Mord in Port St. Petroc von T. Petersen

Inhaltsangabe: Mord in Port St. Petroc. Ein Cornwall-Krimi von Tabea Petersen

In Mord in Port St. Petroc. Ein Cornwall-Krimi von Tabea Petersen geht es um die junge Sekretärin Charlotte Cunningham, die mit der Mutter, Mrs. Maggie, ihres Chefs in einem Mordfall ermittelt.

Charlotte lebt mit ihrer Mutter und ihren beiden jüngeren Brüdern zusammen im Hill Cottage arbeitet als Sekretärin bei Webster Gas Valves, dem größten Arbeitgeber der Umgebung. Ausgerechnet an dem Tag, an dem ein wichtiger Auftraggeber aus Deutschland kommt, ist Charlotte spät dran. Sie organisiert noch die letzten Kleinigkeiten und dann steht auch schon die Auftraggeberin vor dem Firmengelände und möchte eine Qualitätsprüfung durchführen. Gemeinsam führen sie die Gruppe über das Werksgelände bis sie an einem leeren LKW angelangt sind. Die Prüferin möchte einen Blick in den leeren LKW werfen und stößt dabei auf eine Leiche.

Harry Burrows liegt blutend und mit Würgemalen hinter einigen Paletten, ist aber ganz offensichtlich tot. Die Polizei wird gerufen und obwohl der örtliche Polizist, Sergeant Arbuckle, den Fall eigentlich übernehmen möchte, muss er, da es sich um einen Mordfall handelt, die Polizisten aus der nächstgrößeren Stadt hinzuziehen.

Mrs. Maggie ist ein großer Krimi-Fan und möchte am liebsten selbst ermitteln. Gemeinsam mit Charlotte möchte sie die Frau von Harr Burrows befragen und auch sonst einiges herausfinden, allerdings findet Charlotte sehr schnell heraus, dass der Körper bewegt wurde, weil ein Kollege auf sie zukommt und ihr gesteht mit dem LKW-Fahrer, der von der Polizei mitgenommen wurde, gemeinsam den Leichnam aus der Produktionshalle in den LKW geschafft zu haben.

In der Folge wird der Kollege, Colin, verhaftet und Charlotte kümmert sich um seine Ratte. Als sie in seine Wohnung geht, nimmt sie einige Briefe aus dem Briefkasten und schmeißt Prospekte weg. Dabei findet sie ein paar Bücher für einen Lehrgang, die er offenbar weggeschmissen hat. Außerdem findet sie einige Zeichnungen und nimmt sie aus seinem Mülleimer. Als er dies kurz darauf entdeckt, rastet er aus und spricht tagelang nicht mit ihr.

Einige Wochen später geht Charlotte auf das Sommerfest der Firma und soll dort als verdeckte Ermittlerin ermitteln, findet Mrs. Maggie. Als ihr Bruder sie völlig panisch anspricht, bittet er sie um Hilfe. Er war an dem Abend auf einer Party bei einer Klassenkameradin, der Schwester von einer Kollegin von Charlotte. Bei dieser Party haben die Jugendlichen nicht nur getrunken, sondern auch irgendwelche Drogen konsumiert. Charlotte eilt den Jugendlichen zusammen mit ihrem Bruder zur Hilfe. Dort angekommen beschuldigt die junge Frau einen Kollegen ihrer Schwester, dass er ihr die Drogen gegeben hätte.

Am nächsten Morgen belauscht Charlotte zufällig ein Gespräch zwischen zwei Kollegen, die sich über den Mord und die neue Maschine in der Halle streiten. Als einer der beiden bemerkt, dass Charlotte sie belauscht hat, verschleppt er sie und möchte sie aus dem Weg schaffen.

Mord in Port St. Petroc von T. Petersen

Rezension: Mord in Port St. Petroc. Ein Cornwall-Krimi von Tabea Petersen

Bei Mord in Port St. Petroc. Ein Cornwall-Krimi von Tabea Petersen handelt es sich um einen Krimi mit einer jungen und einer etwas betagteren Ermittlerin, die beide noch nie zuvor in einem Fall ermittelt haben.

Charlotte ist grundsätzlich ein sehr sympathischer Charakter. Obwohl sie sehr stark ist und jeder sie nach ihrer Meinung fragt und sie damit auch Führungsqualität an den Tag legt, arbeitet sie als Sekretärin in der Firma. Dass jeder sie früher oder später mal um Rat bittet, ist ein Running Gag im Krimi und zeigt, dass sie eigentlich die Qualitäten einer Ermittlerin hat, die schließlich auch einen guten Draht zu allen Menschen haben muss. Schade fand ich, dass bei ihr keine Entwicklung passiert ist. Am Ende wirkt es so – und die Autorin hatte dafür auch alle Weichen gestellt – dass Charlotte etwas an ihrem Leben verändert, den Job, der ihr nicht besonders gut gefällt, an den Nagel hängt und ich hatte schon während der Leserunde gedacht, dass es ganz lustig wäre, wenn sie am Ende erkennt, dass sie gerne Polizistin oder Privatdetektiv werden möchte, aber das Entwicklungspotential wurde leider nicht ausgeschöpft.

Mrs. Maggie, die zweite Detektivin, ist eine sehr sympathische, rüstige, ältere Dame. Alleine der Name erinnert natürlich schon an Miss Marple, zumal Mrs. Maggie viele verschiedene Detektive erwähnt nur eben Miss Marple nicht. Auch das Profil der beiden passt recht gut, denn bei beiden handelt es sich um ältere Damen, die selbst nicht viel handeln, sondern eher anderen die Laufarbeit überlassen (Mrs. Maggie hat ja Charlotte, die für sie ermitteln soll).

Wie eben beschrieben werden mehrere Detektive, Werke und Autoren des Krimigenres erwähnt, außerdem gibt es auch das ein oder andere berühmte Zitat. Das gefiel mir natürlich sehr gut, vor allem wenn man die entsprechenden Anspielungen versteht, hat man mit solchen Details ja immer seine Freude.

Die Geschichte selbst ist nicht total abgedroschen, aber auch nicht total innovativ. Es geht um eine mittelständische Firma, die der Hauptarbeitgeber im Ort ist, um einen jungen Arbeiter, der eine Hightech-Maschine anschaffen möchte und um einen anderen Mitarbeiter, der den jungen Arbeiter rausdrängt und selbst über die Beschaffung der Maschine bestimmt. Dass dabei offenbar einiges schief geht, ist ja klar, sonst könnte daraus kein Krimi werden.

Da die Geschichte eben in einer relativ kleinen Stadt in einer recht kleinen Firma angesiedelt ist, handelt es sich im weitesten Sinne um einen Whodunit, was ich ja ganz gerne mag. Natürlich sind die Protagonisten nicht auf dem Firmengelände eingesperrt, aber es ist eigentlich recht klar, dass es einer der Angestellten gewesen sein muss, denn aufgrund der Überwachungstechnik kann eigentlich niemand auf das Gelände gekommen sein.

Abgesehen davon geht die Ermittlungsarbeit leider ein bisschen unter. Charlotte und Mrs. Maggie befragen praktisch niemanden, es werden keine Beweise gesichert (zumindest nicht von den beiden Detektivinnen) und sie sprechen auch nicht mit der Polizei, um deren Spuren verfolgen zu können. Charlotte stößt zufällig auf den Täter und überführt hat sie ihn auch nicht so wirklich. Einzig Charlotte durchsucht, eher halbherzig, die Wohnung von Colin und den Schreibtisch eines Kollegen.

Außerdem kamen einige Sachen hinzu, die mir unlogisch erscheinen: Zumindest einer der Verdächtigen hat schwere Alkohol- und Drogenprobleme, von denen offenbar niemand etwas mitbekommen hat. Das erschien mir sehr unglaubwürdig, da bei so einer neugierigen Mutter des Chefs eigentlich kaum ein Geheimnis lange verborgen bleiben kann.

Hinzu kamen auch noch einige Rechtschreibfehler (beispielsweise ein +,das an der entsprechenden Stelle nichts zu suchen hatte), Buchstabenvertauschungen und auch bei den Kapitelmarken hat bei mir im E-Book etwas nicht gestimmt. Das finde ich sehr schade, weil es bei Häufungen den Lesefluss unterbricht und mir dann auch irgendwann die Lesefreude nimmt.

Grundsätzlich hat mir Mord in Port St. Petroc von Tabea Petersen gar nicht schlecht gefallen, aber für mich hatte der Krimi noch einige Macken, und sowohl das Verbrechen als auch die Ermittlungen treten für einen nicht unerheblichen Zeitraum der Handlung in den Hintergrund, was mir nicht so gut gefallen hat.

 

 

 

Danke an den Digital Publishers Verlag für das Veranstalten der Leserunde und das Rezensionsexemplar!