Das Geheimnis von Sittaford A. Christie

Inhaltsangabe: Das Geheimnis von Sittaford von Agatha Christie

In dem Kriminalroman Das Geheimnis von Sittaford von Agatha Christie stirbt ein älterer Mann mitten im Winter. Captain Trevelyan lebt eigentlich in einem sehr luxurösen Haus in Sittaford, dieses vermietet er aber an Mrs. Willett und deren Tochter Violet, sodass er sich im Nachbarort einmietet. An einem verschneiten Nachmittag machen die Bewohner des Hauses Sittaford gemeinsam mit einigen Gästen Tischrücken. Die beiden Willetts haben folgende Gäste: Major Burnaby, Ronald ‚Ronnie‘ Garfield, Mr. Rycroft und Mr. Duke. Beim Tischrücken (ähnlich einer Séance) berichtet den Anwesenden ein Geist, dass Captain Trevelyan gestorben sei. Major Burnaby hält es nicht mehr aus und macht sich direkt auf den Weg in das 10 Kilometer entfernte Dorf. Dort öffnet ihm niemand die Tür, sodass er bei der Polizei vorspricht. Gemeinsam finden sie die Leiche von Captain Tevelyan, der bereits seit etwa 2 Stunden tot ist, genauer kann es der gerufene Arzt nicht sagen. Als sich herausstellt, dass der Captain ein wohlhabender Mann war, geraten seine Erben in Verdacht. Allen voran der Sohn einer verstorbenen Schwester, weil dieser am Abend des Mordes nicht nur im Ort war, sondern sogar mit seinem Onkel gesprochen hatte und – wie sich später herausstellt – dringende Geldsorgen hat. James Pearson wird verhaftet, doch weder der ermittelnde Inspektor Narracott, noch die Verlobte von Pearson glaubt an dessen Schuld. Narracott ermittelt also, während sein Verdächtiger bereits in Haft sitzt, weiter. Emily Trefusis, James‘ Verlobte, beginnt ebenfalls zu ermitteln. Sie findet dabei in dem Journalisten, der zufällig in der Nähe ist, weil er Majo Burnaby den Gewinn eines Preisausschreibens übergeben möchte, einen Verbündeten. Charles Enderby gibt sich als ein Vetter von Emily aus und gemeinsam ermitteln sie in Sittaford, Exeter und Exhampton. Sie finden immer mehr Hinweise und auch neue Verdächtige, so auch den Bruder, Brian, von James, der sich im Dartmoor versteckt hielt. Und auch zwischen Sylvia, Brians und James‘ Schwester, beziehungsweise deren Mann und einem der Bewohner in Sittaford scheint es eine Verbindung zu geben. Die Anwesenden des Tischrückens können es nicht gewesen sein, aber wenn jemand einen Verbündeten hatte, dann wäre dies durchaus möglich gewesen. Wenn aber niemand in Sittaford, der beim Tischrücken dabei war, mit dem Mord zu tun hat, dann ist das Auftauchen des Geistes umso gruseliger, weil es dann ja ein Zufall gewesen sein müsste. Doch am Ende kommen Emily und Inspektor Narracott dahinter, wer den Captain ermordet hat.

Das Geheimnis von Sittaford A. Christie

Rezension: Das Geheimnis von Sittaford von Agatha Christie

Am Anfang hat mich an diesem Roman etwas gestört, dass es so wenige Figuren waren, aber man merkt im Laufe des Kriminalromans, während immer mehr Verdächtige und Zeugen hinzukommen, dass es eigentlich ausreichend viele sind. In diesem Zusammenhang fand ich es auch schade, dass der Mord nicht in dieser stürmischen Nacht in der Villa passiert ist. Ich mag ja whodunit-Krimis total gerne und dieser hätte sich leicht so ergeben können und es hätte durchaus Sinn ergeben. Es war schade, dass dem nicht so war, aber die spätere Entwicklung hat mir dann durchaus gefallen.

Ich mochte den Charakter von Emily Trefusis sehr gerne. Am Anfang hatte ich, weil ich das bei Christie schon einmal erlebt hatte, ein bisschen Angst, dass sie die Mörderin sein könnte. Emily ist eine starke Persönlichkeit und sie verstehe es die Männer um den Finger zu wickeln, der ein oder andere tat mit schon leid, weil sie erst Hoffnungen weckt und flirtet, dies aber immer so subtil macht, dass sie sich darauf zurückziehen kann, es nicht so gemeint oder intendiert zu haben. Auf die Männer des Kriminalromans hat sie immer einen sehr guten Eindruck gemacht und die meisten scheinen sie zu bewundern. Der ein oder andere scheint durchschaut zu haben, wieso sie sich so verhält und scheint auch zu merken, dass sie – ich will nicht sagen manipulativ, weil das sehr abwertend klingt – aber doch sehr bestimmt vorgeht und ihren männlichen Kollegen und den Zeugen und Verdächtigen nicht immer die ganze Wahrheit auftischt.

Emily hat das Ziel ihren Verlobten aus dem Gefängnis zu befreien und davon lässt sie sich auch nicht so leicht abbringen. Dabei steckt sie auch selbst zurück und vernachlässigt sich ein bisschen (einmal vergisst sie beispielsweise zwischendurch mal etwas zu essen). Der Charakter der Emily hat dafür gesorgt, dass dieser Kriminalroman für mich zu den besten von Agatha Christie gehört.

Die Geschichte ist spannend und stringent erzählt, man kann gut nachvollziehen, warum welcher Ermittler welchen Zeugen gerade aufsucht und sowohl Emily als auch Charles und Inspektor Narracott ziehen immer wieder kurze Schlussfolgerungen, sodass man als Leser gut folgen kann.

Das Geheimnis von Sittaford, der 11. Krimi von Agatha Christie, ist für mich ein richtiges Meisterwerk und ich empfehle jedem, diese unbekanntere Perle aus dem Werk der Autorin zu lesen.