Die Inhaltsangabe zum Kriminalroman Schattenwasser von Michael Kibler findet ihr oben.
Was mir an diesem Roman nicht so gut gefiel, war, dass ich mich am Ende fragte, welchen Grund der Verdächtige hatte, die letzte Frau nicht auch im Wasser zu ertränken, sondern mit einem Kampfgriff zu töten. Die Tatsache, dass er sie damit tötet, stellt doch eine Verbindung her, weil er von seinem üblichen Schema abweicht. Und dies wurde für mich auch nicht richtig aufgelöst. Das fand ich persönlich recht schade. Weiterhin fand ich es total schade, dass Margot Hesgart wieder einmal sehr neurotisch dargestellt wurde. In diesem Band eröffnet Margot ihr Lebensgefährte und Vater ihres inzwischen erwachsenen Sohnes, dass er mit einer anderen Frau eine 15 Jahre alte Tochter hat und dass die Frau bei einem Unfall im Haushalt gestorben ist, sodass er sich jetzt seiner Tochter Dorothee annehmen muss. Allerdings offenbart er ihr dies erst, als er die Tochter aus Berlin mitgebracht hat und ihr eröffnet, dass er sich um sie kümmert ohne das zuvor mit Margot abzusprechen. Dass sie da wütend wird, versteht man irgendwie, aber ihr Verhalten war schon reichlich seltsam, außerdem finde ich es komisch, dass ein Paar heiratet, das solche Probleme hat wie es Margot und Rainer offensichtlich haben, aber am Ende des Bandes verloben sich die beiden.
Interessant fand ich, dass Steffen Horndeich und Sandra Hillreich sich in diesem Band auch näher kommen. Wenn man spätere Bände kennt, kann man sich denken, wie sich diese Beziehungen jeweils – also die von Margot und die von Steffen – fortsetzen, aber ich finde es dennoch sehr spannend mal zu sehen wie die beiden zusammenkamen. Mir persönlich ging das ganze zu schnell und es war mir zu oberflächlich beschrieben, aber vielleicht ist das für einen Kriminalautor auch in Ordnung, denn sein Fokus liegt ja auf einem anderen Element dieses Romans.
Auch wenn ich hier die ganzen Sachen aufzählte, mochte ich den Kriminalroman insgesamt recht gerne. Mir persönlich hat sowohl die Beziehung zwischen Rainer, Dorothee und Margot gefallen, als auch die Beziehungsentwicklung zwischen Sandra und Steffen. Ich mochte es, dass immer wieder unklar war, wer der Täter ist und man immer wieder mehrere Möglichkeiten vorgelegt bekam und dass sogar noch ein Fall aus der Vergangenheit (ich weiß nicht, ob dieser Fall in einem anderen der Bände zuvor schon erwähnt wurde, aber zumindest wird beschrieben, dass es früher einmal einen Leichenfund gab, was ich sehr interessant fand) aufgelöst wurde, sodass ich Schattenwasser von Michael Kibler insgesamt gerne weiterempfehle.