Küsse auf Eis von R. Gibson

Inhaltsangabe: Küsse auf Eis von Rachel Gibson

In dem Roman Küsse auf Eis von Rachel Gibson geht es um einen den älteren Virgil Duffy und dessen junge Ehefrau Faith. Faith könnte vom Alter her seine Enkeltochter sein und so wird das Verhältnis der beiden von allen sehr skeptisch beäugt; sogar noch auf der Beerdigung, zu der auch die Spieler der Seattle Chinooks kommen, denn Virgil war ihr Besitzer.

Komplett überrascht ist nicht nur Faith als sie bei der Testamentseröffnung erfährt, dass er ihr einige Millionen hinterlassen hat, sodass sie gut leben kann und dass ihr verstorbener Mann ihr außerdem das Team, die Chinooks, hinterlassen hat. Was soll Faith aber mit einem Eishockey-Team? Also beschließt sie, dass es das beste wäre, wenn sie ihrem Stiefsohn das Team verkauft. Als dieser sich aber bei der Vertragsunterschreibung nicht benehmen kann und sie immer wieder bei ihrem Stripperinnennamen nennt, reicht es Faith und sie ändert kurzerhand ihre Meinung.

Leider stehen zeitnah wichtige Spiele an und sie hat keine Ahnung von dem Spiel, den Regeln und den Turnierabläufen, also bekommt sie Hilfe vom Coach, der ihr den ehemaligen Assistenten ihres Mannes empfiehlt. Faith will das wirklich und schon bald sind ihre Tage ausgefüllt vom Lernen, Beobachten der anderen Mannschaften und so weiter. Außerdem ist da auch noch ihre Mutter, die vorbeigekommen ist, um ihre Tochter zu trösten und diese hat ihren nervigen, kleinen Hund mitgebracht, der Faith in ihrer eigenen Wohnung ständig anknurrt und bellt. Als ihre Mutter dann auch noch eine Liebelei mit dem Vater eines ihrer Spieler anfängt, ist Faith vollkommen genervt, zumal sie sich zu eben jenem Spieler hingezogen fühlt: Ty Savage

Ty hat noch nicht lange für ihren Vater gearbeitet, ist aber ein ausgesprochen guter Spieler und vor allem ein echter Hingucker. Als das Werbeteam merkt, was für Funken zwischen den beiden sprühen, beschließen sie, mit einer Plakatkampagne mehr Zuschauer ins Stadion zu locken. Faith und Ty können indessen kaum noch die Finger voneinander lassen und beginnen eine Affäre, doch wenn sie dachten, sie können ihre Beziehung ewig verstecken, haben sie die Rechnung ohne Virgils gierigen Sohn gemacht, denn der setzt einen Privatdetektiv auf seine Stiefmutter an und diese findet natürlich alles raus. Nun werden Ty und Faith erpresst und Faith beschließt, dass es besser ist, ihrem Stiefsohn zu geben, was er will: Die Mannschaft. Doch das kann Ty nicht zulassen…

Küsse auf Eis von R. Gibson

Rezension: Küsse auf Eis von Rachel Gibson

Wer die Reihe kennt, kennt auch Virgil Duffy, doch dieser spielt in diesem Roman eigentlich kaum eine Rolle, außer dass seine Handlungen und vornehmlich sein Testament und sein Tod Konsequenzen für alle anderen handelnden Figuren haben. Virgil überlässt seiner jungen Frau seine Mannschaft, nach der sich sein – ein bisschen dämlicher – Sohn die Finger leckt.

Schade fand ich es in diesem Kontext, dass die Figuren aus den vorherigen Romanen so gar keine Rolle gespielt haben. Ja klar, das ist nicht immer leicht, aber ich hatte sogar das Gefühl, dass die Spieler vollkommen andere waren; was in Anbetracht der Tatsache, dass zwischen den Romangeschichten etwa 20 Jahre liegen vollkommen in Ordnung ist. Aber dennoch fand ich es irgendwie komisch, dass man überhaupt keine bekannten Gesichter wiedersieht. Normalerweise vermeidet es Gibson innerhalb von Reihen auf die gleichen Figuren zurückzugreifen, aber gerade bei den Büchern der Seattle Chinooks-Reihe würde es sich ja anbieten, die Figuren immer wieder erneut auftreten zu lassen.

Der Stiefsohn von Faith muss aber wirklich ein bisschen dämlich sein, wie sonst könnte es sein, dass er die Frau, von der er etwas will, was er sich so sehr wünscht, an einer Tour beleidigt BEVOR er und vor allem sie den Vertrag unterschrieben hat. Vor allem scheint dieser Mann nur Hass vor seine Stiefmutter und somit irgendwie auch für seinen Vater übrig zu haben, aber erben möchte er dennoch. Selten ist mir so ein bösartiger Charakter untergekommen, der aber eben den Roman ein bisschen spannender gestaltet und auch als störendes Element wirkt.

Auch mit den anderen Figuren hatte ich kleinere Differenzen. Faith fand ich gut, weil eine weibliche Figur von Rachel Gibson endlich mal eine Entwicklung durchgemacht hat und sie sogar die Entscheidung trifft, Ty zu beschützen und ihm von den Erpressungsversuchen erst einmal nichts zu verraten. Aber Ty war mir zu rowdyhaft. Er ist in einer Szene wirklich gemein zu Faith und das machte mir in dem Moment meine Lesefreude kaputt, sodass ich das Buch erst einmal für ein paar Wochen zur Seite legte und etwas anderes las. Das machte ich bei Liebesromanen nicht allzu häufig. Am Ende holt Ty aber vieles wieder raus als er eine Lösung findet, die Faith und ihm gut tut und somit eigentlich nur ein bisschen Kollateralschaden und natürlich ihren Stiefsohn auf der Strecke lässt.

Insgesamt hat mir der vierte Band der Chinooks-Reihe Küsse auf Eis von Rachel Gibson aber gar nicht schlecht gefallen und wer die Reihe oder die Autorin (oder sogar beides mag) wird auch mit diesem Roman seine Freude haben.