Wer nicht hören will, muss küssen von S. Andersen

Inhaltsangabe: Wer nicht hören will, muss küssen von Susan Andersen

Im dritten Teil der Razor Bay-Trilogie Wer nicht hören will, muss küssen von Susan Andersen geht es um Tasha Riordan und Luc Bradshaw.

Tasha wohnt schon sehr lange in Razor Bay und hat sich fast alleine ein eigenes Unternehmen aufgebaut: Die Pizzeria Bella Ts. Sie liebt ihre beiden Freundinnen Jenny und Harper, die beide vor kurzem einen neuen Partner gefunden haben. Während Jenny mit Jake Bradshaw verlobt ist, ist Harper nun mit Max zusammen. Jake und Max sind Halbbrüder und sind aufgrund der Vergangenheit ihres gemeinsamen Vaters wenig überrascht als plötzlich Luc vor ihnen steht. Ein Halbbruder von dem sie bisher nichts ahnten.

Luc ist schon immer viel unterwegs, denn er arbeitet als Agent bei der DEA. Als er von seinen Brüdern erfährt, möchte ich Max und Jake kennenlernen und freut sich auch deren beide Verlobte und Jakes Sohn Austen kennenzulernen. Als Tasha plötzlich vor ihm steht, versteht er die Welt nicht mehr, denn er kennt die junge Frau von einem Urlaub auf den Bahamas. Beide haben dort ein paar leidenschaftliche Tage miteinander verbracht. Luc kann absolut nicht verstehen, warum sie so wütend ist, schließlich ist sie damals einfach abgereist.

Tasha erklärt ihm, was eigentlich damals geschah: Nachdem er gesagt hat, dass er bald wieder zurück kommt, kamen Polizisten, die Drogen in seinem Zimmer, in dem sich nur sie befand, zu ihr und verhafteten sie. Sie musste zwei Tage und Nächte in einem vollkommen dunklen Schuppen, in dem es stank und dem alle möglichen Viecher herumkrabbelten verbringen und wusste nicht, ob sie vielleicht für immer dort eingesperrt bleiben würde. Luc wusste von all dem nichts und fragt sich nun wie das sein kann, denn sein Chef hat ihm damals eine andere Version erzählt, allerdings weiß er nicht, ob sein Chef von ihrer Verhaftung wusste, oder ob ihm einfach falsche Informationen gegeben wurde.

Obwohl Jenny Tasha rät es mit Luc zu versuchen, ist diese nicht bereit diesen Schritt zu gehen, denn zum einen weiß sie nicht genau wie lange Luc bleiben wird und zum anderen erinnert er sie an die schlimmste Zeit in ihrem Leben und das erträgt sie nicht. Doch Luc fühlt sich immer noch so zu Tasha hingezogen und küsst sie immer wieder, was ihre Abwehrmaßnahmen ins Wanken bringt.

Aber von ihren persönlichen Problemen abgesehen, stellt sich auch noch heraus, dass Tashas neuer Koch nicht nur ein übler Trinker, sondern auch ein schrecklicher Mensch ist, denn er schiebt sein eigenes Fehlverhalten Jeremy zu. Jeremy kommt aus dem Cedar Village, einer Einrichtung für schwererziehbare Jungen und arbeitet inzwischen als Tellerwäscher für Tasha, weil ihre Freunde Harper und Max sie um einen Job für den 18-Jährigen gebeten haben.

Als Tasha miterlebt wie ein reicher Junge Jeremy ins stolpern bringt, beschließt sie, dem Jungen den Koch-Job anzubieten, denn statt sich provozieren zu lassen, bleibt er ruhig und besonnen. Jeremy kann es nicht fassen: er verliert nicht nur nicht seinen Job nach diesem Vorfall, sondern kriegt sogar noch mehr Verantwortung und damit die wirkliche Aussicht auf eine Zukunft, um die er sich schon Sorgen gemacht hat. Außerdem gibt es da ja noch die junge Peyton, die seinen Job übernimmt, denn ihre Eltern lassen sich scheiden und ihr reicher Stiefvater streicht ihr damit das Geld fürs College. Obwohl sie beide ihre Probleme haben, nähern sich die beiden an und eins scheint auch bei diesen beiden klar: Wer nicht hören will, muss küssen…

Wer nicht hören will, muss küssen von S. Andersen

Rezension: Wer nicht hören will, muss küssen von Susan Andersen

Bei dem Band Wer nicht hören will, muss küssen von Susan Andersen handelt es sich um den dritten und damit abschließenden Band der Razor Bay-Trilogie.

Tasha ist eigentlich eine starke junge Frau, die sich nicht nur klug und mutig ein eigenes Geschäft aufgebaut hat, sondern die auch noch für ihre Freundinnen da ist und für ihre Mitarbeiter:innen einsteht und ihnen hilft wo sie nur kann. Aber wenn es um Luc geht, scheint sie sich nicht sonderlich besonnen zu verhalten, obwohl sie rational genau weiß, dass es nicht klug ist, sich wieder auf Luc einzulassen. Hinzu kam, dass sie mit ihrem ständigen „man muss immer wieder Wahrheit sagen“ sehr naiv wirkte. Ja, die Wahrheit ist gut, aber manchmal muss man auch sein eigenes Herz schützen, um nicht am Ende am Boden zerstört zu sein. Da sie nicht wissen kann, was in Luc vorgeht, fand ich ihr Handeln ziemlich anstrengend.

Luc benimmt sich von Anfang an wie ein Arsch. Er wundert sich darüber, dass weder seine Brüder noch Tasha ihm vertrauen und beschwert sich auch noch darüber, dass sie ihm ständig unterstellt, dass er sie belügt. Seine Arbeit macht ihn aber nun einmal zu einem Menschen, der ständig lügt und damit nicht erwarten kann, dass man ihm einfach so glaubt. Hinzu kommen Tashas negative Erfahrungen, wegen denen er zwar nachforscht und das nicht einfach so akzeptiert, die aber, auch wenn er nichts dafür kann, unüberwindbar mit ihm zusammenhängen.

Hinzu kam, dass die Handlung eigentlich nur aus Streits, Sex und noch mehr Streits besteht. Ich war nach einem Viertel des Buches sehr froh, dass endlich mal etwas anderes passiert ist, aber das war dann nach wenigen Seiten auch wieder abgehackt und es ging wieder um Luc und Tasha. Ich hätte mich sehr dafür interessiert was im Leben der früheren Protagonist:innen so geschieht und finde, man hätte das ruhig noch etwas mehr in die Handlung einfließen lassen können. Auch Tashas Mitarbeiter:innen hätten noch viel mehr Material für eine spannende Handlung geboten, aber diese Abschnitte waren leider viel zu kurz wieder vorbei.

Leider fand ich das Verhalten von Jenny, Tashas bester Freundin, auch ziemlich unverantwortlich: Ja, ihre beste Freundin zieht sich zu Luc hingezogen, aber ihr deshalb zu raten mit ihm zu schlafen, obwohl sie wissen könnte (und als beste Freundin auch müsste), dass Tasha dann möglicherweise ihr Herz an ihn verliert und er aller Wahrscheinlichkeit nach zeitnah die Stadt wieder verlässt und sein Job so gefährlich ist, dass man als Frau nicht unbedingt auf den Mann warten möchte (und selbst wenn, dieses Warten Monate oder sogar Jahre dauern kann). Irgendwie wäre eine Konfrontation mit Luc oder eine gemeinsam Freundinnen-Analyse der Gefühle des Mannes an dieser Stelle viel angebrachter.

Das Cover, das eine brünette Frau, mit langen glatten Haaren zeigt, passt leider gar nicht zum Roman. Tasha ist nämlich rotblond und hat gelockte Haare. Außerdem hält sich die Figur auf dem Cover die Wange als hätte sie Zahnschmerzen. Ich habe gar nicht verstanden weshalb man solch ein unpassendes Foto für das Cover auswählt.

Insgesamt war ich aufgrund all dieser Dinge sehr enttäuscht vom abschließenden Band der Razor Bay-Trilogie. Normalerweise schafft es Susan Andersen ganz gut auch einen Einblick in die Gefühlswelt des männlichen Protagonisten zu liefern und sorgt dafür, dass beide sehr offen miteinander sprechen. Stattdessen hält Luc Tasha wochenlang die Informationen vor, die sie braucht und sorgt so für mehr Streits als eigentlich notwendig wären. So kann ich Wer nicht hören will, muss küssen von Susan Andersen eigentlich nicht weiterempfehlen.