In der Kurzgeschichte das blaue Karfunkel von Sir Arthur Conan Doyle werden Holmes eine Gans und ein alter Hut gebracht, mit deren Hilfe er herausfinden möchte, wer der Besitzer der Gans war, denn in dieser wurde ein blauer, funkelnder Diamant gefunden. Watson ist sich sicher, dass nicht einmal sein genialer Freund, herauszufinden vermag, wer der Besitzer des Hutes war. Doch da hat sich Watson getäuscht, denn Holmes hat schon herausgefunden, dass der Besitzer früher einmal Geld gehabt hatte, in den letzten drei Jahren aber recht herunter gekommen ist. Er ist außerdem ein kluger Mann, denn der Zylinder ist recht groß und es sind blaue Tintenflecken darauf. Außerdem werden auf dem Hut die Initialen HB gefunden. Watson und Holmes schreiben aus, dass sie einen Hut und eine Gans gefunden haben, und sich der Besitzer bei ihnen melden soll. Der Mann, Henry Baker, kommt zu ihnen und nimmt den Hut und die neue Gans entgegen. Als Holmes ihm sagt, dass die eigentliche Gans gegessen wurde und dies nur ein Ersatz ist, damit die andere Gans nicht verdirbt, ist der Mann damit sofort einverstanden, sodass sie ahnen, dass er von dem blauen Diamanten nichts wusste. Von ihm wissen sie, wo er die Gans herhat, sodass sie sich auf die Spur des Diamanten machen. Dieser wusste anscheinend auch nichts von dem Diamanten, sagt ihnen aber – nachdem Holmes ihn überlistet hat – von welchem Hof er die Gänse hat. Holmes und Watson finden heraus, dass der Bruder der Gänsewirtin ihm eine Gans versprochen hat. Er kam kurz bevor die Gänse abgeholt wurden zu ihr und versteckte einen Stein in einer der Gänse; diese wurde aber unmittelbar danach abgeholt, sodass der Stein verschwunden war. Der junge Mann, Ryder, muss sich die Gans zurückholen, wird aber von Holmes gestellt. Sherlock Holmes sagt dem jungen Mann, dass er ihn, da dieser um Gnade bittet, verschont und keine Anzeige bei der Polizei erstattet, allerdings müsse der Stein zurückgegeben werden.
Diese Kurzgeschichte spielt hauptsächlich in der Wohnung von Sherlock Holmes. Er bekommt den Hut und die Gans und findet dabei den Edelstein, sodass er nun herausfinden möchte, wem dieser Hut und die Gans und damit vielleicht auch der Edelstein gehörte. Da es sich dabei um Diebesgut handelt, ist es schon wichtig, dass dieser zurück zu seinem Besitzer findet. Erst im zweiten Teil der Geschichte machen sich Holmes und Watson auf den Weg um den Fall genauer zu untersuchen, da sie die Informationen, die ihnen zugetragen worden waren, bereits verarbeitet hatten und ihre Schlüsse daraus gezogen hatten. Um weiterzukommen, müssen sie neue Informationen sammeln.
Was mich massiv gestört hat, an dieser Geschichte, war die Unwahrscheinlichkeit. Natürlich gab es Ende des 19. Jahrhunderts noch nicht so viele Menschen in London, aber es werden dennoch so viele gewesen sein (laut Wikipedia etwa 6,7 Mio. am Ende des 19. Jahrhunderts), dass man nicht alle Einwohner kennen konnte und dass es schwierig ist überhaupt einen anhand von ein paar Hinweisen, die ein Hut einem offenbar, zu finden. Diese Ungereimtheit gefiel mir gar nicht und ich habe mich wirklich daran gestört, weil Holmes durch so etwas immer wirkt wie ein Zauberer.
Weiterhin gefällt es mir nicht so gut, dass Holmes seine eigenen Regeln macht. Er hält sich nicht an Recht und Gesetz und lässt den Dieb hier wieder nicht verhaften; natürlich kann ich seine Beweggründe verstehen, aber ich empfinde es als willkürlich und deshalb finde ich es schwer, dieses Haltung zu unterstützen
Insgesamt bringt Das blaue Karfunkel von Sir Arthur Conan Doyle eine gekonnte Mischung aus Informationen sammeln und Informationen verwerten, allerdings fehlte mir die Plausibilität ein bisschen, sodass ich diese Geschichte eher schwächer finde und somit nicht wirklich weiterempfehlen kann.