Sommerloch-Juli Urlaub in Griechenland

König Ödipus von Sophokles

Dieser Beitrag erscheint im Rahmen des Blogprojektes Sommerloch-Juli Urlaub in Griechenland.

In dem Drama König Ödipus von Sophokles geht es um den König von Theben, ihm wird das Leid der Stadt geklagt. Eine Seuche sucht die Stadt heim, dieser soll ein Orakelspruch abhelfen. Es stellt sich heraus, dass der Tod des vormaligen Königs untersucht werden muss um der Seuche Herr zu werden. Der König Laios wurde damals von Räubern auf einem Waldweg getötet, darüber weiß König Ödipus nichts, da er erst in die Stadt kam als der König bereits tot war. Der Tod des damaligen Königs war nicht untersucht worden, da gerade die Sphinx in der Stadt wütete, gegen welche Ödipus kämpfte und so die Königin heiraten durfte und König wurde. Es wird nach Teiresias, dem Seher, geschickt, welcher Ödipus mitteilen soll, wer der Mörder von Laios ist. Der Seher will nicht mit der Sprache herausrücken, erst als er von Ödipus bedroht wird, beschließt er kryptische Andeutungen zu machen, die Ödipus noch nicht genau versteht. Da Kreon von Ödipus des Mordes verdächtig wird und sich auch darüber beschwert, dass Ödipus ihm unterstellt an einer Intrige gegen ihn beteiligt zu sein, beschwert er sich und so diskutieren sie als Iokaste, Ödipus Frau und Kreons Schwester, auftaucht. Iokaste bittet Ödipus sich zu beruhigen und zusammen wollen sie den Verdächtigungen des Sehers nachgehen. Die Andeutungen verunsichern Ödipus deshalb, weil er bei einem Mahl von einem Betrunkenen darauf hingewiesen wurde, dass er nicht der leibliche Sohn seiner Eltern, des Königs Polybos und Merope ist. Seine Eltern konnten seinen Verdacht zwar zerstreuen, aber als er daraufhin zu einem Orakel geht, wird ihm geweissagt, dass er seinen Vater töten wird um hinterher in Blutschande mit seiner Mutter zu leben. Um dies zu verhindern, ist er nicht nachhause zurückgekehrt. Iokaste versucht ihren Mann zu beruhigen, denn den Orakelspruch, den ihr erster Mann empfing, ist nicht wahrgeworden. Ihm wurde eins geweissagt, dass sein Sohn ihn töten werde und dass seine Frau mit dem gemeinsamen Sohn Kinder zeugen würde. Allerdings sei der Sohn kurz nach der Geburt gestorben, der Mann von Räuber ermordet, sodass der Orakelspruch gar nicht in Erfüllung gehen konnte. Der Mann, der Ödipus damals im Wald aussetzen wollte, tritt auf und erkennt in Ödipus den Säugling von damals. Damit stellt sich heraus, dass sich die Vorhersage bewahrheitet hat. Ödipus hat ausversehen seinen Vater im Wald an einer Wegkreuzung erschlagen. Daraufhin hat er Iokaste, die Königin von Theben und seine Mutter, geheiratet und mit ihr Kinder gezeugt. Ein Diener kommt aus dem Palast und erzählt, dass sich Iokaste erhängt hat, Ödipus sticht sich die Augen aus, verabschiedet sich von seinen Eltern und bittet seinen Schwager als König über Theben zu herrschen, er selbst verweist sich des Landes und verlässt die Stadt für immer.

Der Stoff des König Ödipus ist oftmals zumindest grob bekannt, sodass man hiermit zumindest noch einmal rekapitulieren kann und noch einmal vertieft in die Materie einsteigen kann. Das hat mir sehr gut gefallen, auch dass die Figuren sehr schnell recht bekannt sind, fand ich sehr gut. Denn es gibt irgendwie nur eine Hand voll, die wichtig sind. Der Seher und der Hirte, der Ödipus wiedererkennt, sind wichtig. Davon abgesehen sind Iokaste, Kreon und Ödipus wichtig, die Kinder werden zwar erwähnt, spielen aber keine tiefergehende Rolle, außer natürlich, dass sie lebende Beweise für die Schuld von Iokaste und Ödipus sind. Iokaste mochte ich persönlich nicht sonderlich, sie verlässt ihre Kinder indem sie Selbstmord verübt und war sogar bereit ihren Sohn Ödipus zu opfern, damit ihr Mann nicht von ihm ermordet werden kann. Gerade dadurch verliert sie ihren Sohn, der sie Jahre später nicht als Mutter erkennt und sie verliert ihren Mann. Die Prophezeiung kann sich erst erfüllen, weil das Orakel dem König und der Königin von Theben prophezeit, dass ihr Sohn den König töten wird und mit seiner Mutter in Blutschande leben wird. Wenn diese Vorhersage nicht gemacht worden wäre, wäre Ödipus nicht weggeschickt worden, er hätte seinen Vater nicht ermordet, weil er entweder gar nicht in dem Wald gewesen wäre oder weil er ihn als seinen Vater erkannt hätte und er hätte seine Mutter nicht geheiratet.

Was mir hingegen sehr gut gefallen hat, war, dass die Verwicklungen erst nach und nach ausgedeckt werden. Natürlich ist der Stoff bekannt und man weiß, worauf es hinausläuft, aber der Spannungsbogen bleibt für jemanden, der den Stoff nicht kennt oder aber – wie ich – nicht genau weiß, was wann wie wo passiert, gespannt. Und auch diese Art des Erzählens, dass der Chor bzw. der Chorführer als eine Art Berater, Interpretierender und Erzähler wirkt, fand ich interessant, denn er bewertet das Geschehen gleichzeitig noch.

Alles in allem kann man also sagen, dass König Ödipus von Sophokles ein Drama ist, das man gelesen haben sollte. Auch derjenige, der weiß, woher der ödipale Komplex kommt und der, der ungefähr weiß, worum es geht, sollte sich dieses Drama noch mal näher ansehen, denn ich persönlich fand es total spannend und mochte die Erzählweise, auch wenn es Dinge gab, die ich nicht so gut fand, kann man über diese sicherlich hinwegsehen.

 

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