Sommerloch-Juli Urlaub in Griechenland

Antigone von Sophokles

Dieser Beitrag erscheint im Rahmen des Blogprojektes Sommerloch-Juli Urlaub in Griechenland.

In dem Drama Antigone von Sophokles geht es um eine der Töchter des Ödipus. Dieser dritte Teil der Ödipus-Trilogie spielt offenbar einige Jahre nach Ödipus‘ Tod. Kreon ist als König immer noch an der Macht in Theben. Er verbietet, dass sein Neffe Polyneikes zu beerdigen, da er ein Feind der Stadt sei. Antigone, Polyneikes‘ Schwester, setzt sich über dieses Verbot hinweg und beerdigt ihren Bruder. Als sich herausstellt, dass sie das Verbot des Königs missachtet hat, wird sie zur Strafe lebendig eingemauert. Haimon, Antigones Verlobter, bittet den König, seinen Vater, dass er Antigone verschonen möge, da dies auch das Volk der Stadt wollte. Kreon hingegen will das nicht und meint auch noch, dass Haimon sich von Antigone beeinflussen lasse. Haimon sagt seinem Vater, Kreon, dass er selbst auch nicht mehr leben wolle, wenn Antigone sterben würde. Als Kreon zu Antigone kommt, die schon eingemauert ist, sagt sie ihm, dass sie ihren Bruder immer wieder beerdigt hätte, ihren Mann und die Kinder allerdings nicht, da diese – im Gegensatz zu ihrem Bruder – ersetzbar seien. Kreon beschließt nach den Weissagungen von Teiresias, Antigone wieder frei zulassen, da sonst jemand aus seiner Familie sterben würde. Eurydike, Kreons Frau und Haimons Mutter, wird berichtet, dass ihr Sohn als er mit an die Grabstätte, in die Antigone eingemauert wurde, kommt vor Zorn darüber, dass sie Selbstmord begangen hatte, seinen Vater mit dem Schwert attackiert. Dieser überlebt, kann aber nicht verhindern, dass sich Haimon in sein eigenes Schwert stürzt und seine Verlobte in den Armen haltend, stirbt. Eurydike geht zurück in den Palast und nimmt sich dort das Leben. Kreon wirft sich auf den Leichnam des Sohnes, als dieser in Richtung Palast getragen wird.

Die Antigone ist der dritte Teil der Ödipus-Trilogie und schließt sich damit an König Ödipus an. Mir persönlich gefiel Antigone ziemlich gut, da sie sehr stark und selbstbewusst wirkt, obwohl sie damit König Kreon gegen sich aufbringt. Wenn sie sich nicht gegen seinen Willen hinweggesetzt hätte, wäre es nicht zu den schlimmen Konsequenzen gekommen. Sie hatte mehr als genug Gelegenheit darüber nachzudenken, ob ihr Verhalten Konsequenzen hat, oder nicht, da sie von ihrer Schwester Ismene, darauf hingewiesen wird, dass man sich nicht gegen den Willen des Königs zur Wehr setzen sollte. Aber Ismene ist sogar bereit die Schuld mit Antigone zusammen zu tragen, obwohl sie ihre Schwester gewarnt hat und ihr geraten hat, nichts gegen den Willen des Königs zu unternehmen. Antigone weist dies von sich und nun kommen wir zu der Stelle, wo mir Antigone nicht so gut gefallen hat: Sie sagt, und ich weiß nicht, ob diese Aussage wirklich ernst gemeint ist, dass sie dies für ihren Bruder immer wieder getan hätte. Für ihren Mann und ihre Kinder allerdings nicht, da diese ersetzbar werden im Gegensatz zu ihren Geschwistern, da diese aufgrund des Todes ihrer Eltern nicht mehr ersetzbar wären. Dieses Menschenbild – so diese Aussage denn ernst gemeint war – ist natürlich im zeitlich-historischen Kontext zu sehen. Schließlich hatte Antigone nicht nur ihren Vater und ihre Mutter verloren, auch stammt sie aus einer Familie in der Mutter und Großmutter ein und dieselbe sind und somit ihre Eltern Sohn und Mutter sind. Diese Erfahrungen und der anschließende Selbstmord seiner Eltern prägen ein Kind sicherlich. Und damit könnte man vielleicht auch erklären, warum sie ihre Liebe nicht in einem Mann und den gemeinsamen Kindern sucht, da sie weiß, wie diese Familienstrukturen zustande kommen können.

Insgesamt ist der Stoff der Antigone wohl weniger bekannt als der des König Ödipus‘, sodass ich dieses Werk von Sophokles gerne weiterempfehle, auch wenn in dem Drama von Antigone nicht besonders viel geschieht.

Ein Gedanke zu „Antigone von Sophokles

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