Das Lied der Bücherwelt von A. L. Night

Rezension: Das Lied der Bücherwelt von Aurelia L. Night

Das Lied der Bücherwelt von Aurelia L. Night ist der dritte Band der Fabula Magicae-Trilogie. Der Band schließt direkt an die Ereignisse aus den beiden vorherigen Bänden an, wenngleich er nachgelagert ist und eine eigene Handlung aufgemacht ist.

Am Anfang des Bandes war für mich, die die beiden ersten Bände nicht gelesen hatte, nicht klar worum es eigentlich geht. Ich hätte mir am Anfang des Buches eine (gerne auch etwas) längere Zusammenfassung der ersten beiden Bände der Trilogie gewünscht. Außerdem wäre ein Beziehungs-Chart super gewesen, damit man zumindest William, Mia, Robin, Till und die anderen Schlossbewohner im Kontext zu Cassia hätte einordnen können. Diese Sachen werden im Laufe der Handlung aber relativ irrelevant, weil sich die Beziehungen im dritten Band zügig verändern. Den Anfang hätten diese Hilfsmittel aber sicherlich erleichtert. Bei mir kam hinzu, dass ich das Buch in einer Leserunde gelesen habe. Hätte ich nicht die Pflicht gehabt, es zu Ende zu lesen, hätte ich es vielleicht verwirrt und enttäuscht zur Seite gelegt, weil der Einstieg ohne die Vorkenntnisse wirklich schwierig war.

Eine Karte wäre sicherlich ebenfalls hilfreich gewesen, da Robin und Cassia mehrfach umherreisen und man so leichter den Überblick gehabt hätte. Ich muss sagen, dass ich bis zum Schluss nicht verstanden habe wie Mediocris, Alendia und Eventyr zueinander stehen. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist Mediocris die Welt oder eine Art Kontinent und Alendia und Eventyr sind zwei Länder. Inwiefern diese beiden Länder aber zusammenhängen war mir auch nicht ganz klar. Hier wäre eine Karte einfach hilfreich gewesen, damit man auch die Strecken etwas besser nachvollziehen kann.

Die Charaktere fand ich eigentlich ganz gut, wobei eigentlich nur Cassia und Robin wirklich ausgearbeitet waren. Ich mochte Melina mit ihrer mütterlichen bzw. großmütterlichen Art und Mia, die Cassia offenbar verziehen hat. William war misstrauisch, aber grundsätzlich freundlich zu Cassia, aber mehr erfährt man über ihn und seinen Charakter nicht. Tills Wandel fand ich sehr interessant und der hat mir auch ganz gut gefallen, weil man ihm anmerkt, dass er dazu in der Lage ist, zu verzeihen, da er merkt, dass Cassia ihr Verhalten zu ändern und wieder gutzumachen versucht.

Cassia war am Anfang etwas wehleidig und sie hat einige Phrasen immer wieder wiederholt, aber an sich war sie schon recht sympathisch. Mir hat gut gefallen, dass sie sich ihrer Fehler bewusst war und Verständnis dafür hatte, dass die Menschen sie dieser Fehler wegen hassen, aber ich fand es auch nicht gut, dass sie sich selbst so lange deshalb verachtet und gehasst hat. Ich weiß ja nicht genau, was sie damals gemacht hat, aber wenn ich es richtig verstanden habe, dann hat sie gehofft, ihren Vater wiederzubekommen, wenn sie über 250 Menschen opfert. Ich finde natürlich, dass das keine Verhältnismäßigkeit ist, aber man versetze sich mal in diese Lage und solle dann guten Gewissens behaupten, dass man mit Sicherheit anders gehandelt hätte. Außerdem beschließen Herrscher immer wieder Sachen, die die Bevölkerung oder Teile davon das Leben kosten und werden dafür nicht so abgrundtief gehasst, deshalb habe ich die Reaktionen nicht so richtig verstanden.

Robins Meinung von Cassia wandelt sich. Am Anfang hasst er sie ziemlich dolle, doch als er merkt, dass sie sich selbst ebenfalls hasst und verachtet und dass sie versucht, ihr Verhalten zu ändern und ihm sogar das Leben rettet, taut er ihr gegenüber auf. Außerdem merkt er, dass er nicht die ganze Reise über nur schweigend neben ihr her reiten kann, da man sich zumindest ab und an über den Weg, Gefahren und solche Sachen austauschen sollte und es somit nicht praktikabel ist, wenn man nicht miteinander spricht.

Insgesamt hat mir Das Lied der Bücherwelt von Aurelia L. Night am Anfang nicht so gut gefallen, aber das Ende hat es für mich noch einmal rumgerissen und ich war gegen Ende wirklich begeistert von der Geschichte und den Charakteren und ihrem Umgang mit dieser schwierigen Situation. So empfehle ich den dritten Teil der Trilogie gerne weiter, wenngleich ich mir seiner Schwächen bewusst bin.

 

 

 

Danke an Aurelia L. Night für diese Leserunde und das Rezensionsexemplar!

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