Jennissimo von S. Mallery

Inhaltsangabe: Jennissimo von Susan Mallery

Jenna ist die Protagonistin im Roman Jennissimo von Susan Mallery. Jenna ist gerade frisch geschieden und kommt aus Los Angeles zurück in ihre Heimatstadt Georgetown. Sie ist zwar eigentlich Köchin, möchte sich aber verändern. So beschließt sie kurzentschlossen einen Kochshop zu eröffnen.

Jenna hat zwar keine Erfahrung im Einzelhandel, und hat eigentlich auch nicht so gerne engen Kontakt mit den Kunden, aber in der Küche zu stehen, kann sie sich gerade gar nicht vorstellen. Ihr Ex-Mann hat ihr ihre Kreativität ausgetrieben, indem er ihr ständig gesagt hat, dass ihre Kreationen nicht schmecken und sie ohnehin nichts drauf hätte um dann kurz darauf ihre Kreationen mit leichten Veränderungen „verbessert“ selbst zu kochen und sich dafür feiern zu lassen.

Ihre neue Mitarbeiterin Violet hat eine schwierige Vergangenheit. In ihrer Jugend wurde sie vergewaltigt, lebte ein paar Jahre auf der Straße, nahm Drogen und arbeitete als Prostituierte. Danach hat sie es geschafft, sich ein normales Leben aufzubauen und hat nun auch einige Erfahrung im Einzelhandel. Sie möchte nicht wieder auf einen Typen reinfallen, der mit ihrem Geld verschwindet oder sie anderweitig ausnutzt, weshalb sie extrem vorsichtig ist.

Jenna weiß, dass sie adoptiert ist, liebt ihre Adoptiveltern aber sehr. Abgesehen von einem kurzen Moment in ihrer Jugend hatte sie nie das Bedürfnis ihre leiblichen Eltern kennenzulernen. Doch nun stehen zwei seltsame Menschen, Serenity und Tom, vor ihr, die ihr erklären, dass sie ihre leibliche Tochter sei und dass sie immer darauf gewartet haben, dass sie endlich Kontakt mit ihnen aufnimmt. Jenna fühlt sich unter Druck gesetzt und flüchtet zu ihrer Mutter, die aber meint, dass ein freundschaftlich-familiärer Kontakt zwischen Jenna und Serenity gut wäre. Jenna versteht nicht, warum sich ihre Mutter nicht bedroht fühlt, öffnet sich aber langsam Serenity und Tom gegenüber.

So stellt sich heraus, dass Serenity und Tom noch zwei Söhne haben, von denen der eine schon verheiratet ist und bald Vater wird. Außerdem verhält sich Serenity immer wieder seltsam und so kommt erst recht spät raus – als Tom – sie anruft, dass ihre Mutter im Krankenhaus sei, dass Serenity nicht mehr lange zu leben hat. Sie wollte aber eigentlich nicht, dass ihre Tochter davon erfährt. Jenna ist traurig darüber, sie ist wütend, weil ihre Mutter ihr die Chance zum Abschied nehmen nehmen wollte und sie merkt wie sehr sie ihre leibliche Mutter schon ins Herz geschlossen hat.

Dragon und Wolf (mit seiner Frau Jasmine), Marshall und Beth, Serenity und Tom, Jenna und ihr neuer Freund Ellington und auch Violet werden eine Familie.

Jennissimo von S. Mallery

Rezension: Jennissimo von Susan Mallery

Jennissimo von Susan Mallery ist ein Einzelroman, in dem Jenna und Ellington zueinanderfinden, aber Jenna auch einen neuen Teil ihrer Familie findet und ein gutes Verhältnis zu ihnen aufbaut.

Ich mochte Jenna sehr gerne. Zu Anfang ist sie sicher verunsichert. Sie weiß selbst, dass ihr Mann ihr etwas genommen hat, dass sie nur durch viel Mühe wieder zurückerlangen kann und dafür kämpft sie. Jenna merkt nach und nach, dass sie nicht nur eine gute Köchin ist, sondern auch gerne mit ihren Kunden arbeitet, außerdem machen ihr die Kochkurse – ganz im Gegensatz zu ihren anfänglichen Bedenken – großen Spaß. Sie entwickelt sich merklich weiter, was ich sehr schön fand. Hinz kam, dass sich ihr Verhältnis zu ihrer Familie gut entwickelt. Sie liebt ihre Adoptiveltern sehr und will eigentlich gar keinen Kontakt zu ihren leiblichen Eltern, aber als diese sich bei ihr melden entwickelt sich – ihrem anfänglichen Widerwillen zum Trotz – nach und nach ein Verhältnis. Sie merkt, dass es durchaus möglich ist, zwei Mütter und zwei Väter zu haben und beide auf ihre eigene Weise zu lieben. Das fand ich eine sehr schöne Botschaft, die mir gut gefallen hat und das hat mir Jenna noch sympathischer gemacht.

Ich mochte auch Violet sehr, vielleicht gerade weil sie eine schwere Vergangenheit hat, die sie ganz schön mitgenommen hat. Violet versucht sich zu ändern und hat es geschafft, sich selbst aus ihrem schlechten Leben herauszuarbeiten. Das finde ich sehr beeindruckend und es zeigt was für eine starke Persönlichkeit sie ist. Toll fand ich auch, dass Beth und Marshall sich für sie einsetzen und alles dafür tun, dass es ihr gut geht. Beth geht mit ihr shoppen und Marshall hilft ihr nachdem sie wieder einmal von einem Mann verprügelt wurde.

An dieser Stelle möchte ich eine Trigger-Warnung aussprechen, da Violet nicht nur von ihrer Vergangenheit als Prostituierte berichtet, sondern eben auch von ihrem Freund verprügelt wird, früher Drogen nahm und als Teenager vergewaltigt wurde.

Die Geschichte selbst ist sehr typisch für die Autorin. Susan Mallery schreibt oft über Familien und über die Geschwisterbeziehungen. Adoption ist sonst nicht so oft ein Thema, gerade deshalb hat mir der Roman auch gut gefallen, weil ich es unglaublich toll fand, dass Beth und Marshall ihre Adoptivtochter so sehr lieben. Hinzu kam, dass auch dieser Roman teilweise auf dem Weingut von Serenity und Tom spielte und auch andere Romane auf Weingütern spielen und einige der Figuren ein Weingut haben (hier meine ich beispielsweise die Marcelli-Trilogie, da die Familie Marcelli ebenfalls ein Weingut besitzt).

Was ich an diesem Roman der Autorin toll fand war auch, dass es sich nicht um einen typischen Liebesroman handelte. Es gibt zwar eine Liebesgeschichte zwischen Jenna und Ellington, aber die liegt hinter den oben erwähnten anderen Themen im Hintergrund. Jennissimo ist auch ein Familienroman, weil Jennas gesamte Familie zusammenkommt und man hier wieder einmal merkt, dass eine Familie und die Beziehungen zwischen Familienmitgliedern sehr komplex sein können.

Alles in allem hat mir Jennissimo von Susan Mallery sehr gut gefallen und ich empfehle den Roman sehr gerne weiter. Für mich war es definitiv eines meiner Jahreshighlights und ich finde es schade, dass es sich nur um einen Einzelroman handelte, sodass ich mich nach diesem schon wieder von Jenna und ihrer quirligen Familie verabschieden musste.