Miss Marple

Die blaue Geranie von Agatha Christie

Die Geschichte Die blaue Geranie von Agatha Christie ist die erste Geschichte in einem neuen Personenkreis. Mit Der Daumenabdruck des heiligen Petrus hat sich der alte Erzählkreis aufgelöst, denn jeder der Beteiligten hat eine Geschichte aus seiner Vergangenheit zum besten gegeben. Nun sind wir also in einem neuen Erzählkreis angelangt, in welchem Mrs. Bantry zusammen mit ihrem Mann als Gastgeber dienen. Sie haben den ehemaligen Scotland Yard-Kommissar Sir Henry Clithering eingeladen, den wir ja schon von dem vorherigen Erzählkreis kennen. Sir Henry Clithering kennt Oberst Bantry von früher, sodass Mrs. Bantry Sir Clithering fragt, welchen sechsten Gast sie einladen sollen, antwortet dieser, dass Miss Marple eine gute Idee wäre. Clithering zeigt auch auf, dass die letzten Treffen ein Jahr her sind und er erklärt, dass Miss Marple viele Fälle im letzten Jahr gelöst hat.

Oberst Bantry erzählt von einer Geschichte, die ihm beziehungsweise einem guten Freund von ihm vor einiger Zeit zugestoßen ist. Sein Freund George Pritchard hat eine kränkliche Frau, die regelmäßig Krankenschwestern brauchte, sodass sie immer eine Frau im Hause hatten. Diese wechselten aber häufig, da Mrs. Pritchard eine recht unangenehme Person gewesen sein soll. Gerade haben die Pritchards eine neue Schwester eingestellt, die allerdings schon einmal bei ihnen war: Schwester Copling. Eine gute Frau, die resolut genug ist, mit der schwierigen Patientin umzugehen. Eines Tages wollen Schwester Copling und Mr. Pritchard nachmittags beide ausgehen, was Schwester Copling ihnen ermöglicht, weil sie eine Verabredung für Mrs. Pritchard getroffen hat. Da Mrs. Pritchard Wahrsagerinnen mag, kommt an diesem Nachmittag Zarida zu ihr. Diese sagt ihr voraus, dass die blaue Primel Warnung bedeutet, die blaue Stockrose Gefahr und die blaue Geranie Tod. Diese Weissagung klingt sehr mysteriös, sodass ihr Mann sie überhaupt nicht Ernst nimmt. Mrs. Pritchard glaubt daran, umso schockierter ist als sich die Primel ihrer Tapete über Nacht blau verfärbt. Als sich dann auch noch eine der Stockrosen blau verfärbt ist sie immer trauriger, aber als sich eine der Geranien blau färbt, findet man sie am nächsten Morgen tot in ihrem Bett liegen. Natürlich ist auf der einen Seite ihr Mann verdächtig, aber auch eine Freundin von ihrem Mann, allerdings auch die aktuelle Krankenschwester Copling und Zarida. Miss Marple hat natürlich sehr schnell eine Idee wer der Täter sein könnte, und wie sich herausstellt ist ihre Vermutung richtig, denn der Fall wurde kürzlich aufgeklärt.

Ich persönlich fand den Übergang von der alten Erzählrunde zur neuen ganz schön gemacht. Miss Marple wird von Sir Henry Cliterhing eingeführt und wenn man annimmt, dass die beiden Erzählkreise nicht zusammen konzipiert wurden, dann ist dieser erst recht ziemlich sinnvoll, denn der Leser kennt Miss Marple und ihre Fähigkeiten vielleicht noch nicht. Der erste Erzählkreis wird durch diesen Übergang den Anfang von Die blaue Geranie also gut abgeschlossen und der neue schön eingeführt, wobei mir tatsächlich eine Vorstellung aller beteiligten Figuren fehlte. Das wäre noch ganz nett gewesen, da die Namen teilweise schon ähnlich klingen und es einfach nett wäre, wenn man die Figuren auseinanderhalten könnte. Die sechs Figuren sind übrigens folgende: Miss Jane Marple, Sir Henry Clithering, außerdem die Gastgeber Oberst Arthur Bantry und Dolly Bantry, weiterhin die Gäste Dr. Lloyd und Jane Helier.

Einige Motive der Geschichte kamen mir sehr bekannt vor. Eine leidende, kränkliche Dame kannte ich aus einer späteren Geschichte von Agatha Christie (Die Perle), eine Wahrsagerin, die in das Haus kommt und kurz darauf ist der Auftraggeber und Hausherr – oder wie hier die Hausfrau – tot (Die überlistete Spiritistin). Nur weil mir diese Parallelen auffielen, heißt das noch lange nicht, dass sie auch andren bekannt vorkommen werden, aber ich wollte sie zumindest kurz erwähnen. Natürlich finde ich es schade, wenn manche Motive schon nach wenigen Geschichten wiederverwendet werden, andererseits ist an einer Variation bereits bekannter Motive auch nicht so viel auszusetzen, wenn es nicht dazu führt, dass man am Anfang der Geschichte schon weiß wie sie ausgehen wird, weil man die Motive schon kennt.

Insgesamt gefiel mir Die blaue Geranie von Agatha Christie aber trotzdem mir die Motive recht bekannt vorkamen recht gut und deshalb kann und möchte ich diese Geschichte der Sammlung aus dem Dienstagabend-Club (Die verschwundenen Goldbarren) gerne weiterempfehlen.

Ein Gedanke zu „Die blaue Geranie von Agatha Christie

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