Adventskalender 2023 ·Die Morde von Mapleton von B. Flynn

Inhaltsangabe: Die Morde von Mapleton von Brian Flynn

Die Morde von Mapleton ist ein Weihnachtskrimi von Brian Flynn, in dem seine Figur Anthony Bathurst einen Großteil der Ermittlungen übernimmt.

An Heiligabend lädt Sir Eustace Vernon einige Freunde und Bekannt zum Weihnachtsessen ein. Als er eine schlimme Nachricht bekommt, steht er auf und verlässt den Tisch, allerdings steckt er dabei noch zwei rote Knallbonbons ein.

Stunden später als die ersten Gäste gegen Mitternacht langsam gehen wollen, merken die Gäste, dass ihr Gastgeber immer noch nicht zurückgekehrt ist. Sie überlegen gerade was nun zu tun ist, als der Schrei eines Dienstmädchens sie erschreckt und ins Arbeitszimmer ruft. Dort finden sie die ohnmächtige Hausangestellte, die ihnen kurz darauf mitteilt, dass sie von einer Frau mit einem Messer angegriffen wurde. Da es dunkel war, konnte sie allerdings nicht erkennen wer es war.

Nur kurze Zeit später ertönt ein zweiter Schrei einer zweiten Hausangestellten, die den leblosen Butler im Anrichtezimmer entdeckt hat. Schnell wird die Polizei gerufen, die feststellt, dass es sich gar nicht um einen Mann, sondern um eine Frau handelt.

Parallel finden Sir Austin Kemble, der Polizeichef, und Anthony Bathurst, ein Berater von Scotland Yard, auf dem Heimweg eine leblose Gestalt auf den Schienen, nachdem ihnen am Bahnübergang schon ein leerstehender Wagen aufgefallen ist. Sie fahren auf die nächste Polizeiwache nachdem sie den Tatort untersucht haben und alarmieren dort die Kollegen, die den Fall weiter untersuchen. Außerdem rufen sie die Polizei aus dem Haus von Sir Vernon zurück, damit diese Bericht erstatten kann. Auf der Polizeiwache treffen sie außerdem auf den Kaffeeverkäufer Sam McLaren, der angibt im Garten von Vernon von zwei großen Kerlen überfallen worden zu sein.

Die Ermittlungen gehen in alle Richtung, doch einige Dinge fallen den ermittelnden Beamten auf: Vernon und der Butler hatten jeweils ein Knallbonbon in ihren Taschen mit einer ominösen Botschaft, in der steht, dass sie bald tot sein werden. Beide Nachrichten wurden aber von verschiedenen Menschen, eine von Vernon und eine vom Butler, geschrieben. Hinzu kommt, dass offenbar jede Menge Bargeld aus dem Safe, der nach der Tat offen stand, gestohlen wurde, und darüber hinaus noch ein Gegenstand, den Vernon seiner Nichte, Helen Ashley, in einem Brief zudachte. Im Garten wurde darüber hinaus ein Brocken Tabak gefunden und der Freund einer der Hausangestellten sieht einen Wagen, der auf seinem Weg an ihm vorbeifährt. Einer der Fahrer steigt aus und versteckt offenbar etwas in einem kleinen Waldstück in der Nähe des Vernon-Grundstücks. Die Korrespondenz in einer Jackett-Tasche von Eustace Vernon ergibt weitere Puzzleteile, die offenbar nicht zum Gesamtbild passen.

Adventskalender 2023 ·Die Morde von Mapleton von B. Flynn

Rezension: Die Morde von Mapleton von Brian Flynn

Von Brian Flynn, der eigentlich ein sehr aktiver Autor war, gibt es bisher nur eine Übersetzung und zwar von Die Morde von Mapleton. Der Ermittler Anthony Bathurst kommt wohl in den meisten der Krimis des Autors vor.

Die Handlung selbst war recht spannend. Die Ermittlungen haben den Ermittler viel durch die Gegend geführt, die Figuren wurden häufiger befragt und es gab viele Hinweise, einige davon gehörten zu einem zweiten Fall, sodass Bathurst erst einmal herausfinden musste, welche Hinweise für den Mordfall relevant sind. Solche zufälligen Zwischenfälle, die dafür sorgen, dass nicht alle Beweise und seltsamen Vorkommnisse auf eine Täter:in hinweisen, mag ich besonders gerne.

Bathursts Charakter hat mich an eine Mischung aus Sherlock Holmes und Hercule Poirot erinnert. Er ist zwar ziemlich gut, hat sich aber nicht ganz so arrogant verhalten wie einige andere Vertreter seiner Zunft. Ich kann leider nicht näher beschreiben warum er mir wie eine Mischung aus diesen bekannten Detektiven vorkam, aber ich fand seinen Charakter auf jeden Fall recht sympathisch und er wirkte unglaublich kompetent.

Sir Kemble und der andere Polizist, der mit dem Fall betraut war, Inspector Craig tragen zwar ihren Teil zu den Ermittlungen bei, aber die Hauptarbeit übernimmt Bathurst. Sein Freund weiß auch, dass er sich auf den Detektiv verlassen kann, aber Inspector Craig versucht ebenfalls Ermittlungserfolge zu verzeichnen und arbeitet Barthurst so zu (dieser revanchiert sich allerdings indem er auch dem Polizisten einige Hinweise aus seinen Ermittlungen weitergibt; möglichweise hat mir dieses Verhalten Barthurst so sympathisch gemacht), weil er eine Chance für seine Karriere in diesem Fall wittert.

Obwohl es sich um einen Weihnachtskrimi handelt, kommt das Weihnachtsthema ein bisschen kurz. Ja, die Figuren sitzen an Heiligabend beim Weihnachtsessen zusammen als der gesamte Fall seinen Anfang nimmt, aber ein Großteil der Handlung spielt zwischen den Jahren und sogar bis ins neue Jahr hinein. Dennoch kam ein bisschen Weihnachtsstimmung während des Lesens auf.

Wie ich ja eben erwähnte, fand ich den Hauptcharakter, Anthony Bathurst, sehr sympathisch und gleichzeitig klug und kompetent. Ich habe daraufhin natürlich über den Autor recherchiert und herausgefunden, dass es mindestens 20 Krimis mit dem Detektiv gibt, von denen bislang nur dieser eine ins Deutsche übersetzt wurde. Leider findet man nur sehr wenig über den Autor und die Reihe. Im Deutschen nur das, was der Dumont Verlag auf seiner Seite veröffentlicht hat und auch im Englischen nur wenig mehr. Die ersten Krimis wurden in den späten 1920er Jahren veröffentlicht. Was ihn zum Zeitgenossen von Christie macht. Seine Krimis sind dem Genre des klassischen englischen Detektivromans zuzuordnen. Ich hoffe jetzt darauf, dass ich entweder irgendwie an die englischen Krimis komme (was nicht so einfach ist, bei solch alten Büchern), oder dass noch ein paar übersetzt werden.

Alles in allem hat mir Die Morde von Mapleton von Brian Flynn sehr gut gefallen und ich hoffe noch auf weitere Werke des Autors, weil mir vor allem der Detektiv Anthony Bathurst sehr gut gefallen hat. Der Fall selbst war spannend und ziemlich kompliziert aufgezogen, aber das Weihnachtsthema kam nicht so sehr durch.