Eine Prise Sterne von C. S. Henn

Inhaltsangabe: Eine Prise Sterne von Carsten Sebastian Henn

In dem Roman Eine Prise Sterne von Carsten Sebastian Henn geht es um den Astronomen Marc Heller, der gerade dabei ist einen unglaublich wichtigen Vortrag zu vermasseln als in Köln plötzlich die Lichter ausgehen. Er nutzt die Möglichkeit, zeigt den Anwesenden alle möglichen Sterne und kann so die Zuhörerschaft doch von sich überzeugen. Nun wird ihm ein Job in Chile angeboten.

Am gleichen Abend trifft er vor einem Restaurant seine weinende Nachbarin aus Kindertagen Anne. Die beiden nehmen wieder Kontakt auf und verbringen viel Zeit miteinander. Er unterstützt sie, weil sie gerade ihren langjährigen Freund beim Sex auf der Arbeitstoilette überrascht hat. Marc hat eine Idee: Anne soll wieder an die Liebe glauben, denn schließlich glaubt sie an das Schicksal und die Sterne. Also startet er Blind Dates für Anne, von denen sie nicht einmal weiß, dass es Dates sind und so kommt es zu dem ein oder anderen lustigen Zwischenfall. Beispielsweise schubst sie einen der Bewerber in den Rhein.

Marc entdeckt unterdessen seine alten Gefühle für Anne wieder und möchte ihr gerne zeigen, dass er vielleicht ein guter Kandidat für sie wäre, allerdings findet sie durch einen doofen Zufall heraus, dass er die ganze Zeit versucht hat, sie heimlich zu verkuppeln und er das ganze so wissenschaftlich angegangen ist, dass sie das Gefühl hat, sein Versuchskaninchen zu sein.

Für Marc läuft währenddessen aber auch nicht alles rosig, denn sein Stellvertreter ist eifersüchtig auf Marcs beruflichen Erfolg und gönnt ihm nichts, stattdessen verpetzt er bei den Vorgesetzten, wenn Marc sich mal wieder unerlaubter Weise zu einem Ausflug auf das Teleskop zurückzieht. Gleichzeitig versucht er aber auch Anne zu verunsichern, indem er ihr erzählt, dass Marc ihm gesagt hätte, dass sie dort im Kontrollraum miteinander geschlafen haben. Marc ist vollkommen aufgelöst: Anne spricht nicht mehr mit ihm und seinen Job ist er vorerst auch los.

Erst in den nächsten Wochen und durch seine besten Freunde kommt er wieder auf die Beine und kann so doch noch den Job in Chile antreten und gemeinsam schaffen sie es auch ihren gehässigen Kollegen auf die Nase fallen zu lassen, denn von Kameradschaft hat der Mann noch nichts gehört.

Eine Prise Sterne von C. S. Henn

Rezension: Eine Prise Sterne von Carsten Sebastian Henn

Vorsicht: Spoiler!

Normalerweise versuche ich meine Rezensionen so zu gestalten, dass man nicht alles über das Buch erfährt, aber das ist hier leider nicht möglich, weil mein größter Kritikpunkt an dem Buch das Ende war und ich das nicht einfach aussparen kann, denn sonst versteht niemand, warum ich das Buch so schlecht fand.

An sich ist das Buch überhaupt nicht schlecht. Die Charaktere sind manchmal etwas seltsam, aber grundsätzlich sehr herzlich. Die Geschichte ist interessant und hat schon das Potenzial für viele Missverständnisse und Irritationen zu sorgen und man kann hier gut und gerne viel Humor unterbringen. Auch, dass es diesen Gegenspieler auf Marcs Arbeit gibt, der ihm und seinen Kollegen nichts gönnt und sich selbst am nächsten steht, gibt dem Liebesroman noch ein bisschen mehr Würze.

Als Leser kann man sich auch denken, dass die heimlichen Blind Dates nicht ewig geheim bleiben können und dass es dann irgendwann wahrscheinlich zum großen Streit kommen wird. Aber ich kenne das beispielsweise von Rachel Gibson so, dass zwischen den beiden Protagonisten die ganze Zeit eine Anziehung besteht, dann gibt es ein großes Geheimnis, das ans Licht kommt, darauf folgt ein großer Streit und am Ende merken sie, dass sie einander lieben und dennoch zusammen sein wollen. Das war hier überhaupt nicht der Fall: Marc und Anne streiten sich und statt das Gespräch zu suchen, zieht sich Anne immer weiter von Marc zurück.

Ich will gar nicht behaupten, dass Marcs Verhalten so nett war, aber er meinte es gut und er ist eben ein recht unbeholfener Charakter, der nicht recht einschätzen kann, dass sein Verhalten vielleicht zu einer Verletzung bei anderen führen kann. Das weiß Anne aber eigentlich, denn schließlich waren sie in ihrer Kindheit gute Freunde und man kann ja davon ausgehen, dass sie ihn vielleicht nicht unbedingt gerade deshalb aber vielleicht zumindest trotzdem mag.

Hier sind wir ungefähr an einem Punkt angelangt, an dem mir Anne ausschließlich unsympathisch war. Marc tut fast alles für sie (unter anderem bricht er in die Wohnung ihres Ex-Freundes ein, weil dieser den Schlüssel zu Annes Wohnung nicht rausrücken will) und sie behandelt Marc wirklich scheußlich. Und kurz vor dem Ende, wenn man sich denkt, okay, jetzt vertragen sie sich langsam und dann wird alles gut, taucht ein komischer Reporter auf, der die Horoskope für die Stadtzeitung schreibt. Da Anne diese schon immer wie für sich selbst gemacht hielt, hat sie sofort Interesse an dem Mann, der zufällig auch noch ihr Nachbar ist. Und natürlich verlieben sie sich und kommen zusammen.

Was dann mit Marc ist? Tja, gute Frage… Er kann dann guten Gewissens nach Chile ziehen und von dort aus seine Bewerbung für eine Marsmission ohne Widerkehr verfolgen. Am Ende sitzt er dann in einem kleinen Raumschiff auf dem Weg zum Mars.

Was ich aus diesem Liebesroman für eine Lehre ziehen soll, weiß ich auch noch nicht genau, aber für mich war das der grausamste, schlechteste Liebesroman, den ich im letzten Jahr in der Hand hatte, weil meine Erwartungen so eklatant enttäuscht wurden. Deshalb mag ich keine Dreiecksgeschichten und wenn ich gewusst hätte, dass es genau eine solche werden soll, dann hätte ich das Buch nicht gekauft, aber der Klappentext hat suggeriert, dass Anne und Marx zusammenkommen könnten und selbst wenn sie nicht zusammen gekommen wären, habe ich einfach nicht erwartet, dass Anne stattdessen mit einem anderen Mann zusammenkommen könnte und Marc einsam und alleine auf einem anderen Planeten sterben würde.