Sherlock Holmes Kurzgeschichten

Holmes‘ erstes Abenteuer von Sir Arthur Conan Doyle

Diese Geschichte Holmes‘ erstes Abenteuer ist auch unter dem Namen Die Gloria Scott bekannt. In meiner Ausgabe heißt sie allerdings Holmes‘ erstes Abenteuer. Holmes erzählt Watson Jahre später von seinem Abenteuer, indem er ihm eine Reihe von Papieren vorlegt. Damals besuchte Holmes einen Freund, den er auf der Universität kennenlernte, in seinen Ferien. Der Vater des Freundes wird von einem Fremden bedroht und nachdem Holmes abreist, liegt dieser Vater im Sterben. Victor Trevor bittet Holmes zurückzukommen und mit ihm den Fall um diesen bedrohlichen Fremden aufzuklären, denn er macht ihn für den nahen Tod seines Vaters verantwortlich. Sein Vater hinterlässt Victor einen langen Brief, in dem er ihm erklärt, woher sie ihr vieles Geld haben und warum er den Besuch des Fremden so sehr gefürchtet hat. Auf dem Gefangenenschiff Gloria Scott sollte Mr. Trevor nach Australien verschifft werden, doch an Bord geschah ein Ausbruchsversuch…

Diese Geschichte spielt auf drei Zeitachsen. Zum einen ist da die Gegenwartsachse. Holmes erzählt Watson von seinem ersten Fall, aber diese Erzählung ist nur relativ kurz und somit geht es ziemlich schnell in die Vergangenheit. Der zweite Teil spielt in der Vergangenheit, allerdings ist diese „erst“ 10 Jahre oder so her. Holmes erzählt von seiner Studienzeit und erzählt dabei auch besonders von seinem Freund Victor Trevor und von seinem Besuch bei dessen Familie. Die dritte Zeitspanne spielt noch einmal 30 Jahre oder so früher. Sie spielt in den frühen Erwachsenenjahren des Vaters von Victor. Diese Zeitachse wird mithilfe eines Briefes beschrieben und lässt somit keinerlei Rückfragen zu. Sein Vater ist zum Zeitpunkt als Holmes und Victor den Brief lesen bereits tot. Dieses Spiel mit den verschiedenen Zeiten hat mir gut gefallen und es wirkt auch nicht so verwirrend, weil die Figuren nicht die selben sind, wobei Holmes natürlich in zwei verschiedenen „Zeiten“ seine Erlebnisse schildert.

Außerdem mochte ich, dass man wieder mehr über Holmes erfährt. Man bekommt nach einigen Geschichte so das Gefühl, dass man immer mehr über Holmes weiß. Mit jeder Geschichte wird ein kleines Stückchen zum Puzzle des Charakters Sherlock Holmes zusammengesetzt. Das macht es natürlich für richtige Holmes-Fans schwierig oder im umgekehrten Fall besonders interessant alle Fälle von Holmes zu lesen oder sie beinahe schon zu studieren. Gleichzeitig erfährt man auch noch etwas über die Beziehung zwischen Holmes und Watson, da sich in der Gegenwart beide ja darüber unterhalten, dass man noch mehr Aufzeichnungen anfertigen könnte und Holmes scheint das richtig zu gefallen.

Was mir an einigen Stellen aufgefallen ist, sind die Titel der Geschichten. Ich finde es schrecklich, wenn manche Geschichten komplett andere Namen als im Original oder in der bekanntesten Übersetzung haben. So auch bei dieser Geschichte. Die Gloria Scott hat mit Holmes‘ erstes Abenteuer wenig zu tun und man kommt auf den ersten Blick nicht mal darauf, warum diese Geschichten solche verschiedenen Namen haben und wie man auf die diversen Namen kommt. Holmes‘ erstes Abenteuer ist ja noch relativ logisch, denn es handelt sich hier tatsächlich um Holmes‘ erstes Abenteuer. Gloria Scott war das Schiff, das den Vater des Freundes nach Australien bringen sollte. Somit ist auch dieser Name relativ logisch, aber man muss erst einmal darauf kommen.

Insgesamt hat die Geschichte über Holmes‘ erstes Abenteuer von Sir Arthur Conan Doyle den ungemeinen Vorteil, dass man etwas mehr über Holmes‘ Vergangenheit und seinen Charakter (er schildert beispielsweise, dass er schon in jungen Jahren wenige Freunde hatte) erfährt. Deshalb empfehle ich die Geschichte, wenngleich sie inhaltlich und was den Fall betrifft nicht wirklich interessant ist und wenig kriminalistischen Spürsinn von Seiten unseres Detektivs erfordert gerne weiter.

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