Das Reise-Kinderbuch Mister Pock und die blaue Echse von Dana Haralambie hat mir an sich ganz gut gefallen. Leider kommt hier doch noch ein Aber.
Zum einen fand ich es sehr seltsam wie gerechtfertigt wurde, dass Max alleine durch die Weltgeschichte gelaufen ist. Ja, natürlich ist es notwendig, dass Max alleine mit Sarina und Mister Pock unterwegs ist, aber eine Mutter, die ihren elf-jährigen Sohn für ein paar Tage alleine lässt, in einer Stadt, die er nicht kennt, mit einer Nachbarin, die sich ein bisschen kümmern soll, die er nicht kenn und die sich offensichtlich auch nicht kümmert (weil sie sonst ja merken würde, dass Max den ganzen Tag unterwegs ist) und dann auch noch in einem Land, wo er die Sprache nicht spricht, fand ich einfach unmöglich und entweder ziemlich verantwortungslos oder sehr unrealistisch.
Zum einen ist da noch die logische Inkonsistenz, die scheinbar keine Figur bemerkt: Sarina finde die Zettel ihrer Cousine, was Max komisch vorkommt, aber er spricht nicht aus, dass es logisch keinen Sinn ergibt: Wie sollte die „blaue Cousine“ wissen, wo ihre Entführer sie als nächstes hinbringen. Mal davon abgesehen, dass sie es schafft immer Zettel zu verstecken (worauf Max durchaus hinweist, weil ihm das suspekt vorkommt). Die erste Inkonsistenz zieht sich durch das komplette Buch und machte mir damit das Lesevergnügen ein bisschen kaputt. Vielleicht bin ich hier zu streng, weil das Buch ja für Kinder ist, und diesen die Inkonsistenz vielleicht gar nicht auffällt, aber ich bin sicher, dass es auch dem ein oder anderen Kind auffüllen wird.
Aber soweit meine Kritik. Ich mochte auch einige Sachen an diesem Buch sehr gerne: Zum einen fand ich es toll, dass man durch Sarina, die ja eine Einheimische ist, viel über Land, Leben und Leute lernt. Sie geht mit Max und Mister Pock essen und so lernt man gleich einige spanische Gerichte kennen. Außerdem lernt man etwas über die Sprache und somit auch über die politischen Gegebenheiten und die Geschichte, weil Sarina erklärt, dass man in Barcelona mehr als eine Sprache spricht und sie erklärt einige Wörter. Außerdem lernt man etwas über die Kultur, weil die Protagonisten bei ihrer Verfolgungsjagd beispielsweise durch die kleinen, schmalen, sehr typischen, spanischen Gässchen laufen.
Und natürlich lernt man auch jede Menge über die Sehenswürdigkeiten von Barcelona. Hier hätte ich mir noch ein paar ausführlichere Beschreibungen und vielleicht auch mal ein paar Abbildungen gewünscht, aber auch so hat man einen guten Eindruck von den wichtigsten Sehenswürdigkeiten bekommen.
Das Kinder-Reisebuch Mister Pock und die blaue Echse (der Titel dürfte beim nächsten Mal gerne noch einen Hinweis auf Barcelona geben und nicht nur das ‚Barcelona’ auf dem Cover) von Dana Haralambie kann sicherlich zwei Zwecke erfüllen: Zum einen kann man sich mit seinen Kindern bestimmt gut auf eine Barcelona-Reise vorbereiten und zum anderen kann man mit seinen Kindern auch bestimmt toll ein Fernweh schüren und sich auf die nächste Reise freuen. Von mir gibt es also trotz der Schwächen eine Empfehlung für dieses Buch.