Aufregung an Weihnachten von Agatha Christie ist eine Weihnachtsgeschichte mit Hercule Poirot. Dabei handelt es sich um eine stark gekürzte und umgeschriebene Geschichte, über deren Original ich als Hercule Poirot und der Plumpudding Variation 1 geschrieben habe.
Hercule Poirot verbringt das Weihnachtsfest bei der Familie Endicott in einem Herrenhaus. Miss Emily Endicott und deren Bruder, der Hausherr, haben ihre Familie zu Weihnachten dort versammelt: Jean, Nancy Cardell, die Jungs Johnnie und Eric, deren Freund Charlie Pease und Evelyn Haworth, außerdem Miss Endicotts Neffe Roger. Weiterhin befinden sich Oscar Levering und dessen Schwester zu Weihnachten im Haus der Familie.
Poirot erfährt von Miss Haworth, dass sie zwar in Roger verliebt und er in sie verliebt ist, sie aber mit einem anderen Mann verlobt sei, da dieser ihrer Mutter eine lebenswichtige Operation bezahlte. So muss sie sich in ihr Schicksal fügen und einen Mann heiraten, den sie nicht liebt.
Während die jüngeren Mitglieder der Gesellschaft draußen einen Schneemann, in Form von Hercule Poirot, bauen, machen Evelyn und Mr. Levering einen Schneespaziergang. Außerdem planen die jungen Leute noch eine kleine Überraschung für Poirot. Kurz darauf ertönt der Gong zum Essen und alle genießen nicht nur das leckere Festessen, sondern auch den danach aufgetragenen Plumpudding. In einer der Portionen taucht ein roter Stein auf, den Poirot an sich nimmt.
Am nächsten Morgen wird Poirot von Johnnie geweckt, der ihm meldet, dass Nancy Cardell tot im Schnee liegt. Auch Jean und Eric sind ganz aufgeregt als sie Poirot zum Ort des Verbrechens rufen. In Nancys steifer Hand befindet sich der rote Stein, den sie am Tag zuvor im Plumpudding fanden. Mr. Levering bietet sich an, die Polizei zu verständigen, während die anderen sich in der Bibliothek versammeln, um von Poirot eine Geschichte über einen gestohlenen Rubin zu hören…
Die Geschichte selbst erinnert sehr an den Mittelteil der ersten Variation. Weggelassen wurden einige Details wie beispielsweise die Beschreibung der Suche nach dem Rubin durch den Bösewicht und die Vorgeschichte, auch einiges des weihnachtlichen Ambientes geht durch die starke Kürzung verloren (von ca. 55 Seiten auf etwa 22 Seiten in meiner Ausgabe). Ich finde es sehr schade, dass hier wichtige Aspekte einfach weggelassen wurden. Ich vermute, dass Christie für eine Zeitschrift oder ähnliches noch eine Weihnachtsgeschichte liefern sollte und diese einen gewissen Umfang nicht überschreiten durfte. So musste sie die bereits geschriebene (und eventuell auch schon veröffentlichte Geschichte eben stark umarbeiten). Das ist – wie beschrieben – nur ein Verdachte, würde aber insofern passen als dass ich auch noch weitere etwa gleich lange Geschichten von Christie hier habe.
Schade finde ich es auch, dass man den Namen der Geschichte geändert hat „Aufregung an Weihnachten“ erinnert so gar nicht an „Hercule Poirot und der Plumpudding“, sodass man auf den ersten Blick gar nicht sieht, dass die Geschichten zusammenhängen (zumindest in der deutschen Übersetzung). Natürlich gibt es inzwischen den Nebentitel, aus dem ersichtlich wird, dass es sich um zwei Variationen einer Geschichte handelt. Ich habe aber auch schon andere Titel für die erste Geschichte („Das Geheimnis des Weihnachtspuddings“) gelesen, bei denen man erst einmal darauf kommen muss, dass es sich hier um die gleiche Geschichte handeln könnte. Merkwürdig finde ich auch, dass sie die Figuren so ganz anders benannt hat und dass so das Beziehungsgeflecht verändert wurde. Das Grundmotiv ist in beiden Geschichten aber gleich geblieben.
Wie auch die erste Geschichte gefällt mir auch Aufregung an Weihnachten oder Hercule Poirot und der Plumpudding Variation 2 von Agatha Christie ganz gut, aber die beste hat mir nochmal ein bisschen besser gefallen. Dennoch finde ich es spannend mal beide nebeneinander zu legen und im Vergleich zu lesen. Weihnachtliches Ambiente bringt auch Aufregung an Weihnachten mit und es gibt sogar einen fast echten Mord…