Sherlock Holmes Kurzgeschichten

Der griechische Dolmetscher von Sir Arthur Conan Doyle

Holmes und Watson besuchen Mycroft Holmes, Sherlock Holmes‘ Bruder, in einem Club. Dort erfahren sie von Mycroft von einem neuen Fall, der Sherlocks Aufmerksamkeit fesselt. Ein griechischer Dolmetscher hatte ihm diese Geschichte zugetragen, die ihm selbst passiert ist, die ihm allerdings von der Polizei nicht geglaubt wird. Mr. Melas wurde von einem seltsamen Mann gekidnappt, wobei er sich erst einmal nicht so viel denkt, denn schließlich wird er als griechischer Dolmetscher häufig auch zu nächtlichen Zeiten zu Einsatzorten gerufen. Dass er aber bedroht wird und ihm unter Strafe gestellt wird, mit jemandem über seinen Auftrag zu sprechen, ist ihm noch nie geschehen. Er kommt in ein Landhaus, in dem ein ausgemergelter Mann irgendwelche Geheimnisse Preis geben soll. Dieser wehrt sich dagegen. Deshalb wird Mr. Melas zurückgebracht, kann aber die Füße nicht still halten und wird deshalb kurz nachdem er mit Holmes gesprochen hat, entführt. Nun müssen Holmes, Watson und Mycroft nicht nur herausfinden, was für seltsame Männer den armen Griechen und den Dolmetscher entführt hatten, sondern auch wo sich das Haus befindet, in das er damals gebracht worden war, denn die Detektive ahnen, dass Mr. Melas und der Grieche in Lebensgefahr schweben. Erreichen sie das Haus noch rechtzeitig?

Die Geschichte ist aus zwei Gründen relativ spannend: zum einen lernen wir endlich mal ein bisschen mehr über Sherlocks Vergangenheit und lernen mal Mycroft Holmes in Aktion kennen. Und zum anderen gibt es ein Detektivduo, das hier ermittelt. Natürlich ist der eine gar kein richtiger Detektiv, aber Mycrofts Fähigkeit Schlüsse zu ziehen steht der von Sherlock in nichts nach und so ermitteln sie gemeinsam. Watson kann am Anfang auch gar nicht glauben, dass es einen Menschen gibt, der vielleicht sogar noch besser im Schlussfolgerungen ziehen ist, denn von Mycroft hat er bisher noch nichts gehört. Sherlock erklärt das so, dass sein Bruder zwar besser im Kombinieren wäre, aber er nicht der Typ ist, der sich nach draußen begibt um seine Schlussfolgerungen zu überprüfen und dass er auch nicht der Typ ist, der überhaupt draußen weitere Informationen zusammenträgt. Dafür ist er zu gemütlich und dennoch macht er sich mit Sherlock auf die Suche nach dem Griechen.

Abgesehen davon finden wir aber viele bereits bekannte Motive: Sherlock wird engagiert ohne dass es ein richtiges Verbrechen oder einen Mord gibt. Er muss nun ermitteln und das seltsame Vorkommnis oder Rätsel lösen. Meistens steht hinter seltsamen Machenschaften eben doch ein Verbrechen und manchmal auch mehrere (wie hier beispielsweise auch). Es geht um zwei Entführungen, um Mord, um Erpressung und Raub. Natürlich schafft es nur Holmes alle Puzzleteile zusammenzusetzen, sodass er nicht nur herausfindet, wer die Täter sind und was sie im Schilde führen, sondern auch inwiefern ihre Taten mit Verbrechen in Zusammenhang stehen. Und was man bei Sherlock Holmes irgendwie auch nicht ganz selten findet: Er lässt die Verbrecher entkommen bzw. diese schaffen es, sich davonzustehlen. Doch sie haben die Rechnung ohne die Schwester des armen Griechen gemacht bzw. haben das Schicksal unterschätzt. Und auch wenn hier ein weiteres Unrecht geschehen sein könnte, meinen Holmes und Watson, dass sie damit nichts zu tun haben, denn schließlich ist es im Ausland passiert und somit außerhalb ihrer Reichweite.

Insgesamt ist Der griechische Dolmetscher von Sir Arthur Conan Doyle also alleine aufgrund des Auftauchens von Mycroft Holmes lesenswert, sodass ich die Geschichte gerne weiterempfehle.

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