Das Eulenhaus von A. Christie

Inhaltsangabe: Das Eulenhaus von Agatha Christie

In dem Kriminalroman Das Eulenhaus von Agatha Christie geht es um den Arzt John Christow, der mit seiner Frau Gerda und anderen Bekannten Lucy und Henry Angkatell besuchen fährt. Gemeinsam wollen sie ein schönes Wochenende verbringen.

Der Kriminalroman beginnt damit, dass erst einmal alle beteiligten Figuren vorgestellt werden: John und Gerda Christow, deren Gastgeber Lucy und Henry Angkatell und deren Verwandte Midge, Edward, David und Henrietta. Man lernt die Figuren kennen und versteht wie sie in Alltagssituationen handeln. Darüber hinaus unterhalten sich beispielsweise Midge und Lucy über eine vergangene Feier und wie sich die Figuren damals verhielten, sodass man einen Eindruck von ihnen bekommt und versteht wie ihre Charaktere funktionieren.

Nachdem das Setting geklärt ist, fahren die Figuren für das gemeinsame Wochenende aufs Land. Gerda sieht dieser Reise mit gemischten Gefühlen entgegen, denn sie weiß, dass alle sie dort für dumm halten. Auch die anderen sind sich nicht so sicher, was sie genau von dieser Reise zu erwarten haben. Als am Abend dann plötzlich eine schöne Fremde die Feier sprengt, spitzt sich die Situation weiter zu, denn die Fremde, ist gar nicht für jeden unbekannt: Es handelt sich um Veronica eine Ex-Freundin von John.

Am nächsten Tag wird John am Pool erschossen aufgefunden. Die übrigen Hausbewohner kommen zu der Szene hinzu und finden Gerda, die mit einer Pistole über ihrem Mann stirbt. Dieser röchelt mit letzter Kraft einen Namen „Henrietta“. Mit Henrietta hatte John eine Affäre und so denkt die Polizei natürlich, dass Henrietta die Mörderin sein könnte. Doch auch Lucy, die immer ein bisschen seltsam handelt und mit ihren Gedankensprüngen jeden zu verwirren vermag, trägt eine Waffe mit sich herum. Edward hat ein Motiv, weil er Henrietta liebt und sie vielleicht durch den Mord an seinem Rivalen für sich gewinnen wollte und Gerda hat als betrogene Ehefrau natürlich erst recht ein Motiv.

Doch die einzelnen Puzzlestücke wollen nicht recht zusammenpassen: Die Waffe, die Gerda in der Hand hielt, war nicht die Mordwaffe, dafür taucht die Mordwaffe Tage später bei Hercule Poirot im Garten auf. Im Poolhaus befinden sich die von Veronica ausgeliehenen Streichholzpäckchen, die sie angeblich so dringend brauchte und Henrietta kann um ihren Geliebten nicht wirklich trauern.

Das Eulenhaus von A. Christie

Rezension: Das Eulenhaus von Agatha Christie

Das Eulenhaus von Agatha Christie ist wieder einmal ein Krimi mit Hercule Poirot, der dieses Mal erst später zur Gesellschaft hinzukommt. Allgemein ist das Setting kein gänzliches Neues, wirkt aber vielleicht auch gerade deshalb wie ein typischer Christie. Eine kleine Gruppe an Menschen zieht sich in ein schickes, ruhiges Landhaus zurück, um dort ein ruhiges Wochenende verbringen zu können und wird aus dieser Idylle jäh herausgerissen als einer von ihnen stirbt. Nun ist Poirot nicht einer der Freunde, sondern ein Gast, der noch gar nicht wirklich da war als der Mord geschieht. Stattdessen kommt er gerade hinzu als der Mord entdeckt wird und glaubt erst einmal, dass man ihm ein Theaterstück vorspielt, weil er an solche Zufälle nicht glauben kann.

Abgesehen von diesem sehr typischen Setting mochte ich an diesem Krimi auch, dass die Figuren zuvor so lebendig dargestellt werden. Die Autorin nimmt sich am Anfang unglaublich viel Zeit bis der eigentliche Mord geschieht und der Detektiv auf den Plan tritt. So hat der Leser viel Zeit sich mit den Figuren auseinanderzusetzen und kann so dann nach dem Mord auch abschätzen, ob eine Figur der Mörder sein könnte, ob er bei seinen Aussagen lügt und dergleichen. Das geht bei Christie sonst häufig verloren und so ist es mir besonders positiv aufgefallen, dass der Krimi hier einen solch großen Fokus darauf legt.

Die Figuren haben mir unter dem Strich nicht so wahnsinnig gut gefallen, weil für mich keine dabei war, mit der ich mich wirklich gut identifizieren konnte und die Figuren auch manchmal Sachen gemacht haben, die ich überhaupt nicht gut fand. Beispielsweise weiß Henrietta, dass John mit Gerda verheiratet ist und dennoch hält sie es für nötig sich heimlich mit dem Mann zu treffen. Und auch sonst hatte man an der ein oder anderen Stelle das Gefühl, dass die Figuren Geheimnisse für sich behalten, die nicht einmal der Erzähler kennt und somit auch nicht der Leser. Das macht es schwieriger einen Zugang zu den Figuren zu finden.

Aber abgesehen davon hat mir Das Eulenhaus von Agatha Christie wirklich gut gefallen und wer einmal einen relativ typischen Krimi der Autorin lesen möchte, der macht trotz des langen Intros nichts falsch mit diesem Roman.