Adventskalender 2021 ·Hercule Poirot und der Plumpudding von A. Christie ·Weihnachtsbücher

Aufregung an Weihnachten (Hercule Poirot und der Plumpudding Variation 2) von Agatha Christie

Aufregung an Weihnachten von Agatha Christie ist eine Weihnachtsgeschichte mit Hercule Poirot. Dabei handelt es sich um eine stark gekürzte und umgeschriebene Geschichte, über deren Original ich als Hercule Poirot und der Plumpudding Variation 1 geschrieben habe.

Hercule Poirot verbringt das Weihnachtsfest bei der Familie Endicott in einem Herrenhaus. Miss Emily Endicott und deren Bruder, der Hausherr, haben ihre Familie zu Weihnachten dort versammelt: Jean, Nancy Cardell, die Jungs Johnnie und Eric, deren Freund Charlie Pease und Evelyn Haworth, außerdem Miss Endicotts Neffe Roger. Weiterhin befinden sich Oscar Levering und dessen Schwester zu Weihnachten im Haus der Familie.

Poirot erfährt von Miss Haworth, dass sie zwar in Roger verliebt und er in sie verliebt ist, sie aber mit einem anderen Mann verlobt sei, da dieser ihrer Mutter eine lebenswichtige Operation bezahlte. So muss sie sich in ihr Schicksal fügen und einen Mann heiraten, den sie nicht liebt.

Während die jüngeren Mitglieder der Gesellschaft draußen einen Schneemann, in Form von Hercule Poirot, bauen, machen Evelyn und Mr. Levering einen Schneespaziergang. Außerdem planen die jungen Leute noch eine kleine Überraschung für Poirot. Kurz darauf ertönt der Gong zum Essen und alle genießen nicht nur das leckere Festessen, sondern auch den danach aufgetragenen Plumpudding. In einer der Portionen taucht ein roter Stein auf, den Poirot an sich nimmt.

Am nächsten Morgen wird Poirot von Johnnie geweckt, der ihm meldet, dass Nancy Cardell tot im Schnee liegt. Auch Jean und Eric sind ganz aufgeregt als sie Poirot zum Ort des Verbrechens rufen. In Nancys steifer Hand befindet sich der rote Stein, den sie am Tag zuvor im Plumpudding fanden. Mr. Levering bietet sich an, die Polizei zu verständigen, während die anderen sich in der Bibliothek versammeln, um von Poirot eine Geschichte über einen gestohlenen Rubin zu hören…

Die Geschichte selbst erinnert sehr an den Mittelteil der ersten Variation. Weggelassen wurden einige Details wie beispielsweise die Beschreibung der Suche nach dem Rubin durch den Bösewicht und die Vorgeschichte, auch einiges des weihnachtlichen Ambientes geht durch die starke Kürzung verloren (von ca. 55 Seiten auf etwa 22 Seiten in meiner Ausgabe). Ich finde es sehr schade, dass hier wichtige Aspekte einfach weggelassen wurden. Ich vermute, dass Christie für eine Zeitschrift oder ähnliches noch eine Weihnachtsgeschichte liefern sollte und diese einen gewissen Umfang nicht überschreiten durfte. So musste sie die bereits geschriebene (und eventuell auch schon veröffentlichte Geschichte eben stark umarbeiten). Das ist – wie beschrieben – nur ein Verdachte, würde aber insofern passen als dass ich auch noch weitere etwa gleich lange Geschichten von Christie hier habe.

Schade finde ich es auch, dass man den Namen der Geschichte geändert hat „Aufregung an Weihnachten“ erinnert so gar nicht an „Hercule Poirot und der Plumpudding“, sodass man auf den ersten Blick gar nicht sieht, dass die Geschichten zusammenhängen (zumindest in der deutschen Übersetzung). Natürlich gibt es inzwischen den Nebentitel, aus dem ersichtlich wird, dass es sich um zwei Variationen einer Geschichte handelt. Ich habe aber auch schon andere Titel für die erste Geschichte („Das Geheimnis des Weihnachtspuddings“) gelesen, bei denen man erst einmal darauf kommen muss, dass es sich hier um die gleiche Geschichte handeln könnte. Merkwürdig finde ich auch, dass sie die Figuren so ganz anders benannt hat und dass so das Beziehungsgeflecht verändert wurde. Das Grundmotiv ist in beiden Geschichten aber gleich geblieben.

Wie auch die erste Geschichte gefällt mir auch Aufregung an Weihnachten oder Hercule Poirot und der Plumpudding Variation 2 von Agatha Christie ganz gut, aber die beste hat mir nochmal ein bisschen besser gefallen. Dennoch finde ich es spannend mal beide nebeneinander zu legen und im Vergleich zu lesen. Weihnachtliches Ambiente bringt auch Aufregung an Weihnachten mit und es gibt sogar einen fast echten Mord…

Adventskalender 2021 ·Hercule Poirot und der Plumpudding von A. Christie ·Weihnachtsbücher

Hercule Poirot und der Plumpudding Variation 1 von Agatha Christie

Bei der Geschichte Hercule Poirot und der Plumpudding Variation 1 von Agatha Christie handelt es sich um eine Weihnachtsgeschichte mit Hercule Poirot.

Poirot wird von zwei Männern beauftragt, die ihn bitten wollen, einen Rubin wieder zu beschaffen. Ein junger Print kam nach England um einige Familienjuwelen neu fassen zu lassen und wurde dabei von einer jungen Frau beraubt. Sie stahl ihm den Rubin und verschwand damit. Nun soll Poirot in ein altes englisches Herrenhaus auf dem Land fahren, um dort die Diebin und vor allem den Stein aufzutreiben.

Man fädelt die Geschichte so ein, dass eine Bekannte der Familie Lacey (auf Kings Lacey), bei der Poirot das Fest verbringt, sie bittet, ihn bei sich aufzunehmen, da er als Ausländer einmal ein traditionelles englisches Weihnachtsfest miterleben wolle. Während der Mann über den Ausländer im Haus erbost ist, freut sich die Frau ein bisschen und hofft sogar, dass Poirot ihr, bei ihrem eigenen Problem helfen kann: Ihre Enkelin, Sarah, die sie gemeinsam mit ihrem Mann aufzog, nachdem das Mädchen zur Waisen wurde, hat sich in einen unangenehmen Kerl namens Desmond Lee-Wortley verliebt.

Die Familie (bestehend aus dem Ehepaar Lacey, deren Enkeltochter Sarah, ihrem Freund Desmond und dessen Schwester, außerdem David, Diana, Colin (zweiter Enkel der Familie und damit wohl Cousin von Sarah), Michael (einem Schulfreund von Colin) und Cousine Bridget) feiert Weihnachten mit allem was dazu gehört: die jungen Leute wollen Schlittschuhfahren, einen Schneemann bauen, im Kamin prasseln die Scheite, die Socken hängen übe dem Kamin und wollen gefüllt werden und natürlich gibt es einen Weihnachtsbaum mit Kerzen und ein leckeres Festmahl. Besonderer Höhepunkt ist der traditionelle (und der Geschichte den Namen gebende) Plumpudding. Dieser muss nicht nur von allen Anwesenden im Haus gerührt werden, sondern es werden auch verschiedene Gegenstände darin versteckt, die die Zukunft voraussagen sollen (wie bspw. einen Junggesellenknopf, einen Altjungfernfingerhut, einen Ring oder ein Geldstück).

Poirot erhält am Abend des 24. Dezember (einem Abend bevor der Plumpudding gegessen werden soll) einen anonymen Brief, in dem steht, dass er nichts von dem Plumpudding essen soll. Außerdem erfährt er durch Zufall, dass die Jugendlichen im Haus für ihn ein Theaterstück aufführen wollen: die tote Bridget im Schnee, mit Fußspuren, die zur Leiche hin- und wieder wegführen und rotem Blut, das sich gegen den Schnee wunderbar abhebt.

Alle genießen Weihnachten außer Desmond, der Sarah immer wieder die Freude am Weihnachtsfest verdirbt. Während alle vom Plumpudding essen, ist Poirot skeptisch, isst aber dennoch davon und kann nichts merkwürdiges feststellen bis auf einmal ein großer, roter Stein aus einer Portion auftaucht.

Am nächsten Morgen wird die tote Bridget im Schnee gefunden, alles ist perfekt inszeniert bis man einen roten, großen Stein in ihrer erstarrten Faust findet…

Man merkt wahrscheinlich schon an meiner Beschreibung, dass mir die Weihnachtsgeschichte sehr gut gefallen hat.

Es handelt sich hier auf keinen Fall um eine typische Geschichte von Christie. Ich finde, man hätte aus dieser Geschichte auf jeden Fall auch einen ganzen Roman machen können und bestimmt hätte mir der noch besser gefallen, aber die Geschichte alleine war schon ziemlich toll.

Ich mochte die Weihnachtsstimmung, die in der Geschichte aufkommt. Es gibt natürlich weiße Weihnachten, die ganze Geschichte spielt in einem alten englischen Herrenhaus mit prasselnden Kaminen. Dass es außerdem einen geschmückten Weihnachtsbaum mit Kerzen, Geschenke für die Jüngeren und Weihnachtsgottesdienste gibt, passt genauso gut wie die Beschreibung des leckeren Essens und dass die ganze Familie an diesen Tagen versammelt ist. Außerdem hat es mir gut gefallen, dass die Tradition des Plumpuddings so ausführlich beschrieben wurde und dieser für den Fall sogar von großer Relevanz ist.

Es gibt in diesem Band sehr viele recht junge Figuren und ich habe mich gefragt, wo beispielsweise die Elterngeneration (ja, manche von ihnen sind bereits verstorben, aber doch nicht alle) abgeblieben ist. Davon abgesehen erhalten die Figuren aber für eine Geschichte von Christie relativ viel Tiefe, was mir ebenfalls gut gefallen hat.

Die beiden ineinander verschachtelten Fälle: der verschwundene Rubin und der Mord im Schnee. Natürlich hängen sie zusammen, aber mehr möchte ich hier noch nicht verraten. Poirot zieht natürlich seine eigenen Schlüsse, ist aber von dem ein oder anderen Verhalten und Hinweis, der ihm geliefert wird, etwas verwirrt, sodass er am Anfang Schwierigkeiten hat, das Puzzle richtig zusammenzusetzen. Auch diese Unwegsamkeiten haben gut gefallen, weil sie in bisschen Spannung in die Geschichte bringen und zeigen, wie gut ein Detektiv selektieren muss welches Teilchen wo hingehört und welches vielleicht zu einem ganz anderen Puzzle gehört…

Alles in allem hat mir Hercule Poirot und der Plumpudding Variation 1 von Agatha Christie sehr gut gefallen und ich empfehle diese weihnachtliche Geschichte sehr gerne weiter, weil sie alles enthält, was man für einen perfekten englischen Weihnachtskrimi braucht.