Wie die Mutter, so die Tochter von A. Sherman-Palladino

Inhaltsangabe: Girlmore Girls 1 – Wie die Mutter, so die Tochter von Amy Sherman-Palladino

Wie die Mutter, so die Tochter von Amy Sherman-Palladino ist der erste Teil der Gilmore Girls-Reihe. Gilmore Girls ist eigentlich eine Fernsehserie, allerdings wurden die Folgen der sieben Staffeln in beinahe 20 Bände einer Buchreihe umgearbeitet. Die Hauptserie (es gibt dann noch eine nachgelagerte Staffel die viele Jahre später gedreht wurde) behandelt die Geschichte von Lorelai und ihrer Tochter Roy vom Zeitpunkt ab dem Rory nach Chilton, auf die Privatschule geht, bis zu ihrem Collegeabschluss.

Die Geschichte beginnt damit, dass Rory erfährt, dass ihre Aufnahme in Chilton geklappt hat. Leider hat sie gerade an ihren letzten Tagen auf der Stars Hollow High den süßesten Kerl kennengelernt, der in den letzten Sommerferien mit seiner Familie nach Stars Hollow gezogen ist. Dean und Rory verstehen sich gut, aber leider findet Lorelai, dass es ein Kerl mit hübschen Augen nicht Wert ist die eigene Zukunft in den Wind zu schlagen. Rory würde nämlich in Anbetracht der Tatsache, dass sie Dean dann nicht mehr so häufig sehen kann, gerne auf der Stars Hollow High bleiben. Da die beiden Gilmore Girls aber den Plan haben, dass Rory nach Harvard gehen soll, möchte Lorelai alles dafür tun, dass Rorys Traum in Erfüllung geht.

Es stellt sich aber sehr kurzfristig heraus, dass Chilton deutlich teurer ist als Lorelai dachte und so bittet sie ihre reichen Eltern, zu denen sie aber so gut wie keinen Kontakt hat um das Schulgeld. Emily und Richard stimmen bereitwillig zu, allerdings knüpfen sie das Darlehen an eine Bedingung: Lorelai und Rory müssen immer am Freitag zum Abendessen zu ihnen kommen. Das schmeckt Rory am Anfang gar nicht, aber schnell findet sie heraus, was der eigentliche Grund dafür ist und sie freut sich mit der Zeit sogar auf die Treffen mit ihren Großeltern, weil sie zuvor noch so gut wie gar nichts über sie wusste und so endlich die Chance erhält, sie kennenzulernen.

Neben Rorys Geburtstagsfeier, zu der Emily alle Schulfreunde von Rory ohne deren Erlaubnis oder Kenntnis einlädt, gibt es auch noch weitere aufregende Entwicklungen im Leben der Gilmore Girls: Rory und Dean küssen sich zum ersten Mal und ihre Mutter lädt Dean aus Versehen zum gemeinsamen Videoabend ein, was Rory sehr peinlich findet. Lorelai schlägt vor, ihn wieder auszuladen, was aber natürlich nicht geht, außerdem könnte sie auch einfach verschwinden, was Rory aber auch nicht möchte, weil es so wirkt, als könne müsse ihre Mutter ihre Verabredungen für sie ausmachen. Und so planen Mutter und Tochter kurzfristig um und Rory putzt sich für ihr Date raus.

Im Winter soll ein Ball stattfinden, der von Rorys Schule organisiert wurde. Rory will eigentlich nicht hingehen, aber nachdem ihre Mutter sie bittet solche Erfahrungen nicht einfach so abzulehnen, entschließt sich Rory, Dean zu bitten sie zu begleiten. Gemeinsam gehen sie auf den Ball, tanzen und genießen ihr Date bis Tristan, Rorys Klassenkamerad, Dean zum Kampf fordert. Rory ist fassungslos, doch Dean beschützt sie und gemeinsam fahren sie nachhause um noch ein bisschen Zeit zu zweit zu verbringen. Beide schlafen in der unabgeschlossenen Tanzschule von Miss Patty ein und so ist Rory nicht zuhause als Emily am nächsten Morgen nach ihrer Enkelin sehen möchte. In heller Panik suchen Lorelai und Emily das Telefon und fangen wieder an sich zu streiten.

Es stellt sich zwar heraus, dass zwischen Rory und Dean nichts geschehen ist, aber es herrscht wieder Streit zwischen Rory und Lorelai und zwischen Lorelai und Emily und als Emily ihre Tochter dann auch noch von ihrer berühmten Weihnachtsparty auslädt, ist Lorelai endgültig verletzt und dann kommt ein verheulter Anruf von ihrer Tochter. Ihr Großvater ist beim Essen zusammengebrochen…

Wie die Mutter, so die Tochter von A. Sherman-Palladino

Rezension: Gilmore Girls 1 – Wie die Mutter, so die Tochter von Amy Sherman-Palladino

Wie die Mutter, so die Tochter von Amy Sherman-Palladino ist der erste Band der Gilmore Girls-Reihe, die man eigentlich als Fernsehserie kennt.

Ich muss sagen, dass ich die Serie kenne und mir so eigentlich der gesamte Buchinhalt bekannt vorkam. Buch und Serie decken sich schon ziemlich genau nur an der ein oder anderen Stelle erhält man noch ein paar Einblicke mehr, wenn es beispielsweise um Gedanken oder Gefühle geht oder wenn eine der Figuren etwas ohne die anderen tut. Man erfährt auch wie es Rory beim Abendessen ihrer Großeltern erging und wie es zu der mysteriösen Nachricht, die sie ihrer Mutter auf den Anrufbeantworter spricht gekommen ist. Außerdem erfahren wir von ihren Gefühlen in dieser Szene. Für einen echten Fan sind das vielleicht wichtige Einblicke, die man nicht missen möchte.

Weiterhin gibt es einige Episoden, die ziemlich genau nacherzählt werden; hier sei beispielsweise die erste Folge genannt. Aber auch weitere Folgen werden im ersten Band etwas ausführlicher besprochen. Hierzu gehört die Folge über Rorys Schulball und die Folge mit dem Kuss zwischen Rory und Dean. Dafür gibt es aber auch ganze Folgen, die eigentlich gar keine Erwähnung finden. Auch stehen manche Figuren sehr weit im Hintergrund, was ich schon ein bisschen schade finde, weil man sie in der Serie doch ins Herz geschlossen hat. Manchmal weiß man als Leser:in auch mehr als die Erzählerin, sodass manche Dinge und Verhaltensweisen von anderen Figuren für die Erzählerin selbst erst im Nachhinein Sinn ergeben. Das liegt natürlich auch an der interessanten Erzählweise.

Der gesamte erste Band ist nämlich aus der Sicht von Rory geschildert. So kommt es auch, dass Michel und Sookie, Freunde und Kollegen von Lorelai im ersten Band so gut wie gar nicht vorkommen. Natürlich kommen auch lustige Szenen und Gespräche zwischen Lorelai und den beiden dann nicht vor, was ich sehr schade fand. Natürlich liegt das an der Erzählsituation. Man hätte den ersten Band einfach aus Sicht abwechselnd von Lorelai und Rory erzählen können, aber damit hätte man sich als Leser:in immer wieder umstellen müssen. Interessant wäre es aber sicherlich dennoch gewesen. Vielleicht ist ja der zweite Band dafür aus Sicht von Lorelai geschrieben. Natürlich ergibt es auch Sinn, den ersten Band aus Rorys Sicht zu schreiben, denn um sie und ihre Schul- und Ausbildung geht es in der Serie schließlich hauptsächlich und diese Rahmenhandlung wird für alle Handlungsstränge verwendet (eine Staffel geht genau ein Schuljahr oder ein Collegejahr).

Die Übersetzung war an einigen Stellen doch recht krude. Ich hatte den Eindruck, dass die Übersetzerin die Serie wohl nicht kannte. Das Hintergrundwissen hätte ihr vielleicht geholfen das ein oder andere etwas besser zu übersetzen. Hier ist mir besonders aufgefallen, dass Rory und Lorelai für ihren Filmabend in der Serie „Redvines“ also rote Lakritzstangen kaufen, im Buch Dean ihnen aber hinterherläuft, weil sie ihren „Rotwein“ vergessen haben. Lorelai ist vieles, aber ich kann mich nicht erinnern, dass sie jemals mit ihrer minderjährigen Tochter Alkohol trinkt. Das passte einfach nicht in die Serie und wäre der Übersetzerin bestimmt aufgefallen, wenn sie die entsprechende Folge geschaut hätte. Ich weiß aber auch, dass Übersetzungsarbeiten häufig nicht sonderlich gut bezahlt werden und so kann man es ihr wohl nicht zum Vorwurf machen, dass sie sich die ersten 10 Folgen nicht angeschaut hat.

Insgesamt hat mir der erste Band der Gilmore Girls-Reihe Wie die Mutter, so die Tochter von Amy Sherman-Palladino (wobei nirgendwo steht, wer genau den Text zum Roman umgearbeitet hat und ich einfach die Autorin der Serie, deren Name auch auf dem Cover steht, verwendet habe) ganz gut gefallen und ich freue mich schon auf die weiteren Bände. Auch der Roman zur Serie verfügt über den typisch Gilmore Girl’schen Charme und Witz, sodass der Band recht flott weggelesen war.