Miss Marple

Der Fall von St. Mary Mead von Agatha Christie

Sir Henry Clithering ist zu Besuch bei den Bantrys. Gerade zu dieser Zeit scheint sich ein Mädchen aus dem Dorf, also aus St. Mary Mead, ermordet zu haben. Das Mädchen wollte eigentlich einen Mann aus dem Dorf heiraten, lernte dann aber einen Mann namens Sanford kennen und hat eine Affäre mit ihm. Der Mann hat eine Verlobte in der Stadt und so möchte er natürlich nicht, dass diese Frau herausfindet, dass er ein Kind mit einer Frau aus St. Mary Mead gezeugt hat. Auch ihr früher Freund hätte ein Motiv die junge Frau ins Wasser zu stoßen. Miss Marple hat den Verdacht, dass das Mädchen keinen Selbstmord begangen hat. Doch vielleicht hat ihr Vater sie aus Wut oder Traurigkeit ermordet. Oder war es einer der jungen Männer? Oder vielleicht war es auch jemand ganz anderes? Miss Marple hat einen Verdacht und schreibt diesen auf einen Zettel. Daraufhin bittet sie Sir Henry Clithering zu ermitteln, wer der Mörder des Mädchens ist. Doch alle Hinweise sprechen für Sanford als Mörder, da er das größte Motiv hat. Schließlich wollte er die Affäre geheim halten.

Sir Henry Clithering und Miss Marple kennen sich von einigen gemeinsamen Treffen, bei denen sie in der Vergangenheit Kriminalfälle oder Rätsel gelöst haben, die einer aus einer größeren Gruppe geschildert hatte. Meistens hatte Miss Marple den richtigen Riecher und hat so oftmals sogar den früheren Scotland Yard beamten ausgestochen. Deshalb hat er großes Vertrauen in die Fähigkeiten der alten Dame und natürlich möchte er ihr gerne glauben, wenn sie angibt zu ahnen, wer der Mörder des Mädchens ist. Doch egal wie viel er ermittelt, es ergebens ich einfach keine Beweise gegen den Hauptverdächtigen. Und auch Miss Marple zweifelt langsam an ihren Fähigkeiten. Vielleicht war es ja doch Sanford der seine Affäre aus Verzweiflung in den Fluß gestoßen hat?

Besonders interessant an diesem Fall ist, dass er direkt in St. Mary Mead spielt und auch gerade in der Gegenwart stattfindet. Oftmals hat Miss Marple Fälle gelöst, die in der Vergangenheit geschehen sind, doch dieser hier ist anders. Es passiert ein Mord und Miss Marple kann durch ihre Fähigkeiten wirklich dazu beitragen, dass niemand unschuldiges verhaftet und für einen Mord verantwortlich gemacht wird. Dieser Aspekt gefällt mir wirklich gut.

Auch interessant ist an diesem Fall, dass Miss Marple nicht selbst ermittelt. Sie hat eine Idee wer der Mörder sein könnte und bittet Clithering für sie die Ermittlungen zu übernehmen. Sie will sich nicht beeinflussen lassen, denn einen ähnlichen Fall hat es schon einmal gegeben und so möchte sie überprüfen lassen, ob ihre Theorie richtig ist. Es bleibt weitestgehend unklar, warum Miss Marple nicht selbst ermittelt. Vielleicht möchte sie selbst in Sicherheit bleiben, vielleicht ist sie nicht fit genug um herumzulaufen und Ermittlungen anzustellen. Dennoch finde ich diese Form einer Kriminalgeschichte sehr spannend.

Leider führt dies dazu, dass Miss Marple eine eher untergeordnete Rolle in dieser Geschichte spielt, da Clithering derjenige ist, der ermittelt, wird er und seine Bewegungen mehr geschildert und somit steht er im Vordergrund. Dennoch mochte ich die Geschichte Der Fall von St. Mary Mead von Agatha Christie recht gerne und empfehle sie gerne weiter.

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