Ein unmöglicher Mord von R. Reef

Inhaltsangabe: Ein unmöglicher Mord von Rob Reef

Ein unmöglicher Mord von Rob Reef ist der dritte Teil der Stableford-Reihe, in der Harriet und John ihre Eltern in Upper Biggins besuchen.

Harriet und John verbringen ein paar Tage bei Harriets Eltern. Harriet hilft bei den Geburtstagsvorbereitungen für den Geburtstag ihres Vaters und John liest in der Bibliothek seines Schwiegervaters in alten Werken. Während der Lektüre kommt Sarah, Harriets jüngere Schwester, in die Bibliothek um zu sagen, dass im Garten ein Hunne nach einem Golfball sucht. John sieht mit ihr nach und findet tatsächlich einen Golfball mit einem Hakenkreuz darauf. Kurz darauf erhält John einen Anruf von Percy, der Harriet und ihn auf das Nachbargrundstück zu einem Bankett am nächsten Tag einlädt. Wie sich herausstellt, ist im Park von Annandale Grange ein alter Golfplatz, der in den letzten Tagen wieder bespielbar gemacht wurde. Annandale Grange ist das Nachbarhaus des Pfarrhauses und die dort lebende Tochter der Familie, Bella, war in der Schulzeit gut mit Harriet befreundet.

Beim Bankett stellt sich heraus, dass in Annandale Grange ein internationales Golfturnier ausgetragen werden soll. Dieses Turnier soll eine Art Rückspiel zu einem bereits stattgefundenen Turnier sein, da damals das englische Team gewann und die Deutschen nun eine Chance auf die Trophäe haben wollen. Bei dem Bankett sind also die deutschen Spieler und der Beauftragte des deutschen Golfverbandes (Von Scheel, Heidrich, Stellmacher und Carl Helmes) und die englischen Spieler und deren Verbandsbeauftragter dabei (Peel, Lester, Roger Bannister). Hinzu kommen die Bewohner des Hauses: Sir Edmund Rogie, Bella Rogie, Nita Nye, Nero Nye, Miss Saintclair, Mr. Saintclair und Simon Hall. Während des Banketts bricht Sir Edmund Rogie zusammen und muss daraufhin das Bett hüten.

Am nächsten Tag beginnt dennoch das Turnier, da man davon ausgeht, dass Sir Edmund es sich so gewünscht hätte. Während der Nachmittagsrunde auf dem Golfplatz bricht Nero Nye plötzlich zusammen. Der Mord ist erst einmal nicht weiter spektakulär bis die näheren Umstände herauskommen: Nero wurde mit einem Gewähr erschossen, doch niemand hat einen Schuss gehört und da wo der Schütze gestanden haben muss, hat ihn kein Zeuge gesehen, obwohl die Spieler der zweiten Bahn ihn hätten sehen müssen als sie zum Tatort liefen.

John und Harriet Stableford machen sich nun mit Dr. Holmes zusammen an die Ermittlungen und befragen erst einmal alle Bewohner und alle Besucher des Anwesens. Einige Leute geben an, dass sie ein Zischen oder einen Peitschenschlag gehört hätten zum Zeitpunkt des Mordes, aber einen Schuss hat niemand gehört, einen Verdächtigen niemand gesehen. Aber mit den Befragungen können zumindest einige Alibis erschaffen und geprüft werden. Nach und nach decken die Detektive natürlich auch die ein oder andere Lüge auf und kommen so dem Täter immer näher. Natürlich scheint es auch naheliegend, dass beide Vorfälle miteinander zusammenhängen könnten.

Die Detektive kommen hinter den Trick des Täters wie ein solcher Mord überhaupt möglich war. Nachdem Sir Edmund gestorben ist, finden die Detektive endlich heraus, wer der Mörder ist und können diesen aber nur mithilfe von wenigen Indizien überführen, denn Beweise selbst hat der Mörder nicht hinterlassen. Diese Indizien kommen eben auch zustande, weil der Trick Rückschlüsse auf den Täter zulässt.

Ein unmöglicher Mord von R. Reef

Rezension: Ein unmöglicher Mord von Rob Reef

Ein unmöglicher Mord ist der dritte Teil der Stableford-Reihe von Rob Reef, die allerdings – bisher zumindest – auch einzeln gelesen und verstanden werden können.

Fangen wir mit dem Trick des Mörders an: Ich fand den Trick des Mörders sehr spannend; klar wenn man einmal verstanden hat, wie der Täter vorgegangen ist, hat es nichts geheimnisvolles mehr, aber der Trick passte gut zum Tatort und erst einmal hinter den Trick zu kommen, war gar nicht so einfach, obwohl ich mir etwas in der Art schon dachte. Alles in allem hat dieser aber wirklich gut zur Spannung im Krimi beigetragen.

Die Figuren, Percy, Harriet und John, kannte man ja bereits und so konnte ich mir diese auch gut merken, aber im Haus lebten mir zu viele Bewohner und Besucher. Alleine diejenigen, die dort immer leben, waren schon sieben Personen und wenn man dann noch alle Golfspieler und Verbandsmitglieder mitrechnet, sind es mir einfach zu viele Figuren gewesen. Das wäre an sich auch erst einmal gar nicht schlimm gewesen, denn zu wenig Figuren sorgen schnell dafür, dass es langweilig wird, aber ein Figurenverzeichnis hätte mir an der ein oder anderen Stelle wirklich weitergeholfen. Die Karte des Golfplatzes hat mir beim Verstehen wie der Mord genau stattgefunden hat beziehungsweise warum der Mord so unmöglich erscheint, wirklich geholfen.

Die Anspielungen und Verweise auf andere Werke mochte ich gerne (alleine, dass Stableford John mit Vornamen heißt und sein Watson Holmes heißt, sind ja schon Anspielungen), aber dann noch der Verweis auf Tommy und Tuppence Beresford (Agatha Christie) und der Metahumor, dass sich das Anwesen toll für einen Detektivroman und einen Mord eignen würde, hat mir echt gut gefallen und war sehr witzig. Das Setting hat mir an sich wirklich gut gefallen, aber ich hätte mir noch mehr Zeit in der Bibliothek und im Pfarrhaus gewünscht und auch hier lassen sich Anspielungen auf Werke von Christie erkennen (Mord im Pfarrhaus und Die Tote in der Bibliothek; die Teile 1 und 2 der Miss Marple-Reihe von Agatha Christie). Bestimmt gibt es auch noch die ein oder andere Anspielung, die ich nicht bemerkt habe, aber hier sind wenigstens schon einmal einige genannt und das gefällt mir an Rob Reef wirklich sehr gut.

Ein altes englisches Herrenhaus zum Tatort zu wählen, hat mir natürlich gut gefallen, denn ich mag ja auch solche Whodunits sehr, sehr gerne. Leider bin ich nicht so richtig in die Atmosphäre von Annandale Grange reingekommen; möglicherweise auch, weil die Stablefords selbst ja im Pfarrhaus nebenan übernachtet haben.

Es gibt hier auch das häufig sehr typische Elemente der Befragung, das hier aber schon sehr lange gedauert hat; möglicherweise auch aufgrund der großen Anzahl an Figuren. John, Harriet und Percy sitzen im Drawing Room und lassen einen Zeugen nach dem anderen aufmarschieren, damit sie diese befragen können. Das bringt natürlich sofort jede Menge Hinweise, Alibis, Beziehungen zwischen den Handelnden und anderes hervor, sorgt aber auch für eine gewisse Eintönigkeit. Das Haus selbst spielt im Laufe der Handlung leider kaum eine Rolle und wird erst für die Aufklärung wieder wichtiger.

Die Streitereien zwischen Harriet und John könnten sich schnell auflösen lassen, wenn die beiden mal miteinander sprechen würden. Dafür, dass John so ein begnadeter Detektiv zu sein scheint, merkt er erstaunlich wenig davon, was in seiner Frau so vorgeht. Hier sei als Beispiel ihre Zurückhaltung bezüglich neuer Detektivabenteuer genannt. Auch kann ich mir vorstellen, dass sie nicht so begeistert ist, wenn ihr Mann Detektiv spielt, obwohl sie eigentlich ihre Eltern besuchen und den Geburtstag ihres Vaters vorbereiten sollten. Und er hat seine Frau auch verschwiegen, dass er, da er nun für das War Office arbeitet, auch in Zukunft noch einige Fälle bearbeiten wird.

Insgesamt hat mir der dritte Band der Stableford-Reihe wirklich gut gefallen und ich empfehle Ein unmöglicher Mord von Rob Reef gerne an alle Fans klassischer, englischer Kriminalromane weiter.