Die Inhaltsangabe zum 15. Roman der Reihe Fünf Freunde wittern ein Geheimnis von Enid Blyton findet ihr oben.
Zu allererst: Man muss die Bände nicht in der richtigen Reihenfolge lesen, denn sie bauen oder zumindest der 15. Band baut nicht auf den anderen auf.
Dieser Band ist auch noch ein Original von Enid Blyton und stammt somit aus den Fünfziger Jahren, wobei die Übersetzung aus den 60ern ist. Und das merkt man auch, denn das Erziehungsbild ist sehr archaisch. Georgs Vater, Quentin, ist ein Studierter, ein Gelehrter, der eine Art Universalklugheit inne zu haben scheint, die meiner Ansicht nach, im 20 Jahrhundert gar nicht mehr möglich war, aber das sei mal dahingestellt. Der Hund ihrer Tochter hat sich verletzt, aber statt, dass er sich sorgt und mit seiner Tochter und dem Hund zum Tierarzt fährt, schickt er seine Tochter weg. Sie soll leise sein und ihn nicht beim Arbeiten stören. Auch die Mutter ist nicht viel besser, denn sie schickt ihre Tochter alleine zum Tierarzt, dass sich das Mädchen sorgt und damit die Unterstützung ihrer Eltern bräuchte scheint auch der Mutter egal zu sein. Als Georg heimlich ausreist um mit Tim alleine zu sein, damit ihn niemand mehr auslacht, macht sich die Mutter Sorgen, aber als der Vater meint, dass das gut so sei – er macht sich scheinbar überhaupt keine Sorgen und ist sogar noch froh, dass seine Tochter endlich weg ist – ändert die Mutter auch einfach ihre Meinung. Georgs Verhalten ist auch sehr interessant. Sie wird als sehr burschikoses Mädchen gezeichnet, das ja sogar einen Jungennamen trägt, kurze Haare hat, sich nicht für Jungs interessiert – im Gegensatz zu Anne, die an einem der beiden Zwillings Gefallen gefunden zu haben scheint – und immer bei den Jungs mitmischen möchte. Gerade in diese Kerbe schlägt Blyton auch, wenn sie davon erzählt, dass die Mädchen Angst bekommen haben und deshalb nachhause wollen, aber dann kommen die Jungs und die Mädchen wollen auf einmal doch wieder bleiben und dann dürfen natürlich nur die Jungs auf Abenteuer gehen und nachts Wache halten und die Mädchen sollen brav und sicher in ihrem Versteck bleiben.
Man merkt all diese Aspekte regen mich auf und haben mich schon beim Lesen genervt. Das Buch ist wirklich von archaischen und patriarchalen Denkmustern durchzogen, die sich nicht ablösen lassen von der Handlung. Schade eigentlich, denn davon abgesehen, hätte das Buch sicher Spaß machen können, aber bei mir kam aus den oben beschriebenen Gründen leider keine Recht Freude auf. Vielleicht wäre es mit einer neuen Übersetzung ja besser geworden schließlich wurde an anderen Blyton-Werken ja auch extrem viel geändert?
Wie dem auch sei, in dieser mir vorliegenden Übersetzung kann ich Fünf Freunde wittern ein Geheimnis von Enid Blyton leider nicht weiterempfehlen.