Charlotte von Winterberg 1: Tod hinter der Maske von J. Müller

Rezension: Charlotte von Winterberg 1 – Tod hinter der Maske von Jessica Müller

Tod hinter der Maske von Jessica Müller ist der erste Band der Viktorianischer Krimi Charlotte von Winterberg-Reihe.

Mir war Charlotte sofort sympathisch. Ich mag ihren Mut, ihre Klugheit und ihren Gerechtigkeitssinn, außerdem mag ich es, dass sie sich so liebevoll und dennoch durchsetzungsstark um die Zwillinge der Mays kümmert. Da sie auch Angst hat und sich bewusst ist, dass ihre Eltern von ihrer Flucht nicht begeistert sind und ihr Verlobter wohl nach ihr suchen wird, ist sie auch vorsichtig und besorgt. Dieses Spektrum an Charaktereigenschaften sorgt dafür, dass sie für mich besonders realistisch wirkte und ihre Handlungenweisen auch plausibel wirkten.

Inspektor Basil Stockworth war schon etwas schwieriger einzuschätzen: man merkt ihm direkt an, dass er sich in Charlotte verliebt hat, aber er ist mit seinen Gefühlen noch etwas vorsichtig, auch wenn man seinem Verhalten anmerkt, dass er sie gerne beschützen möchte. Ich mag auch sein Weltbild und sein Frauenbild, das ihm offenbar von seinen Eltern anerzogen wurde, denn auch diese zeichnen sich durch Offenheit aus (sie unterstützen beispielsweise alle die Organisation von Fleur). Man merkt eher hintenrum was für ein Mensch er ist: eigentlich wird er den Titel seines Vaters erben, aber er arbeitet lieber als Scotland Yard Inspektor anstatt seine Tage zu verbummeln.

Ich mag sowohl den Kriminalfall als auch die Ermittlungsarbeit der Ermittler. Mir gefällt es, dass Charlotte so viele Hinweise findet und dass viele Befragungen durchgeführt werden und manche Personen mehrfach befragt werden, wenn sich neue Hinweise ergeben.

Was mir, vor allem am Anfang, etwas irritiert hat, waren die großen Zeitsprünge: Charlotte flüchtet an Mitternacht, aber kurz vor ihrer Flucht wird ein Schnitt gemacht und plötzlich sind einige Monate vergangen. Von ihrer Flucht selbst erfährt man in Rückblenden nur ein paar kleinere Puzzleteile. Ich weiß nicht, ob die später noch etwas weiter aufgefüllt werden oder ob die Autorin noch ein kurzes E-Book über die Flucht selbst schreiben möchte oder ob das einfach nicht wichtig war und man es deshalb weggelassen hat. Dieser Schnitt hat mich auf jeden Fall verwirrt und es gab noch ein paar andere Stellen wo es plötzlich einen Schnitt oder Szenenwechsel gab, wo ich damit gerechnet habe, dass es diese Situation erst noch geklärt werden muss. Nachdem ich mich mal daran gewöhnt hatte, fand ich es nicht schlimm, es war nur am Anfang ein kurzer Moment der Irritation.

Alles in allem hat mir Tod hinter der Maske von Jessica Müller sehr gut gefallen. Ich mag Charlotte und Basil und ich mochte den Kriminalfall um den Mord an Sir William May. Mir hat auch die Idee mit der sicheren Zufluchtsstätte für gefallene Mädchen gut gefallen. Für mich handelt es sich um einen gelungen Reihenauftakt und ich freue mich schon sehr auf die nächsten Bände.

Leseaktionen ·Montagsfragen

Montagsfrage: 1. Mai 2023

Montagsfrage: Buch-ABC: Welche Bücher fallen Euch zu den Buchstaben des Alphabets ein?

Guten Morgen ihr Lieben,
diese Woche möchte Sophia von uns wissen welche Bücher uns zu den Buchstaben des Alphabets einfallen. Mir ist direkt Die Morde des Herrn ABC von Agatha Christie eingefallen. Darin geht es um einen Mörder, der seine Opfer in alphabetischer Reihenfolge tötet.
Welche Bücher fallen euch zum Thema ein?
Liebe Grüße
Vanessa

Die Tote im Wanderzirkus von S. Spotswood

Inhaltangabe: Pentecost & Parker 2: Die Tote im Wanderzirkus von Stephen Spotswood

Die Tote im Wanderzirkus von Stephen Spotswood ist der zweite Band der Pentecost & Parker-Reihe. Willowjean, genannt Will, Parker und Lillian Pentecost haben gerade erst einen Fall abgeschlossen als Will ein Telegramm ihres ehemaligen Zirkusdirektors erhält: Ruby Donner, die tätowierte Schönheit, eine Freundin von Will, wurde ermordet. Bald schon stellt sich heraus, dass Ruby in der Kleinstadt, in der der Zirkus gerade gastiert, aufgewachsen und seitdem sie als Jugendliche abgehauen ist, nicht mehr dort war. Außerdem wurde Wills Mentor, der Messerwerfer Val Kalishenko für den Mord verhaftet, denn sie wurde mit einem seiner Messer erstochen, er hatte Streit mit ihr und wurde kurz vor dem Mord in ihrer Nähe gesehen.

Nach und nach finden Will und Miss Pentecost heraus, dass Val gar nicht gesehen wurde, dass Val eine Beziehung mit ihr hatte und es diesen Streit tatsächlich gab. Außerdem erfahren sie, dass der Zirkus kurz vor dem finanziellen Ende stand, es einen Fond zu ihrer Unterstützung gab und einige der Zirkusmitglieder möglicherweise ein Motiv hatten sie zu ermorden. Aber es gibt da auch noch ein Tattoo, das sie sich ziemlich am Anfang hat stechen lassen, das sie mit einer hässlichen Rose hat überstechen lassen.

Einige Menschen, vor allem aus ihrer Vergangenheit, haben ein Motiv: ihr Onkel erbt alles von ihr, denn nach dem Tod ihrer Eltern hat er ihr Erbe verwaltet. Mit dem Erbe könnte er sein Kino sanieren oder irgendwo neu anfangen. Ihr erster Freund könnte auch ein Motiv haben, denn sie hat ihn damals verlassen. Die Mitglieder aus der Kirche ihrer Eltern könnten auch ein Motiv haben, vor allem der Prediger, denn sein Sohn war Rubys Freund und sie hat ihm das Herz gebrochen, auch dessen Neffe könnte der Mörder sein, und seine Frau hätte ein Motiv, wenn man davon ausgeht, dass aus der früheren Freundschaft inzwischen eine Feindschaft geworden ist. Der örtliche Drogendealer war früher mal scharf auf Ruby und hat sie in ihrer Jugend bedrängt bis sie sich einen Freund gesucht hat und könnte sie wegen eines angeknacksten Egos ermordet haben. Motive gibt es also reichlich, doch wer hat es getan?

Die Tote im Wanderzirkus von S. Spotswood

Rezension: Pentecost & Parker 2: Die Tote im Wanderzirkus von Stephen Spotswood

Bei Die Tote im Wanderzirkus von Stephen Spotswood handelt es sich um den zweiten Band der Pentecost und Parker-Reihe. Eigentlich ist es nicht unbedingt nötig, den ersten Band auch gelesen zu haben, da zwar auf Fälle und Fakten aus dem ersten Band verwiesen wird, diese aber nicht notwendig sind, um der Handlung des zweiten Bandes folgen zu können.

Auch in diesem Band mag ich Lillian Pentecost wieder sehr gerne. Die große Detektivin wird zwar mit der Zeit gebrechlicher, aber das ändert nichts an ihrem Können und ihren detektivischen Fähigkeiten. Sie ist stark und zäh und lässt sich von keinem Mann unterkriegen.

Will Parker ist stark, kämpferisch und mutig, obwohl sie auch hin und wieder leichtsinnig ist und Fehler macht, die ihr gefährlich werden könnten. Trotzdem ist sie auch sehr klug und setzt die Puzzleteile ebenfalls sehr gekonnt zusammen. Sie ist also, genau wie Miss Pentecost, eine sehr begabte Detektivin.

Obwohl der Krimi relativ dick ist, fand ich ihn an keiner Stelle langweilig oder langatmig. Der Krimi beginnt mit einem anderen Fall, den die beiden Protagonistinnen noch beenden müssen um sich direkt in den nächsten, den Zirkusfall, zu stürzen. Will und Lillian beginnen direkt mit ihren Ermittlungen und führen Befragungen durch, sammeln Beweise und hören sich nicht nur unter den Zirkusbewohnern, sondern auch unter der Stadtbevölkerung um. Natürlich kommen auch persönliche Fakten immer mal wieder durch, die die Figuren vollständiger werden lässt. Aber grundsätzlich ist der Fokus eher auf dem Fall als auf dem Privatleben der Figuren. Ich fand die Handlung also alles in allem sehr kurzweilig, wozu auch der flüssig und locker lesbare Stil des Autors beigetragen hat.

Der Fall selbst war auch total spannend. Interessant fand ich auch, dass der Zirkus, genau wie das Kino, in der Stadt gerade ums Überleben kämpfen und sich das bis heute gefühlt nicht verändert hat. Natürlich spielt die Handlung direkt nach dem zweiten Weltkrieg und die Wirtschaft kämpft gerade noch mit vielen Kriegsheimkehrern, aber ich fand das dennoch sehr interessant.

Kurz nach dem zweiten Weltkrieg ist natürlich auch das Kriegselend, ein Kriegsheld, der im Krieg einen Arm verloren hat, und die Chancen mit einem Arm auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen ein interessanter Aspekt der damaligen Zeit, der in diesem Krimi erwähnt wird.

Schade fand ich, dass ein Hilfsarbeiter, Sam Lee, mit dunkler Hautfarbe, am Anfang der Handlung vorkommt und dann am Ende überhaupt nicht mehr erwähnt wird. Ich mochte Sam Lee ganz gerne und hätte gerne noch mehr über ihn und die Diskriminierung in den USA zur damaligen Zeit erfahren. Als Will und Lillian in der Kleinstadt ankommen, wollen sie sich unterwegs etwas zu Essen besorgen und wollen in ein Lokal, in das ihr Fahrer und Hilfsarbeiter im Zirkus aber nicht mitkommen kann, weil ein Schild „Schwarzen den Zutritt verwehrt“.

Alles in allem mochte ich Die Tote im Wanderzirkus, der zweite Teil der Pentecost & Parker-Reihe, von Stephen Spotswood sehr gerne. Ich mag Will und Pentecost immer noch sehr, weil sie mutig und clever sind. Aber ich mochte auch den Fall selbst und die historischen Hintergründe der Zeit, in der der Krimi spielt, fand ich sehr interessant. Von mir gibt es also eine klare Empfehlung für diesen Krimi, der in der Mitte des 20. Jahrhundert in den USA spielt und ich freue mich schon auf weitere Teile der Reihe.

 

 

 

Vielen Dank an Blanvalet für das Rezensionsexemplar!

Ein Mörder zieht die Fäden von R. Michéle

Kurz gesagt: Ein Mörder zieht die Fäden von Rebecca Michéle

Sandra Flemming hat in Ein Mörder zieht die Fäden von Rebecca Michéle gerade das Hotel, in dem sie zuvor als Managerin gearbeitet hat, gekauft und es geht auf Weihnachten mit allerlei weihnachtlichen Veranstaltungen zu als einer ihrer Kellner sich verletzt und ihre Stellvertreterin spontan zu einer verletzten Verwandten reisen muss. Sandra erfährt kurz davor zum einen von einem entflohenen Doppelmörder und zum anderen von einem Anschlag auf das Leben des Ehemannes ihrer besten Freundin. Außerdem erfährt sie von Essen, das aus ihrer Hotelküche verschwindet und den Koch wütend macht. Sandra findet kurze Zeit später ihre Stellvertreterin in der Gewalt des entflohenen Doppelmörders, der droht Eliza und sie zu erschießen und das Hotel in die Luft zu sprengen. Sandra kann das nur verhindern, wenn sie für ihn herausfindet wer damals seine Frau und ihren Geliebten und vor ein paar Tagen den Richter ermordet hat…

Sandra war mir von Anfang an unsympathisch. Sie scheint nicht besonders klug zu sein und lässt sich auch von dem angeblichen Doppelmörder sofort erpressen. Statt mit ihrer Familie oder ihren Freunden darüber zu sprechen und um Hilfe zu bitten, lässt sie sich erpressen. Sie ist keine besonders gute Ermittlerin (dazu später mehr) und scheint auch sonst nichts auf die Reihe zu kriegen: sie ist selten im Hotel, verbringt keine Zeit mit ihren Eltern, die sie extra über Weihnachten besuchen gekommen sind, und ermittelt auch nicht. Warum sie mit keiner dieser Dinge weiterkommt, habe ich nicht verstanden. Genauso wenig wieso sie mehrere Nächte hintereinander überhaupt nicht schläft und dennoch nicht einfach umkippt. Sie setzt sich, obwohl sie komplett übermüdet ist, sogar ins Auto und riskiert das Leben anderer (obwohl sie als Jugendliche wohl einen schweren Unfall verursacht hat und sich lange Jahre nicht mehr getraut hat zu fahren). Das ergab für mich einfach keinen Sinn.

Die Ermittlungen waren praktisch nicht vorhanden. Sandra scheint nicht einmal eine Idee zu haben wie man ermittelt, stattdessen wirft sie mit irgendwelchen wilden, haltlosen Theorien um sich, mit denen sie natürlich Recht haben muss, weil sie ja so eine „tolle Ermittlerin“ ist und natürlich irrt sich die Polizei mit ihren Vermutungen, obwohl diese die gesamte Zeit der Handlung ermittelt, während Sandra nur zwei Mal zwei Verdächtige befragt ohne aber etwas nennenswertes zu erfahren.

Hinzu kommt, dass der angebliche Doppelmörder ihrer Ansicht nach auf einmal unschuldig ist und plötzlich doch wieder schuldig. Dann verhält sie sich, obwohl sie eben noch fest von seiner Schuld überzeugt war plötzlich wieder so als sei er unschuldig, allerdings ohne dass sie einen Grund für ihre Meinungsänderung hatte. Das passiert im gesamten Krimi leider etliche Male.

Eigentlich handelt es sich hier um einen Weihnachtskrimi, allerdings kommt das Thema Weihnachten so gut wie gar nicht vor; außer, dass Sandras Eltern zu Besuch gekommen sind um die Feiertage mit ihr zu verbringen.

Alles in allem fand ich Ein Mörder zieht die Fäden von Rebecca Michéle leider nicht so toll. Ich hatte mich wirklich auf den Roman gefreut, denn er, die Autorin und die Reihe standen schon länger auf meiner Wunschliste. Leider konnten meine Erwartungen nicht nur nicht erfüllt werden, ich kann auch leider nichts positives darüber schreiben. Mehrfach war ich kurz davor, den Krimi einfach abzubrechen und ich kann nicht mal sagen, warum ich ihn gerne beenden wollte.

Leseaktionen ·Top Ten Thursday

Top Ten Thursday #21

Hallo ihr Lieben,

wie den Donnerstag möchte Aleshanee von uns eine Liste mit zehn Büchern haben. Diese Woche gibt es folgendes Thema:

Welche 10 Bücher setzen auf deiner Wunschliste schon Staub an?

  1. Das Geheimnis von Wishtide Manor von Kate Saunders

Ein historischer Krimi, der sehr gut klingt, aber es handelt sich um den ersten Band einer Reihe…

  1. Der Jane Austen Club von Karen Joy Fowler

Ich mag Jane Austen und finde der Roman klingt einfach gut.

  1. Koalaträume von Katja Brandis

Ich mag Jugendbücher, die in fernen Ländern spielen, deshalb klingt das Buch gut, aber irgendwie kam ich noch nicht dazu.

  1. Der James-Jocye-Mord von Amanda Cross

Auch hier handelt es sich um einen Krimi, genauer: um einen Krimi einer Reihe, die zwar spannend klingt, aber irgendwie konnte sie mich noch nicht restlos überzeugen

 

  1. Rory Shy, der schüchterne Detektiv von Oliver Schlick

Hier handelt es sich um den ersten Band einer Jugendkrimireihe. Ich hätte schon Interesse daran, aber bisher konnte mich die Reihe noch nicht restlos überzeugen.

  1. Ein Mord von bessrer Qualität von Ann Granger

Hier kenne ich die ersten beiden Bände der Reihe bereits und mochte die Hörbücher sehr gerne. Auf den dritten Band bin ich schon gespannt.

  1. Das Geheimnis von Duchlan Castle von Anthony Wynne

Das Cover ist cool und der Krimi spricht mich an, deshalb will ich es gerne lesen, aber irgendwie kam ich noch nicht dazu…

  1. Lady Arrington und der tote Kavalier von Charlotte Gardener

Ein Krimi mit einer Frau als Ermittlerin, deshalb steht es auf meiner Liste. Die Reihe klingt auch echt gut, aber… es ist eben wieder einmal der erste Band einer Reihe.

  1. Marrakesh Nights von Heike Abidi

Ich hatte es ja eben schonmal erwähnt: ich mag Jugendbücher, die in fernen Ländern spielen.

  1. Cat Deal – Die Kunst zu stehlen von Kate Frey

Das Buch klingt echt cool und es steht ziemlich weit oben auf meiner Wunschliste, aber auch hier handelt es sich um den ersten Band einer (zugegebenermaßen kurzen) Reihe.

 

Kennt ihr einer der Bücher von meiner Wunschliste? Welche Top Ten Bücher stauben auf eurer Wunschliste ein?

Liebe Grüße
Vanessa

Vor Schmetterlingen wird gewarnt von S. Andersen

Kurz gesagt: Vor Schmetterlingen wird gewarnt von Susan Andersen

Vor Schmetterlingen wird gewarnt von Susan Andersen ist der dritte Band der Sisterhood-Diaries-Trilogie. Ava Spencer ist mit Jane und Poppy befreundet. Gemeinsam haben die Mädchen schon viel erlebt. Sie haben vor nicht allzu langer Zeit sogar die Villa ihrer älteren Freundin geerbt. Nun will ausgerechnet Cade, der Ava ihre Jungfräulichkeit im Rahmen einer Wette genommen hat, die Villa für einen Dokumentarfilm über die ehemalige Besitzerin mieten, um hier die Interviews zu drehen und einige Szenen nachzuspielen. Jane und Poppy sind nicht begeistert, doch Ava weiß, dass sie das Geld gut gebrauchen könnten. Außerdem bietet Cade ihr einen Job in der Produktion an, die sie mit ihren Fähigkeiten als Concierge unterstützen soll. Dabei kommen sich die beiden aber natürlich wieder näher…

Von Anfang an habe ich diesen dritten Band vor mir hergeschoben, weil ich schon geahnt habe, dass er mir wahrscheinlich nicht gefallen wird. Dann las ich die ersten etwa 70 Seiten und fand den Beginn gar nicht schlecht. Cade ist eigentlich nicht so unsympathisch und Ava scheint auch inzwischen recht stark zu sein. Dann ist meine Meinung über die beiden aber allmählich gekippt: Cade hat immer wieder so Momente, in denen ich ihn unglaublich unsympathisch und egoistisch fand. Ava scheint immer noch die unsichere Teenagerin von damals zu sein und hat regelmäßig Momente der Unsicherheit; vor allem, weil ihre Mutter sie wegen ihres Gewichts offenbar verabscheut und sie sich auch selbst fertig macht. Das fand ich so anstrengend und wenig hilfreich, dass ich an vielen Stellen fast abgebrochen hätte, das Buch zwischendurch tagelang nicht angefasst habe und super lange gebraucht habe, um es zu beenden.

Leider gibt die Handlung auch nicht so sonderlich viel her: Ava arbeitet, trifft sich hin und wieder mit ihren Freundinnen, hat Probleme mit ihrer Familie, beginnt eine Affäre mit Cade und dann gibt es da auch noch einen Diebstahl (vor vielen Jahren wurde Miss Agnes Schmuck aus ihrem Haus gestohlen), der für die Handlung selbst aber keine Rolle spielt und auch durch die Dokumentation nicht nochmal neu aufgerollt wird, was man ja gut hätte unterbringen können. So erfahren wir nur von einem Verwandten des Diebes, dass dieser auf der Suche nach der Beute ist und deshalb hat dieser Diebstahl auch praktisch keine Bedeutung für die Handlung. Was ich sehr schade finde und eine verpasste Chance für einen spannenden Handlungsstrang bedeutet.

Alles in allem handelt es sich bei Vor Schmetterlingen wird gewarnt (Sisterhood-Dairies 3) von Susan Andersen um eine große Enttäuschung, da ich die Reihe und die Autorin sehr mochte. Leider haben sich viele Befürchtungen, die ich bezüglich des Liebesromans seit Monaten (oder sogar ein paar Jahren) hatte bewahrheitet.

Gemeinsam Lesen ·Leseaktionen

Gemeinsam Lesen #70

Hallo ihr Lieben,

Andrea hostet seit einiger Zeit die Gemeinsam Lesen-Aktion. Hier können wir uns jeden Dienstag über unsere aktuelle Lektüre austauschen und ein Zwischenfazit zu unseren Büchern festhalten.

  1. Welches Buch lese ich gerade und auf welcher Seite bin ich?

Ich lese gerade den zweiten Band der Tokyo ever after-Reihe Tokyo Dreaming – Prinzessin im Rampenlicht von Emiko Jean und bin auf Seite 12.

  1. Meine aktuelle Meinung:

Ich habe gerade erst angefangen mit dem zweiten Band, aber nachdem ich vom ersten so begeistert war, freue ich mich schon sehr auf den zweiten. Bisher ist noch nicht viel passiert, außer, dass wir eine kurze Zusammenfassung erhalten haben, wie sich das Leben von Izumi und ihren Eltern in der Zwischenzeit so entwickelt hat.

Ich mag auch den Stammbaum, der für die Übersichtlichkeit vorne mit drin ist. Das erleichterte mir den Einstieg ungemein und ich bin echt gespannt von einigen, mir bisher (nahezu) unbekannten Familienmitgliedern noch mehr zu lesen.

Ein besonders Highlight ist der glitzernde, eingestanzte Schmetterling, der sich unter dem Schutzumschlag auf dem Frontcover verbirgt. Der ist unglaublich schön und hat mir super gefallen. Ich mag diesen Glitzereffekt beim Kippen des Buchs.

  1. Rückblick:

Mit Die Tote im Wanderzirkus von Stephen Spotswood bin ich nahezu fertig. Ich mag auch den zweiten Band der Reihe sehr gerne. Von mir gibt’s ne große Empfehlung!

 

Habt ihr das Buch bereits irgendwo gesehen? Was lest oder hört ihr gerade?

Liebe Grüße
Vanessa

Im Zeichen der Vier von Sir A. C. Doyle

Kurz gesagt: Im Zeichen der Vier von Sir Arthur Conan Doyle

Im Zeichen der Vier (auch unter dem Titel Das Zeichen der Vier) von Sir Arthur Conan Doyle publiziert, ist ein Krimi mit Sherlock Holmes. Sherlock und Dr. Watson werden von Mary Morstan beauftragt, denn sie hat seltsame Briefe erhalten und vermisst seit 10 Jahren ihren Vater. Nun steht in einem Brief vom heutigen Morgen, dass sie sich am Abend mit jemandem, der es gut mit ihr meint, treffen soll und sie dafür zwei Freunde mitbringen soll. Sie wählt Sherlock und Dr. Watson als ihre Begleiter aus. Beim Treffpunkt werden sie von einer Kutsche abgeholt und treffen sich mit dem Sohn eines Freundes von Marys Vater. Dieser, Thaddeus Sholto, erzählt ihr von einem Schatz, den ihre Väter gemeinsam bekommen haben. So erfährt Mary auch was ihrem Vater vor 10 Jahren zugestoßen ist: er war bei seinem alten Freund Sholto um den Schatz aufzuteilen und starb dort. Da sein Freund Angst hatte, für den Mord verantwortlich gemacht zu werden, beschließt er, den Leichnam einfach verschwinden zu lassen und Mary erfährt nicht, was mit ihrem Vater geschehen ist. Als Thaddeus nun plant, Mary endlich ihren gerechten Anteil zukommen zu lassen, ist sein Bruder, der ähnlich gierig wie ihr Vater ist, nicht sonderlich begeistert. Dennoch möchte Thaddeus sich endlich mit allen treffen, damit Mary ihren gerechten Anteil am Schatz erhält. Als sie am Elternhaus von Thaddeus eintreffen, finden sie seinen Bruder ermordet in seinem Labor. Am Tatort gibt es seltsame Spuren, die selbst den berühmten Meisterdetektiv auf eine harte Probe stellen…

Ich mag diesen Roman, weil er mal etwas anderes ist und kein so typischer Kriminalroman, obwohl es sich hier um den Ur-Vater der Kriminalromane handelt. Ich mag es, dass hier auch die englische Geschichte und vor allem die Kolonialgeschichte eine Rolle spielen. Natürlich sehe ich auch, dass dieser Blick der Engländer auf ihre Kolonien nicht nur freundlich ist, aber man muss dieses Verhalten natürlich auch im Kontext der historischen Gegebenheiten betrachten.

Sherlock Holmes kenne ich bereits aus einigen Geschichten, und auch Dr. Watson kam in diesen Geschichten ausführlich vor. Aber die beiden mal in einem Roman in Aktion zu erleben, hat mir gut gefallen; zumal Watson in diesem Kriminalroman seine spätere Frau kennengelernt hat. Das hat mir gut gefallen. Außerdem erfährt man noch mehr über die Beziehung des Detektivduos zueinander und man erfährt noch mehr über Sherlock (sein Drogenkonsum).

Was mir gut gefallen hat, waren, dass man einige Details, die man hier über Holmes und Watson lernt, mir aus anderen Reihen oder Serien bekannt vorkam: in Elementary spielt ja Holmes‘ Drogenkonsum eine große Rolle. Ein Titel von Agatha Christie könnte möglicherweise nach einem Ausspruch aus diesem Krimi benannt sein: Das fehlende Glied in der Kette wird hier nämlich mehrmals erwähnt.

Alles in allem hat mir Im Zeichen der Vier von Sir Arthur Conan Doyle sehr gut gefallen. Ich mochte es, mal einen Kriminalroman vom Autor mit den beiden bekannten Figuren zu lesen. Auch, dass es sich hier nicht um einen klassischen Krimi, sondern um einen mit verschiedenen zeitlichen Ebenen, einem Geheimnis, einem Schatz, einer Verfolgungsjagd und einem fernen Land handelte, mochte ich.

Madame Mallory und der kleine indische Küchenchef von R. C. Morais

Abgebrochen: Madame Mallory und der kleine indische Küchenchef von Richard C. Morais

In dem Roman Madame Mallory und der kleine indische Küchenchef von Richard C. Morais geht es um Hassan Haji. Seine Familiengeschichte, wie seine Großeltern nach Bombay kamen, wie seine Eltern zusammenkamen, wie sich seine Familie das Restaurant aufgebaut hat und damit erfolgreich wurde und wie die Dynamik in der Familie funktioniert hat und wer welche Aufgaben übernommen hat wird auf den ersten ca. 50 Seiten erzählt. Danach habe ich abgebrochen.

Ich hatte mir von dem Roman einen nette, exotisch angehauchte Frankreich-Geschichte erwartet. Ich dachte, dass der Roman direkt in Frankreich einsetzt und dann die Geschichte der beiden Kontrahenten und ihrer Streitereien erzählt. Natürlich hatte ich damit gerechnet, dass es ums Essen, ums Kochen und um die diversen unterschiedlichen Gewürze und Gerichte geht.

An sich ist der Anfang des Romans nicht schlecht und wenn ich eine solche Geschichte erwartet und mir gewünscht hätte, hätte ich sicherlich auch meinen Spaß damit gehabt, aber ich habe mir einfach etwas anderes erwartet und war deshalb total enttäuscht. Ich fand den Anfang deshalb sehr anstrengend zu lesen, weil ich ständig darauf gewartet habe, dass es endlich nach Frankreich geht und das ist auch nach 50 Seiten noch nicht passiert, weshalb ich mich entschieden habe, den Roman abzubrechen.

Hinzu kam, dass mich die Aspekte Schlachten, Fleisch- und Tierauswahl und solche Sachen nicht besonders interessieren und mich so ein wenig abgeschreckt haben; mir taten einfach die Tiere leid. Außerdem wird der indische Hygienestandard nicht besonders positiv beschrieben und obwohl ich mir vorstellen kann, dass es genau diese Aspekte sind, mit denen man sich als indisches Restaurant in Indien beschäftigen muss, fand ich die Beschreibungen doch wenig respektvoll.

Aus diesen Gründen habe ich mich entschlossen Madama Mallory und der kleine indische Küchenchef von Richard C. Morais abzubrechen.