Adventskalender 2020 ·Verschollen in der Pyramide von R. Naumann

Inhaltsangabe: Verschollen in der Pyramide von Rosa Naumann

In dem Kinderbuch Verschollen in der Pyramide von Rosa Naumann geht es um Setha und Meketre, die ineinander verliebt und im gleichen Dorf aufgewachsen sind. Sethas Vater arbeitet am Bau der Pyramide mit und wohnt deshalb im nahegelegenen Pyramidendorf, wo Setha und ihr Freund ihn regelmäßig besuchen, um ihm Vorräte zu bringen. Als sie das vorletzte Mal vor der Fertigstellung der Pyramide ins Pyramidendorf kommen, erfahren sie, dass einer der Arbeiter in der Pyramide verschwunden ist und auch von den Sapern nicht gefunden werden konnten.

Setha lässt ihren Vater unruhig zurück, muss aber zurück zu ihren Geschwistern, da ihr jüngster Bruder auch sehr krank ist und sich häufig übergeben muss. Am Tag des Weihefestes ist Setha sehr aufgeregt, doch ihr Vater kommt nicht mit den anderen Arbeiterin aus der Pyramide um seine Belohnung er halten. Setha beauftragt Paheri nach ihrem Vater zu suchen, doch die Saper finden ihn nicht. Setha und Meketre kehren zurück in ihr Dorf, aber nur um dort neue Kräfte zu sammeln, um nach ihrem Vater suchen zu können.

Hatu, Sethas jüngster Bruder, ist unterdessen noch kränker geworden und so muss sie sich erst einmal um ihn kümmern, bevor sie ihren Vater suchen gehen kann. Gemeinsam mit Meketre schmiedet Setha einen Plan um Mahnud, Sethas Vater endlich zu finden: Sie müssen die Wächter am Eingang überzeugen, sie in die Pyramide zu lassen. Um eingelassen zu werden, wollen sie die beiden mit den Tauschmitteln, die Mahnud während des Pyramidenbaus verdient hat, bestechen. Die beiden lassen sich überzeugen und Setha und Meketre sind gut vorbereitet: Sie haben Proviant, Fackeln und einen Stift zur Markierung des Wegs eingepackt. Als bei einem Unfall aber ihre Öllampe und die Fackel verlöschen und ihre Wasservorräte zu Bruch gehen, wird es brenzlig für sie.

Glücklicherweise sieht Setha Heqanacht, bei dem sie schon die ganze Zeit ahnt, dass er Böses im Schilde führt, wie er durch eine Geheimtür verschwindet. Als er mit vielen Priestern wieder herauskommt, schleichen sich Setha und Meketre in die geheime Kammer, in der sie einen Tümpel mit einem Krokodil entdecken. Dort belauschen sie die Verräter bei ihrem nächsten Treffen: Es soll bald ein Kind dem Gott Sobek (mit Krokodilkörper) also sprich dem Krokodil geopfert werden, da das andere Menschenopfer dem Gott nicht ausgereicht hat. Heqanacht hat Hata schon früher etwas zu Essen gegeben, das ihn krank gemacht hat und so fürchtet Setha, dass es Hatu deshalb in letzter Zeit noch schlechter geht.

Nun müssen sie aber erst einmal Mahnud befreien. Ob das rechtzeitig gelingt? Ob sie es dann auch noch schaffen Hatu zu retten?

Adventskalender 2020 ·Verschollen in der Pyramide von R. Naumann

Rezension: Verschollen in der Pyramide von Rosa Naumann

Das Buch Verschollen in der Pyramide von Rosa Naumann ist ab 10 Jahren und hat etwas über 100 Seiten (je nach dem, ob man auch den Anhang lesen möchte).

Ich persönlich finde den Anhang sehr hilfreich, da neben einer Zeichnung auch noch einige wichtige Fakten aus dem alten Ägypten erklärt werden, sodass man auch ohne großes Hintergrundwissen der Geschichte folgen kann. Solche Anhänge kenne ich auch aus den Büchern von Gabriele Beyerlein und so bin ich sehr froh, so etwas auch hier zu finden, denn ich mag die Bücher von Beyerlein auch deshalb sehr gerne.

Die Geschichte an sich ist recht spannend-krimiartig, beschäftigt sich aber auch mit den Themen Liebe, Freundschaft und Familie. Als Leserin bekommt man einen Einblick in die damaligen Gesellschaftsstrukturen, aber auch darin, wie Familie damals funktioniert hat. Es war wichtig, dass die Kinder schon im Haushalt mitgeholfen haben und als Sethas Vater beispielsweise ins Pyramidendorf zieht, um dort an der Pyramide mitzuarbeiten scheinen seine Kinder auf sich selbst gestellt zu sein. Ich vermute mal, dass Setha die Älteste ist (mit 13 Jahren) und ihr jüngster Bruder, Hatu, gerade erst 3 Jahre alt ist. Natürlich achtet auch das Dorf auf die Kinder, und auch eine befreundete Witwe hat ein Auge auf die Kinder, aber diese sind dennoch die meiste Zeit auf sich gestellt, was diese auch ziemlich gut hinkriegen. Außerdem erfährt man etwas über das Essen der alten Ägypter, deren Häuser, über Kleidung, Transport von Waren, den Tauschhandel und über ihren Glauben und Amulette.

Die Charaktere sind natürlich auch aufgrund der Kürze des Buches alle relativ flach gezeichnet und wie es häufig bei Kinderbüchern ist: Gut und böse ist relativ klar abgegrenzt. Die Protagonisten sind natürlich die Guten, und dann gibt es noch die Bösen, die man daran erkennt, dass sie Menschen einem Gott opfern, was man als Ägypter eigentlich nicht macht, außerdem wollen sie extra ein Kind ermorden, damit sie es opfern können.

Hieraus entspringt auch der große Zufall, der die Geschichte erst möglich macht: Einer der Bösewichte ist der Nachbar von Setha. Weil sie ihn kennt und von Anfang an nicht mag, hält sie sein Verhalten für verdächtig. Da er der Nachbar ist, weiß er, dass Sethas jüngster Bruder häufig rumkränkelt, und dass dieser entsprechend ein leichtes Opfer für den Anschlag wäre, denn niemand wäre überrascht, wenn der Kleine plötzlich sterben würde. Gleichzeitig ist das andere Menschenopfer, das die Bösen noch machen wollen, Sethas Vater, den die Bösen gefangen halten, da dieser sich nach dem Verschwundenen umgesehen hat. Vor einigen Wochen ist einer der Arbeiter in der Pyramide verschwunden. Zufällig ist der Verschwundene ein guter Freund von Mahnud, sodass dieser sich natürlich nach seinem Freund umsieht. Weil er sich umsieht, wird er ebenfalls gefangen genommen und soll nun geopfert werden. Mir waren das einfach zu viele Zufälle, weil das Buch natürlich nur deshalb funktioniert, weil alle Opfer im Umkreis von Sethas Familie zu finden sind und sie die Zusammenhänge sonst auch nicht verstehen würde.

Davon abgesehen hat mir Verschollen in der Pyramide von Rosa Naumann sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf die weiteren Bücher der Autorin, wenngleich diese nicht in einer Reihe erschienen sind, sondern zu verschiedenen Zeiten im alten Ägypten spielen.