Hörbücher ·Mansfield Park von J. Austen

Inhaltsangabe: Mansfield Park von Jane Austen

Mansfield Park ist einer der großen Romane von Jane Austen, der Anfang des 19. Jahrhunderts veröffentlicht wurde. Der Roman ist in der Familie um Fanny Price angesiedelt, allerdings gibt es etliche wichtige Figuren.

Relevant sind neben Fanny Price ihre Cousinen Julia, Maria und ihre Cousins Tom und Edmund, außerdem deren Eltern Lady und Sir Bertram und ihre andere Tante Mrs. Norris. Hinzu kommen irgendwann noch die Geschwister Crawford und Mr. Rushworth, außerdem ein Freund von Tom und Fannys Bruder William.

Fannys Mutter ist die Schwester von Lady Bertram und Mrs. Norris. Da sie aber einen armen Mann, Mr. Price, heiratete und daraufhin über 10 Kinder von ihm bekam, bittet sie ihre Schwester die Älteste, Fanny, im Alter von etwa 10 Jahren bei sich aufzunehmen. Fanny ist schüchtern und das große Haus ihrer wohlhabenden Verwandten schüchtert sie ein. In den nächsten Jahren lebt sie sich aber auf Mansfield Park gut ein und Edmund wird ihr ein treuer und freundlicher Begleiter.

Als die Kindergeneration im jungen Erwachsenenalter ist, beginnt die eigentliche Handlung des Romans:

Als eines Tages Sir Thomas für eine längere Zeit nach Antigua muss, und die anderen Familienmitglieder „sich selbst überlassen“ sind, lernen sie die Crawfords kennen. Sie sind die Geschwister von Mrs. Grant, der Ehefrau des Pfarrers von Mansfield Park, und bringen einiges an Unruhe in die kleine Gemeinschaft.

Maria verlobt sich beispielsweise mit dem etwas älteren Mr. Rushworth und gemeinsam mit den Geschwister Crawford machen sie einen Ausflug zu dessen Anwesen. Edmund macht mit Fanny und Mr. Crawford einen Spaziergang durch einen nahegelegenen Wald. Als Fanny müde eine Pause braucht, gewähren ihre Begleiter ihr diese, aber schnell wollen sie schon weitergehen und lassen Fanny zurück, die sich einfach abgestellt fühlt. Auch die andere Teilgruppe lässt sie links liegen als sie durch ein Törchen auf den nächstgelegenen Hügel spazieren und bei ihr vorbeikommen.

Auch ein zweites Ereignis ist besonders für die jüngeren wichtig. Gemeinsam mit Tom, dessen Freund, Mr. Rushworth, den anderen Bertram- und den Crawford-Geschwistern wollen sie ein Stück vorbereiten, das sie vor Lady Bertram aufführen wollen. Lange diskutieren sie darüber, welches Stück sie auswählen sollen. Edmund und Fanny halten sich zu Anfang raus, doch während Edmund seine Meinung ändert und ebenfalls eine Rolle übernimmt, fungiert Fanny nur als Souffleuse. Als Sir Bertram zurückkommt, beendet er die Aufführungsvorbereitungen.

Einige Zeit später beginnt Mr. Crawford damit, Fanny den Hof zu machen und als er bei ihrem Onkel vorspricht, um um ihre Hand zu bitten, wehrt sich Fanny dagegen. Auch nachdem er ihr zu ihren Eltern hinterherreist, möchte sie ihn noch nicht heiraten und kurze Zeit später stellt sich heraus, dass sie klug war, diese Entscheidung zu treffen, denn Mr. Crawford zeigt sein wahres Gesicht. Edmund ist schon seit einigen Monaten in Ms. Crawford verliebt, doch als sie erfährt, dass er Pfarrer werden möchte, hat sie kein gesteigertes Interesse mehr an ihm. Obwohl Fanny die Charakterfehler der jungen Frau sieht, scheint Edmund seine Augen komplett davor zu schließen bis er nicht mehr anders kann als ihren und den Charakter ihres Bruders zu erkennen.

Hörbücher ·Mansfield Park von J. Austen

Rezension: Mansfield Park von Jane Austen

Ich habe Mansfield Park von Jane Austen als Hörspiel gehört. Deshalb werde ich, wie bei den Hörbüchern auch, sowohl auf das Medium als auch auf den Inhalt eingehen.

Fanny Price ist ein sehr schüchterner Charakter und sie bleibt auch während der gesamten Romanhandlung ziemlich im Hintergrund, was auch an der Kürze des Hörspiels und der Menge der Figuren liegen kann. Dennoch fand ich Fanny sehr sympathisch. Sie ist nett, freundlich, gläubig und sehr moralisch, aber sie ist auch standhaft und setzt sich gegen ihren Onkel durch. Sie liebt ihre Familie und gerät auch ihrer Tante Mrs. Norris gegenüber niemals in Rage oder dergleichen, obwohl sie von der Frau – eigentlich grundlos – immer von oben herab behandelt wird.

Julia und Maria sind sehr arrogant, sie benehmen sich schlecht ihrer Cousine gegenüber beziehungsweise eigentlich scheinen sie kein wirkliches Verhältnis zueinander zu haben (auch das kann an der Kürze des Hörspiels liegen). Die beiden bilden sich etwas auf ihre Herkunft ein, benehmen sich aber sehr leichtsinnig und flirten herum, was in der damaligen Zeit unmoralisch war. Tom benimmt sich nicht besser und wird durch sein eigenes Verhalten sogar krank.

Mr. und Ms. Crawford benehmen sich ähnlich und scheinen sich ohne Rücksicht auf Verluste so zu verhalten. Ms. Crawford warnt ihren Bruder noch, dass sie das Verhalten Fanny gegenüber nicht so toll findet, aber das kümmert ihn nicht.

Auch das Geld, dass die Bertrams zur Verfügung haben, ist nicht auf ganz unproblematische Weise verdient, obwohl auch Fanny und Edmund davon profitieren. Sir Bertram scheint seine Nichte sehr ins Herz geschlossen zu haben, während Lady Bertram sie offenbar als angenehme Gesellschaft wahrnimmt und sie ihr am Ende, als sich ihre Tochter schlecht verhalten, ein Trost ist. Nur Mrs. Norris verhält sich Fanny gegenüber wie ein Drache. Sie demütigt sie und behandelt sie ständig schlecht, obwohl sie dazu keinen Grund hat, denn sie ist selbst finanziell auch nicht besonders gut gestellt und scheint vom Geld ihres Schwagers zu leben.

Die Handlung selbst hat mir ganz gut gefallen, obwohl oder vielleicht auch gerade, weil sie keine besonderen Höhepunkte hat, auf die sie zusteuert. Die Figuren kommen zusammen, entwickeln Beziehungen zueinander, vertreiben sich die Zeit miteinander und zerstreiten beziehungsweise trennen sich wieder. Natürlich geschieht einiges im Roman, der Besuch von William, der Ausflug zu Rushworth’ Haus und das Theaterstück, aber es bleibt alles in einem sehr häuslichen Rahmen. Dennoch fand ich die Handlung nicht langweilig; auch hier könnte das wieder mit der Kürzung für die Hörspiel-Fassung zusammenhängen.

Das Hörspiel selbst hat ein wunderschönes Cover. Ich finde, man sieht ihm direkt an, dass es sich hier um einen Backlist-Titel handelt, den man auch in einigen Jahren wahrscheinlich noch kaufen kann, was natürlich daran liegt, dass Austen immer aktuell ist und zur großen Literatur gehört. Die Idee eines Booklet fand ich ganz gut, aber ich fand den Text darin irgendwie seltsam. Er vergleicht die Figuren der Fanny Price aus Mansfield Park mit der der Elizabeth Bennet aus Stolz und Vorurteil. Und er versucht Mansfield Park (und Fanny) im Gesamtwerk (und den weiblichen Figuren) der Autorin einzuordnen. Mir wäre ein Text über den Inhalt lieber gewesen, weil ich am Anfang ein paar Schwierigkeiten hatte, reinzukommen.

Ich kannte Mansfield Park von Jane Austen noch nicht als ich das Hörspiel angefangen habe und ich habe auch noch nicht so viele Erfahrungen mit Hörspielen. Vielleicht lag es daran, dass ich am Anfang wirklich Schwierigkeiten hatte, in den Roman reinzukommen. Vor allem die große Anzahl der Figuren hat mir auch Schwierigkeiten bereitet, weil ich kaum die Stimmen auseinanderhalten konnte.

Ich habe es ja in meiner Rezension ein paar Mal angedeutet: Das Hörspiel ist stark gekürzt; immerhin hat der Roman etwa 570 Seiten und das Hörspiel nur etwas mehr als 4 Stunden. Das merkt man natürlich an der ein oder anderen Stelle, aber ich halte es dennoch für eine gute Hörspielbearbeitung, da man nirgendwo wirklich das Gefühl hat, dass wichtige Informationen fehlen.

Da das Hörspiel aber nur drei CDs umfasst, sind alle CDs sehr voll, was dazu führt, dass ich am Anfang Probleme mit dem Abspielen hatte. Nachdem ich das Abspielgerät gewechselt hatte, gab es aber keine solchen Probleme mehr.

Alles in allem hat mir das Hörspiel Mansfield Park von Jane Austen sehr gut gefallen und ich empfehle es sehr gerne weiter.

 

 

 

Danke an Den Hörverlag für das Hörspiel-Rezensionsexemplar!