In der vierten Geschichte Der Hund von Weston kommen Daisy und Hazel eigentlich gar nicht vor, denn die Geschichte ist George und Alexander in ihrem Jungen-Internat Weston passiert. Alexander schreibt die Geschehnisse auf und schickt diese als Brief an Hazel.
In George und Alexanders Schule gehen seltsame Dinge vor sich: Kleidung wird gestohlen, jemand sieht eine Ratte und der Haferbrei ist öfter angebrannt. Als kurz darauf aber ein Junge bei einem Geländelauf von einem Tier angegriffen und gebissen wird, fesselt diese Rätsel die Jungs: Was für ein Tier könnte es gewesen sein? Kurze Zeit später finden George und Alexander einen Hund, der ihre Detektivaufzeichnungen in ihrem Geheimversteck, einer Höhle, zerfledert hat. Nun müssen die beiden nicht nur herausfinden wem der Hund gehört, sondern auch, ob dieser jemand ihre Aufzeichnungen gelesen hat…
Neben einem Lehrer ist auch der Bibliothekar der Schule verdächtig, aber auch eine fiese Schülergruppe, die die dunkelhäutige Küchenhilfe beleidigt und piesackt könnte den Hund heimlich in die Schule geschmuggelt haben.
George und Alexander beginnen ihre Ermittlungen und machen das gar nicht so schlecht, obwohl Hazel und Daisy deutlich begabtere Detektivinnen sind als die beiden Jungs. Ich mochte es vor allem wie sie im Laufe ihrer Ermittlungen immer mehr Fakten über den Fall zusammentragen und so nach und nach sämtliche Fragen zum Fall zusammentragen; wobei man sagen muss, dass sie nicht wirklich ermitteln, sondern häufig eher zufällig über die Lösung stolpern.
Gerade, weil man die Jungs ja auch aus vergangenen Geschichten inzwischen ganz gut kennt, fand ich es toll sie mal in ihrem Umfeld zu erleben und ein bisschen was über ihr Internat zu erfahren.
Mir haben auch die literarischen Anspielungen gefallen. An den Hund von Baskerville ist die gesamte Geschichte angelehnt (der Hund wird von den Jungs sogar Baskerville getauft) und der Titel der Geschichte erinnert auch an die Sherlock Holmes-Geschichte. Obwohl es sich bei der Weston um ein Jungeninternat handelt, musste ich auch häufiger mal an Hanni und Nanni denken, die hätten ein ähnliches Abenteuer mit ihren Freundinnen erleben können und hätten in einigen Situationen sicherlich ähnliche gehandelt.
Auch ein wichtiges Thema, das hier angesprochen wird, und das ich oben schon mal am Rande erwähnt hatte, ist der Rassismus, der Menschen aus dem Empire entgegen gebracht wird, vor allem wenn es sich bei diesen Menschen selbst um Britinnen und Briten handelt. George und die Küchenhilfe werden herablassen und beleidigend von einer Schülergruppe behandelt.
Alles in allem mochte ich Der Hund von Weston total gerne. Ich fand es toll mal einen Blick auf die Ermittlungsarbeit der Jungs zu werfen, die Erzählsituation (dass Alexander den Fall in einem Brief schildert fand ich spannend) und mal etwas mehr über die Schule und den Schulalltag der beiden Detektive zu erfahren war auch ziemlich interessant.
Ein Gedanke zu „Mord in kleinen Dosen von Robin Stevens: Der Hund von Weston“