und dass sie sich auch nicht in einen Drachen verwandeln könne, aber da die nächste Prüfung schon in wenigen Tagen ist, drängt die Zeit und so fängt Sky gleich an mit ihrer Mutter und Novi zu üben. Bei ihrem ersten Rundgang lernt sie Benden kennen, den Novi ihr als abschreckendes Beispiel zeigt. Benden kann nur Feuer speien deshalb ist er durch die Prüfung gefallen. Umso mehr Sky lernt, desto unfairer kommt ihr dieses Gesellschaftssystem vor.

So entwickelt sie einen Plan wie sie zurück in die Menschenwelt kommen könnten, doch sie weiß nicht ob es funktioniert und sie braucht Bendens Hilfe dafür. Wird er ihr helfen? Wird Novi das zulassen? Und schaffen sie es überhaupt an der Feuerbestie vorbei und raus aus der Schatzkammer?

Feuer und Gold von S. B. Durst

Rezension: Feuer und Gold von Sarah Beth Durst

Ich hatte den Jugendroman Feuer und Gold von Sarah Beth Durst im Bloggerportal gesehen und wollte ihn haben, habe ihn aber nicht bekommen. Also habe ich ihn mir nach langem hin- und herüberlegen selbst gekauft. Ich habe es mir echt überlegt, weil ich mit dem Genre vorher noch nichts zu tun hatte und deshalb überhaupt nicht einschätzen konnte, ob er mir gefällt. Die Leseprobe hat mir vor Wochen gut gefallen und irgendwie konnte ich nicht anders: Ich muss den Roman einfach lesen.

Das hat dann nur ein Problem: Man hat unglaublich hohe Erwartungen und damit habe ich schon ziemlich häufig echt schlechte Erfahrungen gemacht. Gefühlt war es immer so, dass ich immer enttäuscht wurde, wenn ich zu hohe Erwartungen von einem Buch hatte. Doch dieses Mal war es anders.

Die Geschichte selbst, hat ziemliche viele Wendungen und ging relativ schnell immer wieder. Da habe ich mir dann hin und wieder gedacht, dass man daraus mit ein bisschen Ausbau auch gut eine Trilogie hätte machen können. Das hätte der Geschichte an der ein oder anderen Stelle sicherlich ganz gut getan, wenn es ein bisschen mehr Handlung gegeben hätte.

Sky hat mich an der ein oder anderen Stelle an Kitty aus der Blackcoat Rebellion-Trilogie erinnert. Beide kriegen immer wieder gesagt, dass sie die Füße still halten sollen, aber sie erfahren nicht, warum. Das sorgt in der Konsequenz dafür, dass sie sich einmischen und damit erst einmal alles schlimmer machen. Aber wenn man ihnen von Anfang an die Wahrheit gesagt hätte, dann hätten sich alle Beteiligten viel Ärger ersparen können.

Die Charaktere haben mir eigentlich alle ganz gut gefallen. Vor allem Sky war mir – ich weiß selbst nicht genau weshalb – unglaublich sympathisch. Vielleicht weil sie eine Kämpfernatur ist und ich diesen Teil ihres Charakters sehr spannend fand. Auch abgesehen davon hat mir ihr Charakter gut gefallen.

Auch die Charaktere der anderen Figuren haben mir gefallen. Ihre Brüder behandeln sie von oben herab, eben weil sie die Jüngste und das einzige Mädchen ist. Ihr Freund Ryan entschuldigt sich bei ihr und macht es wieder gut, indem er ihr hilft, bei seinen Eltern in die Schatzkammer einzubrechen. Sky lernt wie wichtig richtige Freundschaften sind und ist ziemlich enttäuscht von ihren Freundinnen, die sich alle von ihr abgewandt haben, nachdem ihre Mutter bei dem Raubzug geschnappt wurde. Einzig Gabriela steht hinter ihr und hat auch mich mit ihrer naiven Menschenart begeistert. Sie steht total auf Einhörner, recherchiert unglaublich gerne über alles und jeden und ist auch sonst immer für Sky da. Obwohl Maximus sie verrät, erfährt sie später, warum er es getan hat und verzeiht ihm, denn er hilft ihr noch bei ihren späteren Plänen.

Die Idee von Wyvern, die in der Menschenwelt leben und offenbar ihre Drachenfertigkeiten größtenteils verloren haben, hat mir gut gefallen. Ich habe dann in der Folge mal recherchiert, ob es noch ähnliche Bücher gibt, weil mir die Idee, dass sich ein Mädchen in einen fliegenden Drachen verwandeln kann, gut gefallen hat. Leider habe ich sehr wenig in dieser Richtung gefunden (einzig die Reihe Talon von Julie Kagawa scheint in diese Richtung zu gehen). Wenn man nach Drachenfantasy sucht, findet man häufig Reihen, bei denen Menschen die Protagonisten sind und mit den Drachen zusammenarbeiten müssen um etwas zu erreichen oder die Menschen müssen die Drachen bekämpfen, weil sie böse sind. Aber Gestaltwandler Jugendromane mit Drachen sind offenbar relativ selten. Alleine deshalb ist für mich dieser Jugendroman auch so spannend gewesen.

Ich mochte auch den leichten Ton, der in dem Buch mitschwang. Für mich war das eine perfekte, leichte Sommerlektüre für Jugendliche. Und obwohl ich so hohe Erwartungen in Feuer und Gold von Sarah Beth Durst hatte, wurde ich nicht enttäuscht. Ich mochte den Roman sehr gerne und empfehle ihm jedem weiter, der auf Drachenfantasy oder auf Raubzugliteratur steht (Die Autorin schreibt selbst, dass sie Ocean Eleven mit Drachen machen wollte und das hat sie gut hingekriegt; finde ich).