Adventskalender 2021 ·Geld oder Lebkuchen von D. Heldt ·Hörbücher ·Weihnachtsbücher

Inhaltsangabe: Geld oder Lebkuchen von Dora Heldt

In dem Roman Geld oder Lebkuchen – Fast ein Krimi von Dora Heldt geht es um Festkomitee aus Sylt, das für die Kinder die alljährliche Weihnachtsfeier organisiert.

Ernst Mannsen ist Rentner und langweilt sich kurz vor Weihnachten, weil keine Touristen auf Sylt sind und seine Frau Gudrun ihm die Mitarbeit im Festkomitee verbietet. Sie haben schon einen Weihnachtsmann und brauchen ihn auch für sonst keine Aufgaben. Hella Fröhlich und Minna Paulsen arbeiten gemeinsam mit Gudrun im Festkomitee und organisieren den Weihnachtsmarkt, kümmern sich um den Chor und vor allem um den Kinderclub. Die Kinder kriegen jedes Jahr zu Weihnachten einen Weihnachtswunsch erfüllt, den sie vorher an den großen Weihnachtsbaum hängen dürfen. Normalerweise werden die drei Frauen dabei von Dietrich unterstützt, der sich um die Spenden für den Kinderclub kümmert und den Weihnachtsmann spielt. Doch dieses Jahr erscheint Dietrich nicht zum ersten Treffen des Komitees und so versuchen die Frauen ihn immer wieder zu erreichen. Auch in den folgenden Tagen ist er unerreichbar und als sich dann auch noch herausstellt, dass Dietrich in der Bank beurlaubt wurde, schwant ihnen übles.

Ernst wurde hingegen von den Frauen als Weihnachtsmann engagiert, denn er soll diesen Part nun übernehmen. Um für die Weihnachtsgeschenke aufzukommen, wollen die Frauen Spenden sammeln, allerdings endet dieser Versuch recht fruchtlos, denn alle ortsansässigen Unternehmen sagen, dass sie schon im Sommer gespendet hätten und sogar Quittungen dafür haben. Von dem Geld fehlt aber nach wie vor jede Spur; genau wie von Dietrich. Hinzu kommt, dass jemand aus der Stadtverwaltung hat durchsickern lassen, dass der Kinderclub in Zukunft nicht mehr unterstützt werden soll, sodass das kostenlose Mittagessen für die etwas ärmeren Kinder wegfallen würde (das von Freiwilligen gekocht wird und somit nur die Zutaten bezuschusst werden). Minna ist außer sich, denn der Kinderclub liegt ihr, als ehemaliger Grundschullehrerin, besonders am Herzen. Von der prekären Lage beim Spenden sammeln ahnt sie nichts.

Und so kommen Ernst und Hella auf eine Schnapsidee: Sie rauben im Weihnachtsmannkostüm die örtliche Bank aus. Im Kostüm wird sie die langjährige Mitarbeiterin Martina Wolf schon nicht erkennen. Ihr erster Versuch scheitert, weil die Bank geschlossen ist, doch beim zweiten Mal klappt alles wie am Schnürchen: Ernst stürmt mit der Beute und einer falschen Waffe aus der Bank und wird dabei von Hella gefilmt, die findet, dass er eine gute Figur abgibt. Doch Gudrun und Minna dürfen sie von ihren Geldbeschaffungsmethoden nichts erzählen und so behaupten sie, noch ein paar spendablere Leute aufgetrieben zu haben.

Als Ernst entdeckt, dass Martina ihn doch erkannt haben muss, weil von seinem Konto plötzlich 2100€ abgebucht wurden, entdeckt auch Gudrun, was ihr Mann vor ihr verbergen wollte. Sie denkt allerdings, dass er ihr die lange ersehnte Kreuzfahrt zu Weihnachten schenken wollte. Hella und Ernst planen einen zweiten Überfall. Dieses Mal wollen sie das Schwarzgeld der Reichen und Mächtigen Insulaner und Großstädter aus den Schließfächern sprengen. Um sicher zu gehen, dass die von Ernst konfiszierten Silvesterböller von vor einigen Jahren ihren Job auch machen, starten sie einen Probelauf. Nachdem Gudrun entdeckt, was ihr Mann und ihre Freundin in ihrem Garten angerichtet haben, will sie die ganze Wahrheit wissen und erfährt auch von dem schiefgelaufenen Überfall.

Was sie nicht ahnt ist, dass ihr Mann ihrem Enkel aus Versehen Hellas Video geschickt hat und dass auch Martina ihre ganz eigenen Pläne hat…

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Rezension: Geld oder Lebkuchen von Dora Heldt

Geld oder Lebkuchen – Fast ein Krimi von Dora Heldt ist fast ein vorweihnachtlicher Krimi; also vorweihnachtlich ist der Roman, aber eben nur fast ein Krimi.

Ich muss dazu sagen, dass ich noch nie etwas von Dora Heldt gelesen habe, also vollkommen ohne Erwartungen an diesen Roman der Autorin rangegangen bin. Der Titel klang einfach lustig und ich hatte Lust auf ein Weihnachtsbuch, in dem die Protagonisten nicht einfach nur zufällig zu Weihnachten zusammenkommen, also noch eine weihnachtliche Botschaft im Roman steckt.

Die Charaktere sind allesamt skurril. Ernst Mannsen ist Rentner und lebt mit seiner Frau Gudrun ein ruhiges Leben auf Sylt. Aber das Schicksal der Kinder geht ihm so nah und die Entscheidungen der Gemeinde und dass Dietrich einfach verschwunden ist, bewegen ihn dazu, einen Bankraub zu planen und durchzuführen. Auch sonst darf man Ernst nicht zu ernst nehmen. Gudrun ist ebenso ruhig und im Grund ihres Herzens langweilig, aber irgendwie findet sie auch süß und witzig was ihr Mann für die Kinder da getan hat. Hella Fröhlich ist ohnehin ein bisschen verrückt und so passt dieser Plan eigentlich perfekt zu ihr. Obwohl sie nicht mit Ernst in die Bank stürmt, plant sie einen großen Teil des Bankraubs alleine und kümmert sich beispielsweise um das Fluchtfahrzeug. Wie realistisch das alles ist und bis zu welchem Punkt der Raub durchdacht ist, sei mal dahingestellt. Martina Wolf, die Bankangestellte, ist immer eher ruhig und für sich, kann aber auch aus sich herauskommen. Gerade weil sie so ruhig ist, rechnet niemand damit, dass sie vieles um sich herum ziemlich genau mitbekommt und so von außen beobachtet.

Und so komme ich auch noch zu einem für mich wichtigen Punkt: Ich tendiere dazu meine Figuren zu ernst zu nehmen und mir ist es wichtig, wenn ich deren Verhalten nachvollziehen kann. Das darf man hier nicht. Die Figuren benehmen sich alle an dem ein oder anderen Punkt seltsam und sind allesamt nicht 100%ig ernst zu nehmen.

Die Handlung selbst hat mir gut gefallen. Eine Gruppe von älteren Insulanern organisieren für die Kinder eine Bescherung und für alle Bewohner einen Weihnachtsmarkt an jedem Adventswochenende. Dass dann ausgerechnet der Schatzwart des Teams verschwindet, sich nicht meldet und auch keine Nachricht hinterlassen hat, sorgt natürlich nicht nur für Unruhe, sondern auch für diverse Spekulationen. Da dann irgendwann die Zeit drängt und die Geschenke gekauft werden müssen, müssen sie irgendwie an Geld kommen. Da hier Spenden sammeln keinen rechten Erfolg zeigt, muss eine andere Idee her. Die Geldbeschaffungsmaßnahmen sind zwar kriminell, aber durchaus kreativ. Ich fand den Roman recht witzig geschrieben und die Handlung sehr kurzweilig.

Die weihnachtliche Botschaft kam für mich auch durch: die Kinder freuen sich auf die Geschenke und alle genießen den Weihnachtsmarkt. Vor allem der kleine Anton, ein Junge aus dem Kinderchor und dem Kinderclub, erregt das Mitleid der Mitglieder des Festkomitees. Bevor er erfährt was ein Smartphone kostet, wünscht er es sich vom Kinderclub. Er will das Smartphone aber nicht für sich selbst, sondern auch für seine Mutter, damit sie beim Telefonieren seine Oma und seinen Onkel sehen können. Diese können sie nämlich nicht allzu häufig besuchen. Ein Smartphone kann sich der Kinderclub aber nicht leisten.

Hinzu zu dieser weihnachtlichen Botschaft, dass man versucht, Kindern ihre Wünsche zu erfüllen, kamen die weihnachtliche Stimmung auf dem Weihnachtsmarkt, der Weihnachtsmann, der den Kindern Geschenke bringt und ein Kinderchor, der Weihnachtslieder in Dialekt singt. Diese Aspekte haben für mich die weihnachtliche Stimmung perfekt gemacht.

Die Stimme der Sprecherin Katja Danowski war für mich am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Aber nachdem ich mich mal daran gewöhnt hatte, fand ich die Stimme toll und super zu den Charakteren passend. Die Sprecherin hat es geschafft jeder Figur eine eigene Tonalität zu geben, sodass man immer schon alleine durch diese wusste welche Figur gerade spricht. Das hat mir unglaublich gut gefallen. Das Hörbuch ist ungekürzt, was ich ja meistens lieber höre.

Insgesamt hat mir Geld oder Lebkuchen –  Fast ein Krimi von Dora Heldt sehr gut gefallen. Ich wollte das Hörbuch einfach immer weiter hören. Normalerweise handelt es sich bei diesem abgedrehten, witzigen Weihnachts(fast)krimi nicht um mein bevorzugtes Genre, und dennoch fand ich es wirklich toll und empfehle es sehr gerne weiter.

 

 

 

 

Danke an Netgalley für das Hörbuch-Rezensionsexemplar!