Stableford von R. Reef

Inhaltsangabe: Stableford von Rob Reef

Der Roman Stableford trägt den Untertitel Stableford Ein klassischer Kriminalroman, wurde von Rob Reef geschrieben und ist der erste Teil der Stableford-Reihe. John Stableford ist eigentlich Literaturprofessor und Kunde im Bankhaus Millford & Barnes. Obwohl er gerade an einem neuen Buch schreibt, nimmt er die Einladung zum Golfturnier gerne an, um mal rauszukommen.

Im Zug zum Turnier schläft er ein und verpasst den Ausstieg, doch gemeinsam mit einem anderen Gast namens Fitzpatrick fährt er mit einem Auto hinterher. Die meisten anderen Gäste lernen sie erst am nächsten Morgen kennen, doch wie sich herausstellt, kannte Stableford bereits vier der anderen Gäste: Eine Frau, mit der er im Speisewagen ins Gespräch kam und die Familie, die ihm im Abteil gegenüber saß. Außerdem gibt es aber noch zwei weitere Gäste: Sir Percy Holmes und den Begleiter der Frau aus dem Zug, ein Künstler. Weiterhin gibt es ein Zimmermädchen (Elizabeth Tavy), eine Köchin (Mary Tavy) und einen Greenkeeper (Samuel Crabtree), der sich um den Platz kümmert. Weitere Menschen sind nicht am Austragungsort und so wundern sich die Gäste erst einmal, dass sie noch nicht offiziell begrüßt wurden.

Dennoch soll nach dem Frühstück das Turnier beginnen. Auf zwei benachbarten Bahnen fangen die Gäste, in zwei Gruppen eingeteilt, an zu golfen bis zwei der Turnierteilnehmer ihre Bälle in ein kleines Wäldchen schießen. In diesem Wäldchen gibt es eine Lichtung, auf der einer der Gäste, der Künstler William Slocum, von allen anderen tot aufgefunden wird. Gemeinsam begibt sich die Gruppe zurück in das Golfclubgebäude, wo sie dem Personal von dem Toten berichten; dieser wird in die Gartenhütte gebracht, damit man den Leichnam nicht ins Wohngebäude holen muss. Nun wird Stableford aufgefordert, zu ermitteln, denn obwohl er keine Erfahrungen als Detektiv aufzuweisen hat, scheint er zum einen sehr belesen zu sein und zum anderen bestätigt einer der Turnierteilnehmer, dass Stableford nicht der Täter sein kann, weil er sich nicht einmal in der Nähe der Lichtung aufgehalten hat. Stableford beginnt also damit sich im Haus umzusehen, schaut sich die Golftaschen von allen Beteiligten an, außerdem untersucht er den Tatort und unterhält sich mit allen Anwesenden.

Nach und nach findet er die Tatmotive für die Fernshaws (die Familie, die gemeinsam mit Stableford anreiste) und er findet Harriets Motiv (die Frau, mit der er sich im Zug unterhielt), auch findet er das Motiv von Fitzpatrick, denn dieser lebt inzwischen unter falschem Namen, weil er vor Jahren für den Tod von einem Menschen verantwortlich gemacht wurde. Alle wurden von Slocum erpresst und haben so ein Motiv, einzig die Angestellten und Holmes haben neben Stableford kein Motiv. Nachdem der Greenkeeper ebenfalls ermordet wurde, kommt Stableford dem Täter immer näher und ahnt bald, dass es gar nicht so einfach ist, einen Mörder im wahren Leben zu überführen.

Stableford von R. Reef

Rezension: Stableford von Rob Reef

Bei Stableford von Rob Reef handelt es sich um den ersten Teil einer mehrbändigen Reihe. Es bietet sich an, mit diesem Kriminalroman anzufangen, da man so erfährt, wie Stableford zum Detektiv wurde. Ich vermute, dass er in späteren Bänden bereits Detektiv ist und wir nicht mehr genau erfahren, wie es dazu kam. Auch erfahren wir in diesem Band, wie sich Stableford und Holmes kennen gelernt haben und ich gehe davon aus, dass das in späteren Bänden wieder wichtig werden könnte. Dennoch muss ich zugeben, dass ich die anderen Bände noch nicht gelesen habe und deshalb hier nur Prognosen anstellen kann.

Stableford ist ein Whodunit-Krimi, denn die Figuren scheinen sich in einem verlassenen Ort auf einem eigentlich geschlossenen Golfplatz zu befinden, der sich auf einer Landzunge befindet, die nur durch eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Erst am Ende des Krimis stellt sich heraus, dass es gar kein abgeschlossener Handlungsort war, aber natürlich trägt die Unkenntnis dazu bei, die Stimmung zu halten. Durch die eingestürzte Brücke und das nicht funktionierende Telefon, haben die Protagonisten gar nicht die Möglichkeit, die Polizei zu informieren und sind komplett auf sich selbst gestellt. Dass es im Laufe der Handlung zu weiteren Todesfällen kommt, trägt natürlich noch weiter dazu bei, dass der Krimi möglichst gruselig wirkt.

Die Geschichte an sich ist gar nicht schlecht: 8 Menschen werden zusammen in einen alten Golfclub eingeladen und müssen dort mit ansehen wie einer nach dem anderen stirbt. Agatha Christie hätte sich kein passenderes Setting ausdenken können und in dieser Tradition steht der Krimi auch so ein bisschen, natürlich gibt es da noch die Anlehnungen und Anspielungen an Conan Doyles Sherlock Holmes, die sich an mehreren Stellen finden. Dennoch war der Krimi für mich zu kurz, damit wirkliche Stimmung aufkommen konnte. Die Ermittlungen waren abgeschlossen bevor sie für mich richtig begonnen hatten. Hier fehlte einfach noch ein bisschen Spannung und Material, meiner Ansicht nach. Der Detektiv verhört beispielsweise jeden seiner Verdächtigen und Zeugen nur einmal. Und man hat insgesamt auch nicht das Gefühl, dass seine Ermittlungen ihn wirklich weiterbringen, obwohl natürlich klar ist, dass ihn das immer etwas weiterbringt. Hier wären noch kleinere Interventionen, Gespräche mit seinen Verbündeten, etc. hilfreich gewesen, um dem Leser ein bisschen das Gefühl zu geben, am Lösungsprozesse teilzunehmen. So hatte ich einfach das Gefühl, dass mir hinterher jemand, der es auch nicht aus erster Hand weiß, davon erzählt. Zu viel Abstand zwischen Geschehen und Leser.

Dennoch war der Kriminalroman Stableford sehr kurzweilige und Rob Reef hat es wirklich gekonnt hinbekommen an die klassischen Kriminalromane der großen Autoren anzuknüpfen. Mit ein bisschen mehr Erfahrung stelle ich mir die Romane noch besser vor; vielleicht sind die nächsten Auflagen ja auch noch etwas ausgefeilter? Ich habe mir extra die 1. Auflage gekauft. Gerade deshalb freue ich mich auf die nächsten Bände, die ich mir mit Sicherheit auch wieder kaufen werde.