Tod in feiner Gesellschaft von D. Freeman

Inhaltsangabe: Tod in feiner Gesellschaft von Dianne Freeman

In Tod in feiner Gesellschaft von Dianne Freeman geht es um einen Todesfall, der schon ein Jahr her ist und um einige Diebstähle, die Frances Wynn, die Countess of Harleigh, und Mr. George Hazelton gemeinsam untersuchen.

Frances lebt seit dem Tod ihres Mannes, Reggie, vor einem Jahr, der im Bett seiner Geliebten, Alicia Stoke-Whitney, starb, sodass Frances, die Geliebte und George, ein Freund der Familie ihren Ehemann zurück in sein Schlafzimmer bringen mussten, bevor sie Alarm schlagen, beim Bruder ihres verstorbenen Mannes, Graham, und dessen Frau, Delia, und den gemeinsamen Kindern. Da die Trauerzeit inzwischen vorbei ist, möchte Frances mit ihrer kleinen Tochter Rose in die Stadt ziehen, was sie heimlich arrangiert.

Kurz nach ihrem Einzug in das Londoner Stadthaus, erfährt sie, dass George, der Bruder ihrer besten Freundin und geheimer Mitwisser von Mr. Wynns Todesumständen ihr direkter Nachbar sein wird. Außerdem kündigt sich ihre jüngere Schwester an, die gemeinsam mit ihrer Tante Hetty die Ballsaison in London verbringen möchte, um in dieser Zeit nach einem geeigneten Ehemann zu suchen.

Neben dem aufdringlichen Inspektor Delaney, der im angeblichen Mord ihres verstorbenen Mannes ermittelt und sie offenbar für die Täterin hält, wird auch noch ihr Konto gesperrt, da ihr Schwager meint, dass ihr privates, von ihrem Vater eingerichtetes Konto der Familie ihres verstorbenen Mannes zusteht. Nun muss sie mit dem Geld klarkommen, dass ihre Mutter für die neue Kleidung ihrer Tochter, Lily, mitgeschickt hat und hoffen, dass es nicht nur für eine neue Garderobe, sondern auch für die laufenden Kosten reicht bis der Rechtsstreit mit ihrem Schwager geklärt ist.

Während Frances mit ihrer Freundin Fiona einige Besuche macht, um mitzuteilen, dass sie sich wieder in London aufhält, damit ihre Schwester Balleinladungen erhält, erfährt sie, dass in den letzten Wochen einige Gegenstände gestohlen wurden. Während einer Veranstaltung bei Mrs. Stoke-Whitney, verschwindet deren Armband, das Frances am nächsten Tag in ihrem Pompadour findet und am nächsten Morgen der Ex-Geliebte ihres Mannes zurückbringt. Dabei wird sie allerdings von Inspektor Delaney gesehen, der sie zuerst für die Diebin hält, was ihm Alicia aber schnell ausredet. Als Frances kurz darauf nachhause zurückkehrt, findet sie ihr Schlafzimmer in einem heillosen Durcheinander vor, sodass sie sofort nach dem Inspektor schicken lässt, der sie nun nicht mehr unbedingt für die Täterin hält.

Frances und Alicia überlegen gemeinsam wer das Armband gestohlen und bei Frances versteckt haben könnte, und kommen so auf eine Liste mit zehn Namen von Menschen, die mit Alicia sprachen bevor sie das Verschwinden des Armbandes bemerkte und später Zeit in der Nähe von Frances verbrachten. Auf dieser Liste steht Frances‘ beste Freundin Fiona, deren Bruder George, aber auch die drei Verehrer ihrer Schwester, Viscount Ainsworthy, Mr. Daniel Grayson und Mr. Kendrick.

Kurz darauf kündigt sich ein Bediensteter von Mrs. Stoke-Whitney bei Frances an, weil er ihr etwas mitzuteilen hätte. Kurz darauf findet eine von Mrs. Wynns Angestellten einen toten Mann in ihrem Garten, dem die Kehle durchgeschnitten wurde. Frances und auch der Inspektor fragen sich, was der Mann ihr erzählen wollte, was er weder seiner Herrin noch dem Inspektor erzählen wollte und kommen zu dem Schluss, dass es möglicherweise etwas mit den drei Verehrern von Lily zu tun haben…

Tod in feiner Gesellschaft von D. Freeman

Rezension: Tod in feiner Gesellschaft von Dianne Freeman

Bei Tod in feiner Gesellschaft von Dianne Freeman handelt es sich um den ersten Band der Reihe, die sich um die Countess of Harleigh als Ermittlerin dreht.

Frances war vom Charakter früher wohl eher ruhig, zurückhaltend und fügsam, doch das hat sich mit der Zeit, als mehr oder weniger alleinerziehende Mutter, weil ihr Mann ständig unterwegs war und sie den gesamten Haushalt führen musste, geändert. Nun ist sie eine starke junge Frau, die sich mutig der Welt entgegenstellt. Ich fand Frances von Anfang an beeindruckend, weil sie aus dem Haus ihres Schwagers auszieht, obwohl sie weiß, dass das wahrscheinlich Ärger mit ihrer Familie geben wird. Auch als ihr das Leben schwer gemacht wird und alle äußeren Umstände zusammenkommen, gibt sie nicht auf, sondern kämpft weiter für die Wahrheit.

Georg Hazelton ist schwerer zu durchschauen, weil man über ihn wenig Innenperspektive und nichts zu seinen Gedanken und Gefühlen erfährt. Man ahnt aufgrund seines Verhaltens, dass er ein Mann mit hohen moralischen Prinzipien ist. Er möchte immer tun, was richtig ist, auch wenn er dafür das Gesetz etwas verbiegen muss (in den Belangen hat er mich an eine andere Figur erinnert, aber dazu später mehr). Georg ist immer da, um Frances zu unterstützen und scheint sie auch auf persönlicher Ebene recht gern zu haben.

Die Handlung selbst hat mir ganz gut gefallen. Am Anfang ist alles sehr verworren, aber das meiste wird im Laufe der Ermittlungen aufgeklärt. Leider wird nicht jedes Ende entwirrt, was mich etwas gestört hat, weil es so wirkte, als ob die Autorin das ein oder andere einfach vergessen hätte. Die Handlung war auch sehr vollgestopft, weil es eben nicht nur um den Mordfall und die Hintergrundgeschichte um die Ballsaison und die Suche nach einem Ehemann von Lily ging, sondern auch um einige Diebstähle, die Uneinigkeit mit Frances‘ Schwager und die Einrichtung ihres Hauses. Außerdem war da noch die Liebesgeschichte zwischen Frances und Georg, die ständig unter der Oberfläche brodelte. Für mich war am Ende beispielsweise nicht klar aus welchen Gründen Georg Frances den Heiratsantrag gemacht hat. Solche Sachen hätte man noch klären können, aber vielleicht wollte sich die Autorin auch einfach noch ein paar Anknüpfungspunkte für den zweiten Band aufheben.

Ich hatte ja oben bereits erwähnt, dass ich eine Parallele gefunden habe. Georg Hazelton hat mich vom Charakter her an eine Mischung aus Major Robert Kurland (aus der Harrington und Kurland-Reihe von Catherine Lloyd) aber mehr noch an Mr. Redvers (aus der Jane Wunderly-Reihe von Erica Ruth Neubauer). In allen drei Reihen „ermitteln“, weil bei Tod in feiner Gesellschaft Georg am Anfang doch sehr zurückhaltend ist mit seiner Hilfe bei den Ermittlungen, Paare, wobei die Frauen diejenigen sind, die forsch Informationen finden. Die Männer scheinen mit solch starken, klugen Frauen relativ gut klar zu kommen, obwohl das Verhalten damals mit Sicherheit nicht dem typischen Bild einer guten Ehefrau entsprochen hat.

Insgesamt mochte ich den Kriminalroman Tod in feiner Gesellschaft von Diane Freeman aber sehr gerne und ich freue mich schon auf den zweiten Teil der Reihe um Frances Wynn, die Countess of Harleigh.

 

 

 

Vielen Dank an Digital Publishers für das Rezensionsexemplar!