In der Kurzgeschichte Die Gesellschafterin von Agatha Christie erzählt Dr. Lloyd eine Geschichte, die er selbst vor vielen Jahren erlebt hat. Damals war er im Urlaub auf den kanarischen Inseln und lernte zwei Engländerinnen kennen, die er auf den ersten Blick für sehr langweilig hält. Erst als er die beiden Frauen am nächsten Tag wiedersieht als sie gerade von einem Einheimischen aus dem Wasser gezogen werden. Mary Barton ist die wohlhabende Brotgeberin der Gesellschafterin Amy Durrant. Amy Durrant wird von der wohlhabenden Dame Mary Barton getötet, was die Dinner-Gesellschaft um Miss Marple verwundert. Man stellt sich in der Runde die Frage, warum eine Gesellschafterin von ihrer Chefin umgebracht werden sollte. Miss Marple sammelt mehrere Informationen und fragt sogar einige Dinge von Dr. Lloyd ab. Alle versuchen sich an der Lösung dieses Problem doch natürlich ist es wieder einmal Miss Marple die dieses Problem löst.
Ich fand die Geschichte von Dr. Lloyd sehr schön. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich tatsächlich große Schwierigkeiten hatte die beiden Protagonistinnen auseinanderzuhalten, allerdings empfand ich das nicht als besonders schlimm, was allerdings auch mit den Namen zusammenhängt. Auf der einen Seite haben wir Amy auf der anderen Mary (die Namen bestehen aus sehr ähnlichen Buchstabenkonstellationen) auch die Namen Durrant und Barton sind auf der Buchstabenebene sehr ähnlich, sodass man sich wirklich auf die Namen konzentrieren sollte. Auch die Figuren aus der Dinner-Runde sind noch nicht, so man sie nicht schon gut kennt, so gut und fein ausgearbeitet, dass kein Verwechslungspotenzial vorliegt. Man muss sich also auch bei der anschließenden Diskussion der Geschichte sehr auf die einzelnen Figuren konzentrieren, aber mir hat die Diskussion der Geschichte sehr gut gefallen. Ich persönlich fand es wirklich spannend mal mitzuerleben wie die Mitglieder der Krimi-Runde miteinander interagiert haben.
Schade fand ich es wirklich, dass die Frauen und allen voran hier Jane Helier so negativ dargestellt werden. Diese negative Darstellung bin ich bei Agatha Christie nicht gewöhnt, vielleicht stört sie mich deshalb so stark; aber vor allem Jane Helier wird hier sehr dümmlich dargestellt. Klar man rechnet damit, dass eine schöne Frau, die noch dazu eine gute Schauspielerin ist, als Figur eher als dümmlich dargestellt wird (das kennen wir schließlich aus diversen Fernsehserien und –filmen) aber mich hat es dennoch gestört.
Insgesamt hat mir Die Gesellschafterin von Agatha Christie aber recht gut gefallen, denn man kann ziemlich gut mit raten. Ich mag es ja immer, wenn man bei einem Krimi die Möglichkeit hat, den Täter selbst zu erraten, weil genug Hinweise dafür gegeben wurden. Wenn man hinterher das Gefühl hat, dass der Täter vollkommen aus der Luft gegriffen ist und man niemals darauf kommen würde und die Hinweise auch nicht wirklich ausschließlich auf diesen hindeuten, dann nervt mich das meistens, aber bei dieser Geschichte ist das anders. Hier lässt sich gut erraten was vorgefallen ist und wie es zu dem Ertrinken der Gesellschafterin kam, sodass ich Die Gesellschafterin von Agatha Christie sehr gerne weiterempfehle.
Ein Gedanke zu „Die Gesellschafterin von Agatha Christie“