Rezension: Mord in kleinen Dosen von Robin Stevens
Mord in kleinen Dosen von Robin Stevens ist ein Sammelband mit sechs Geschichten aus dem Universum von Daisy Wells und Hazel Wong. Die Geschichten spielen zu verschiedenen Zeiten innerhalb der Reihe und beleuchten mehrere kleinere Abenteuer (teilweise rückblickend) der beiden Detektivinnen.
In der Anthologie enthalten sind die Geschichten:
1. Der Fall des ungeladenen Gastes Januar 1936 (Daisy & Hazel)
2. Das Rätsel um die verschwundenen Schätze Mai 1926 (Daisy, Hazel, George & Alexander)
3. Der Fall der ertrunkenen Perle Juli 1936 (Daisy, Hazel, George & Alexander)
4. Der Hund von Weston Dezember 1926 (George & Alexander)
5. Das Geheimnis um den zweiten Schrei April 1937 (Daisy & Hazel)
6. May Wong und die todbringende Wohnung September 1939 (May & (Hazel))
Die sechs Geschichten sind alle sehr unterschiedlich und haben alle etwas besonders. Ich fand es schade, dass Hazel und Daisy eine so geringe Rolle spielt haben (in zwei Geschichten kommen auch noch George und Alexander vor und zwei Geschichten kommen Hazel und Daisy (praktisch) gar nicht vor). Das fand ich schade, obwohl ich die Idee hinter den Geschichten doch verstehe. Ich bin gespannt, ob es Anspielungen auf die Abenteuer in den nächsten Bänden (ich stehe ja noch recht am Anfang der Wells & Wong-Reihe) geben wird und freue mich schon darauf, danach Ausschau zu halten.
Was mir gut gefallen hat, war die Idee, mithilfe dieses Sammelbandes May als neue Protagonistin für eine neue Reihe einzuführen. Ich mochte es auch, dass man in dieser Geschichte etwas über die Zukunft von einigen bekannten Figuren erfahren hat. Ich bin auf jeden Fall schon gespannt auf die Reihe mit May, obwohl ich diese wohl erst nach der Wells & Wong-Reihe lesen werde.
Mir hat auch der Anhang für den Sammelband gut gefallen: Es gibt ein Hieroglyphen-Alphabet und Hinweise zum Morsen (und den Morsecode), außerdem einen England-Führer von May, Anmerkungen der Autorin zu allen Geschichten, eine Danksagung und einen Verweis auf die neue Reihe der Autorin. Das hat mir alles gut gefallen, aber leider habe ich diese Anhänge erst nach den ersten beiden Geschichten oder so entdeckt. Hier wäre es toll gewesen, wenn man in den Geschichten schon jeweils darauf verweisen würde (vor allem bei den Hieroglyphen und dem Morsecode). Besonders gut haben mir auch die Anmerkungen von Robin Stevens zur Entstehungs- und Veröffentlichungsgeschichte gefallen.
Schade finde ich, dass der Titel Mord in kleinen Dosen nicht so gut passt, weil es in wenigen der Geschichten tatsächlich um Mord geht. Im Englischen (Once Upon a Crime) passt der Titel deutlich besser, wenngleich mir natürlich klar ist, dass man das Wortspiel nicht einfach ins Deutsche hätte übertragen können.
Insgesamt hat mir Mord in kleinen Dosen von Robin Stevens aber sehr gut gefallen. Ich mag Hazel und Daisy und habe mich auch gefreut einige bereits bekannte Figuren noch etwas ausführlicher kennenzulernen. Die Geschichten haben mir alle gefallen, obwohl mir manche natürlich etwas besser gefallen haben als andere. Auch der ein oder andere Verweis auf klassische, britische Krimis fand ich toll.
Danke an den Knesebeck Verlag für das Rezensionsexemplar!