Die Landkarte der Liebe von L. Clarke

Inhaltsangabe: Die Landkarte der Liebe von Lucy Clarke

Katie wird mitten in der Nacht auf dem Bett geklingelt: Die Polizei teilt ihr mit, dass ihre Schwester Mia tot ist. Offenbar hat sie auf Bali Selbstmord begangen, indem sie von einer Klippe gesprungen ist. Katie kann es nicht glauben und so beschließt sie, den Spuren ihrer Schwester zu folgen. Nach der Beerdigung nimmt sie das Reisetagebuch von Mia und beginnt von vorne zu lesen. Ihren Verlobten und ihre Wohnung lässt sie zurück, um die gleiche Weltreise zu unternehmen wie ihre Schwester. Nachdem sie alleine geflogen ist, fühlt sie sich schnell einsam und hat das Gefühl, dass diese Reise keine gute Idee war und auch ihr Verlobter bittet sie mehrfach einfach nachhause zu kommen. Doch Katie kann nicht einfach nachhause. Sie muss herausfinden, was mit Mia passiert ist. Und so reist sie weiter und findet heraus, dass ihr gemeinsamer Vater nicht Mias Vater war. Sie erfährt warum sich ihre Eltern damals haben scheiden lassen und kommt so ihrer Schwester immer näher. Umso weiter Mia reist, desto mehr schlimmes scheint ihr zu passieren. Sie hat somit nicht nur vor kurzem erst ihre Mutter verloren, sondern verliert auch den Vater, der eigentlich nie ein Vater war, aber gleichzeitig bedeutet die verschiedene Vaterschaft der beiden Schwestern, dass sie nur Halbschwestern sind. Es erklärt so viele Differenzen der beiden in den letzten Jahren, macht aber gleichzeitig erst Mia und später als Katie davon erfährt auch ihr Angst. Katie reist schließlich auch nach Australien und verbringt dort mehrere Wochen. Ihr Verlobter Ed kommt sogar für einen kurzen Urlaub vorbei und die beiden verbringen eine schöne Zeit; dennoch kommt es immer wieder zu Streitigkeiten. Katie ertappt Ed dabei, wie dieser in Mias Tagebuch liest und zu allem Überfluss auch noch Seiten herausreißen möchte. Sie erfährt warum er sie das Tagebuch von Anfang an nicht lesen lassen wollte: Er hat sie mit Mia betrogen. Doch sie kann auch Mia beinahe nicht verzeihen bis sie erfährt, dass Mia genau aus diesem Grund ihre Weltreise antreten wollte. Mia ist vor ihrer Schuld und ihrem Verrat geflohen und so schafft Katie es, ihrer Schwester zu vergeben. Diesen Verrat kann sie Ed nicht verzeihen und so löst sie die Verlobung. Katie erfährt, dass Mia auf ihrer Reise einen jungen Mann Noah kennen gelernt hat, und dem sie nun hinterherreist. Als Mia erfährt, dass Finn sie belogen hat und er wusste, wohin Noah als nächstes reisen würde, verlässt sie ihn und ändert ihre Reiseroute, um bei Noah zu sein. Dieser schleppt seine eigenen Probleme mit sich herum, und kann deshalb niemanden so richtig an sich heranlassen. Mia versucht es dennoch immer wieder und verstrickt sich selbst somit immer tiefer in seine Probleme. Nun muss sie sich damit auseinandersetzen, wer sie eigentlich ist. Mia schafft diese Auseinandersetzung. Obwohl sie auf ihrer Reise so viel Negatives von sich erfahren hat, versteht sie langsam woher sie kommt und wer sie ist und sie lernt damit umzugehen und sich selbst anzunehmen. Doch dann findet sie eine Notiz in ihrem Tagebuch: Noah hinterlässt ihre einen Abschiedsbrief und will sich umbringen. Das muss sie unbedingt verhindern, doch dabei geschieht etwas, das sie selbst das Leben kosten wird. Finn fliegt nach Bali und gemeinsam finden sie nicht nur Katies Rucksack wieder, der ihr aus einem Hostelzimmer gestohlen wurde und indem sich neben anderen Dingen auch Mias Tagebuch befand, sondern sie finden auch die Wahrheit über Mias Tod heraus.

Die Landkarte der Liebe von L. Clarke

Rezension: Die Landkarte der Liebe von Lucy Clarke

Die Landkarte der Liebe so heißt der Debütroman von Lucy Clarke. Dieser Roman behandelt so viele Themen, das man sie gar nicht alle aufzählen und besprechen kann, versuchen will ich es dennoch. Zum einen ist da das Selbstmordthema: Mia scheint am Anfang des Romans Selbstmord begangen zu haben und so enthüllt die Autorin bzw. die Erzählerin immer mehr von der unglücklichen Hauptperson. Mia weiß von Anfang an nicht wer sie ist, sie ist rastlos und weiß nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen möchte (wie man so schön sagt). Als sie auf Weltreise geht, erfährt sie immer mehr von sich. Sie verliert ihren Vater, weil er nicht ihr Vater ist und sie verliert somit auch ihre Schwester, weil sie nur noch Halbschwestern sind. Auch ihren besten Freund, Finn, verliert sie als er ihr sagt, dass er in sie verliebt ist. Die Erzählerin skizziert also das Bild einer verwirrten jungen Frau, bei der nicht eine Ursache zum Selbstmord geführt hat, sondern viele Dinge zusammenkamen bis sie sich so weit getrieben fühlte, um Selbstmord zu begehen. Dass es am Ende doch nicht alles so war, wie man das als Leser zu Anfang dachte, spielt dabei erst einmal eine untergeordnete Rolle.

Daraus ergibt sich auch der zweite Themenkomplex. Die Reise zu uns selbst: Sowohl Katie als auch Mia versuchen sich selbst zu finden. Mia hat nichts in England und verliert auf der Reise immer mehr bis sie beginnen kann, sich selbst wiederzufinden. Anscheinend muss ein Mensch erst einmal alles verlieren, bevor er beginnen kann sich etwas Neues aufzubauen. Auch Katie verliert auf ihrer Reise viel. Als sie in England losfliegt hat sie einen Verlobten, einen Job und viele Freunde und Kollegen. Nur eine Familie hat sie nicht mehr, denn ihr Vater hat sich vor vielen Jahren aus dem Staub gemacht, ihre Mutter ist kürzlich gestorben und vom Tod ihrer Schwester hat sie erst einige Tage zuvor erfahren. Ihren Job gibt sie erst einmal auf als sie auf ihre Weltreise geht, auf der sie auch ihren Verlobten verliert. Sie hat zwar noch einige Freunde, aber diese können auf ihrer Reise auch nicht wirklich bei ihr sein und so hat sie auch keine richtige Heimat mehr (genau wie Mia). Erst nach und nach begreift Katie wer sie eigentlich ist und was sie alles mit ihrer Schwester verbindet. Die Differenzen der letzten Jahre werden immer unwichtiger bis sich Katie an die schönen Kindertage zurückerinnert und merkt, was sie mit ihrer Schwester alles gemeinsam hat.

Der Reiseroman: Lucy Clarke schildert sehr eindrucksvoll die verschiedenen Länder, die ihre beiden Protagonistinnen bereisen. Aufgrund des Umfangs des Romans und der Fülle an Ländern und Eindrücken geschieht das an manchen Stellen ein bisschen oberflächlich und vielleicht ist auch der Inhalt des Romans viel zu wichtig, als das man sich lange mit Landes- und Landschaftsbeschreibungen aufhalten kann, aber dennoch packte mich das Fernweh als ich diesen wirklich tollen Roman der Autoren las.

Ich kann jedem, der Lucy Clarkes Die Landkarte der Liebe noch nicht gelesen hat, diesen Lesegenuss wirklich nur empfehlen. Für mich gehört der Debütroman dieser Autorin ab jetzt zu meinen neuen Lieblingsromane und ich könnte mir vorstellen, dass es vielen anderen ebenso geht.