Eigentlich handelt es sich bei Stella ja wirklich nur um ein Weihnachtsmärchen und entsprechend kurz ist der Text von Sergio Bambaren auch. Wenn man möchte kann man damit wahrscheinlich 30-40 Seiten füllen und nicht mehr, aber bei meiner Ausgabe wurde es so gemacht, dass es relativ viele Leerseiten gibt, dass es einige Bilder gibt und dass die Schrift unglaublich groß gesetzt wurde. Außerdem sind die Zeilenabstände ziemlich groß, sodass gefühlt nichts auf einer Seite steht. So wird auch verständlich wie ein 30- bis 40-seitiges Märchen auf knapp 90 Seiten aufgeblasen wird. Wenn man die große Schrift extra beworben hätte, dann hätte es wie Absicht gewirkt, so wirkt es leider so als wollte man den Text strecken. Deshalb finde ich auch das Preis-Leistungs-Verhältnis schwierig.
Davon abgesehen handelt es sich um ein total süßes Weihnachtsmärchen, wobei ich nicht ganz verstanden habe welche Aufgabe Stella nun vollbringen soll, die so wichtig ist, dass sie dafür extra auf die Erde geführt wird und welche Auswirkungen die Vollbringung der Aufgabe für die anderen Tiere im Garten Eden hat.
Neben dem weihnachtlichen Anteil, behandelt Stella auch viele andere interessante Themen wie beispielsweise Freundschaft, elterliche bzw. familiäre Liebe und Anderssein. Es geht eben auch darum, dass Stella anders aussieht und deshalb von ihrer Familie anders behandelt wird. Für ihre Eltern scheint sie die kleine, zerbrechliche Nachzüglerin zu sein und ihre Geschwister ärgern sie. Sie hat einen Freund, ein Pferd namens Apollo, mit dem sie auch viel Zeit verbringt und für das sie etwas besonderes ist.
Auch auf der Erde muss sie mit ihrem Anderssein klar kommen, aber sie spürt, dass es auch dort Wesen gibt, die sie anfeinden weil sie anders ist (wahrscheinlich noch extremer als im Garten Eden) aber auf der anderen Seite findet sie auch auf Erde Tiere mit denen sie sich gut versteht und die sie mögen, gerade weil sie anders aussieht. Und natürlich stellt sich am Ende heraus, dass ihr Anderssein auch eine Botschaft und einen Zweck für die Menschen und die Tiere hatte, dass nur sie mit ihrer bunten Gefiederfarbe diese Aufgabe vollbringen konnte.
Insgesamt handelt es sich bei dem Weihnachtsmärchen Stella von Sergio Bambaren also um ein nettes, kurzweiliges Märchen, das auch gut in die Weihnachtszeit passt, von dem man aber keine stundenlange Unterhaltung erwarten kann.