Der Alchimist von Paulo Coelho gehört für mich zu diesem Genre, das ich im weitesten Sinne als Schöne Literatur bezeichnen würde. Natürlich lässt sich vieles unter das Stichwort Belletristik subsumieren, was da meiner Ansicht nach nichts zu suchen hat. Aber es gibt eben auch Bücher, die wirklich schön sind und wirklich schöne Themen behandeln und diese muss man irgendwie kennzeichnen.
Für mich ist Der Alchimist deshalb so schön, weil er so tolle Themen behandelt. Es geht um die Liebe, es geht um Reisen und es geht darum die Augen vor der Welt nicht zu verschließen. Man kann auch durch die Welt reisen ohne etwas zu sehen, aber gerade davor muss man sich in Acht nehmen. Santiago ist nur aus zwei Gründen in Afrika gewesen: Er hat seine große Liebe getroffen und er hat dort vieles gesehen und erlebt, was seinen Horizont erweitert. Sein eigentlicher Schatz lag die ganze Zeit in Andalusien, den hätte er also – wenn er direkt zuhause davon erfahren hätte – finden können ohne auch nur seine Schafe verkaufen zu müssen. Aber dann hätte er eben die anderen Abenteuer niemals erleben können.
Schade finde ich ein bisschen, dass Bücher hier so negativ dargestellt werden, aber da kommt es natürlich auch immer auf den Umgang an. Auch Santiago liest gerne, aber als er auf seinen Reisen ist, liest er nicht mehr, weil er die Welt um sich herum wahrnehmen möchte. Bei dem Lernenden spielen Bücher hingegen eine viel zu große Rolle. Er schleppt nicht nur dutzende Bücher mit sich herum, er liest auch dauernd darin und bekommt gar nichts – nicht mal die Gefahren – um sich herum mit.
Insgesamt hat mir Der Alchimist von Paul Coelho aber sehr gut gefallen und ich kann nur empfehlen, dass sich jeder, dem das Buch mal in die Hände fällt, den Roman lesen sollte. Denn er zeigt, was wir in unserem hektischen Alltag leider allzu häufig vergessen: Wir dürfen unsere Träume niemals komplett aufgeben, und wir müssen die Augen für das schöne in der Welt stets offen halten.