Petra Hartlieb beschreibt in ihrer Anekdotensammlung Weihnachten in der wundervollen Buchhandlung wie es zum Weihnachtsgeschäft bei ihr zugeht.
Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie vor einigen Jahren eine Buchhandlung in Wien gekauft und ist kurzer Hand mit ihm und der jüngsten Tochter von Hamburg nach Wien gezogen. Den jugendlichen Sohn haben sie in Hamburg gelassen, weil er dort zur Schule ging.
Die Autorin erzählt von vielen Kund:innen, die sie in der Weihnachtszeit besuchen kommen. Dabei gibt es viele verschiedene Kund:innen und viele kleinere und größere Abenteuer. So erzählt sie gibt es Kund:innen, die genau wissen, was sie wollen und die ihr einfach eine Liste zum Bestellen in die Hand drücken. Bei einem Kunden hat das nicht so gut geklappt, da die Bücher auf seiner Liste entweder vergriffen sind oder lange Lieferzeiten haben, und so steht er an Heiligabend auf einmal ohne Geschenke da. Bei einem großen Kundenansturm und mehreren Kunden, die ein Geschenk für die Schwiegermutter suchen, versucht man schon mal Beratungsgespräche zusammenzufassen.
Außerdem erzählt Frau Hartlieb von ihren Angestellten mit denen sie gemeinsam Weihnachtspapier aussucht (und von Kund:innen, die einem auf den Kopf zusagen, dass sie das Papier hässlich finden) und von Einpackhelferinnen, die offenbar aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse die falschen Bücher eingepackt beziehungsweise die Bücher falsch beschriftet haben bis sich herausstellt, dass die beiden Brüder, die in der Buchhandlung einkaufen natürlich den gleichen Nachnamen haben und es wohl besser wäre auch die Vornamen dazu zu schreiben.
Hin und wieder kommt es auch von Seiten des Ladens oder den Angestellten zu kleineren Unfällen: Wenn beispielsweise plötzlich der Strom im vorderen Teil des Ladens weg ist, muss man sich mit Stehlampen und Verlängerungskabeln und vielen Kerzen behelfen, was manche Kund:innen für eine stimmungsvolle Adventsaktion halten, finden anderen nervig, weil man außer den groben Umrissen der Buchcover im halbdunkel wenig erkennt. Oder wenn Angestellte aus Versehen Steckdosenleisten ausschalten und die Chefin am nächsten Morgen panisch versucht einige der Computer wieder mit dem Netz zu verbinden, weil ein paar der Computer auf einmal nicht mehr richtig funktionieren und sich dann herausstellt, dass es gestern „beim Zurückfahren der Theke so ein Ruckeln gab“.
Aber neben vielen Anekdoten aus der Buchhandlung wartet Hartlieb auch mit vielen Geschichten aus ihrem Privatleben auf: zu müde zum Treffen mit Freunden und für die Weihnachtsvorbereitungen sollen die Großeltern es richten, die aber leider noch gemütlich ihren Mittagsschlaf machen oder im Sessel lesen, und so der Ofen kalt und der Baum für’s erste ungeschmückt bleibt. Dann muss es an Heiligabend eben etwas schneller gehen.
Irgendwann ist die aktuelle Adventszeit wieder vorbei, dann kann man aufatmen und die Bestellungen nehmen wieder ein normales Ausmaß an.