Der Tod gibt sein Debüt von C. Lloyd

Inhaltsangabe: Der Tod gibt sein Debüt von Catherine Lloyd

Lucy Harrington, die Pfarrerstochter aus dem kleinen Dorf Kurland St. Mary macht sich im zweiten Band Der Tod gibt sein Debüt von Catherine Lloyd gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Anna, ihrer besten Freundin der jung verwitweten Sophia Griffin und deren Mutter Mrs. Hathaway auf den Weg nach London, um dort die aktuelle Saison zu verbringen und einen Ehemann zu finden.

Kurz nach Lucys Abreise erhält Major Kurland die Nachricht, dass der für seine Tapferkeit im Krieg zum Baron geadelt werden soll, was ihm gar nicht gefällt. Um sich mit seinem alten Regiment zu treffen und sein Offizierspatent zu verkaufen und den Prinzregenten zu treffen, fährt er nach London. Dort trifft er nicht nur auf Miss Lucy Harrington, sondern auch auf viele andere alte Bekannte und unter anderem auch Broughton, einen Kampfgenossen, auf den er große Stücke hält. Sein Freund lädt ihn in den Wissenschafts-Herrenclub, in dem er Mitglied ist und die beiden tauschen sich aus. So erfährt Major Kurland, dass Broughton Interesse an einer gewissen Miss Chingford habe, die die Ex-Verlobte des Majors ist.

Auf einer der Tanzveranstaltungen und Bälle treffen Major Kurland, Anna Harrington, Lucy Harrington, Sophia Griffin und Broughton aufeinander. Anna Harrington und Lieutenant Broughton scheinen sich auf den ersten Blick ineinander zu verlieben. Und so verbringen sie in den nächsten Tagen viel Zeit miteinander bis sich die Ereignisse überschlagen: Miss Chingford kommt einfach nicht damit klar, dass ihr die zweite Harrington-Schwester einen Mann ausgespannt hat und legt sich in der Öffentlichkeit mit Anna und Broughtons Großmutter an. Als aus einem berühmten Ball die Dowager Countess plötzlich tot zusammenbricht, werden Miss Chingford und Lady Bentley, die beide kurz vor dem Ableben der älteren Damen einen Streit mit ihr hatten, verdächtigt die Frau in den tot getrieben zu haben.

Major Kurland macht sich, da Broughton selbst Vergiftungserscheinungen hat, auf die Suche nach dessen jüngerem Bruder Oliver, da der Verdacht besteht, dass er vom Tod seiner Großmutter noch nichts gehört hat oder möglicherweise zu deren Ableben beigetragen hat. Als Kurland Oliver findet, ist der gerade noch am Leben und wird zurück in sein Heim geschafft, doch dort verschlechtert sich sein Zustand zusehends.

Kurz darauf ertrinkt Lady Bentley bei einer Bootsfahrt auf einem kleinen Teich, die eigentlich ein gesellschaftliches Ereignis sein sollte. Zum Glück passiert Anna nichts, die mit im Boot war, das mit dem der Bentley kollidierte. Und wenig später springt Oliver, offenbar wahnsinnig geworden, aus seinem Zimmer und stirbt.

Miss Harrington und Major Kurland lassen die Saison Saison sein und vertiefen ihre ohnehin schon begonnenen Ermittlungen, denn sie können nicht glauben, dass Oliver der Täter ist oder dass es sich bei allen Ereignissen nur um Zufälle handelt. Mr. Stanford, der als Anwalt schon häufiger mit Mordfällen zu tun hatte und zuvor großes Interesse an Lucy hatte, entwickelt ein Interesse für Mrs. Griffin, die sich offenbar auch zu ihm hingezogen fühlt. Außerdem ist auch er an den Wissenschaften interessiert und hilft so bei den Ermittlungen.

Der Tod gibt sein Debüt von C. Lloyd

Rezension: Der Tod gibt sein Debüt von Catherine Lloyd

Der Tod gibt sein Debüt ist der zweite Teil der Harrington-Kurland-Reihe, der etwas mehr als ein Jahr später als der erste Teil diesmal hauptsächlich in London spielt.

Lucy ist wirklich ein toller Charakter. Ich hatte das ja in meiner letzten Rezension schon geschrieben, aber ich mag sie wirklich unglaublich gerne und finde man kann sich sehr gut in sie hineinfühlen und ich würde wirklich gerne mal einen Tee mit ihr trinken, weil sie so mutig und klug, aber auch mütterlich und hilfsbereit ist.

Major Kurland ist nicht mehr ganz so knurrig wie noch im ersten Band, weil er inzwischen zumindest wieder gehen kann, wenngleich er dafür noch einen Stock braucht. Er merkt aber immer noch, dass er nicht seine alte Form und männliche Stärke zurück hat, was ihm manchmal wirklich zu schaffen macht. Er verbringt aber viel Zeit mit Lucy Harrington, wodurch viele in der Gesellschaft annehmen, dass er ihr den Hof macht und ihr einen Heiratsantrag machen wird, wodurch sie unattraktiver auf die anderen heiratswilligen Männer wirkt.

Die Beziehung von Lucy und Robert hat sich auf jeden Fall weiterentwickelt, aber ich bin nicht sicher, ob sie sich zum positiven entwickelt hat, denn weder hat Robert vor Lucy einen Antrag zu machen, noch möchte sie ihn heiraten. Obwohl man als Leserin den Eindruck hat, dass zwischen den beiden Gefühle existieren, scheinen sie sich diese nicht eingestehen zu wollen.

Der Fall an sich ist wirklich vertrackt, weil viele wissenschaftliche Erkenntnisse 1817 noch nicht bekannt waren und so wenig handfeste Beweise vor Gericht standhalten würden. Man hat so den Eindruck, dass einzig Zeugenaussagen, die die Tat beobachtet haben, wirklich Gewicht vor Gericht hätten. Dennoch ermitteln Harrington und Kurland und finden immer mehr Hinweise, die auf den/die Mörder:in hindeuten. Ich fand es besonders tragisch, dass noch weitere Menschen nach dem ersten Mord sterben mussten, und auch deren Todesfälle zwar höchst verdächtig waren, aber man nicht beweisen konnte, dass sie wirklich ermordet wurden.

Ich fand den zweiten Fall des Ermittlerduos aber wirklich spannend, weil immer wieder etwas passiert ist und ich wollte den Krimi gar nicht mehr aus der Hand legen und habe ihn innerhalb kürzester Zeit einfach weggelesen.

Besonders gut hat mir auch die Atmosphäre einer Londoner Saison gefallen, in der viele Männer und Frauen versuchen einen Heiratspartner zu finden. Man hatte fast den Eindruck, dass es in diesen Gesellschaftsschichten in einem gewissen Alter kein anderes Thema als den richtigen Partner oder die richtige Partnerin gibt. Ich fand es ein bisschen schade, dass die Bälle und Veranstaltungen am Ende immer seltener erwähnt wurden, allerdings glaube ich auch, dass es andersherum auch nicht richtig gewesen wäre und man dann das Gefühl gehabt hätte, dass es gar kein richtiger Krimi wäre.

Ich möchte hier noch kurz erwähnen, dass ich ein richtiges Jane Austen-Gefühl hatte, weil hier die Partnerwahl unheimlich wichtig ist, aber auch weil die Atmosphäre mich an einen Jane Austen-Roman erinnert hat. Die Kleidung, die gesellschaftlichen Gepflogenheiten und die Veranstaltungsarten stimmen ja auch mit denen aus den Romanen der Autorin überein, was natürlich daran liegt, dass die Romane von Austen zwischen 1810 und 1820 (Regency Zeit) verfasst wurden und spielen und dieser Krimi ebenfalls in dieser Zeit spielt.

Meiner Ansicht nach versteht man vieles auch ohne den ersten Band zu kennen, weil viele Dinge noch mal erwähnt oder erklärt werden. Für manche Hintergründe braucht man den ersten Band zwar, aber hier geht es eher um Nebensächlichkeiten. Wer sicher gehen will, dass er wirklich alles versteht, sollte die Reihe aber in der richtigen Reihenfolge lesen, denn vieles versteht man zumindest besser, wenn man den ersten Band kennt.

Insgesamt hat mir Der Tod gibt sein Debüt von Catherine Lloyd richtig gut gefallen und ich hoffe, dass auch die anderen Bände der Harrington-Kurland-Reihe übersetzt werden, denn ich bin richtig neugierig wie es weitergeht. Ich mochte die Figuren sehr gerne, auch dass Sophia und Anna wieder vorkamen und auch der Fall war sehr spannend. Ich empfehle den zweiten Band der Reihe also wirklich gerne weiter.

 

 

 

Danke an den Digital Publishers Verlag für das Rezensionsexemplar!