Adventskalender 2021 ·Der Tod zu Gast in Kurland Hall von C. Lloyd

Inhaltsangabe: Der Tod zu Gast in Kurland Hall von Catherine Lloyd

Der dritte Band der Harrington-Kurland-Reihe Der Tod zu Gast in Kurland Hall von Catherine Lloyd schließt direkt an den zweiten Band an. Lucy Harrington ermittelt wieder gemeinsam mit Major Robert Kurland. Dieses Mal ermitteln sie wieder in Kurland St. Mary.

Lucys beste Freundin Sophia heiratet den Mann, den sie in London kennen und lieben gelernt hat: Mr. Stanford. Da die Hochzeit in Kurland St. Mary stattfinden soll und sich viele Gäste angekündigt haben, nimmt auch die Pfarrersfamilie einige Gäste auf. Neben Miss Penelope Chingford, Kurlands Ex-Verlobte, und deren jüngeren Schwester Dorothea, lebt auch deren Mutter temporär im Pfarrhaus, denn sie möchte ihre Bekanntschaft mit dem verwitweten Pfarrer wieder aufleben lassen.

Auf der Hochzeitsfeier verkündet der Pfarrer seine Verlobung mit der verwitweten Mrs. Chingford, was diese erzürnt. Lucy und auch die Chingford-Schwestern sind von der Verlobung alles andere als begeistert. In den Tagen vor der Hochzeit hatte sich herausgestellt, dass Mrs. Chingford auf wenig Gegenliebe gestoßen ist, denn sie sei ehrlich zu den Menschen wie sie behauptet. Sie schafft es selbst sich mit Lucy und Major Kurland anzulegen. Als sie noch während der Hochzeitsfeierlichkeiten tot am Fuß der Treppe aufgefunden wird, vermutet man zuerst einen Unfall. Schnell stellt sich aber heraus, dass sie auch gestoßen worden sein könnte.

Kurland und Harrington beginnen ihre Ermittlungen und versuchen herauszufinden, wer während der Hochzeitsfeier wo war, wer ein Motiv haben könnte und so finden sich schnell einige Verdächtige. Auch Mrs. Chingfords Korrespondenz gibt Aufschluss darüber, dass sie mit vielen Menschen im brieflichen Austausch stand. Bald stellt sich aber auch heraus, dass ihre Verlobung mit dem Pfarrer kaum Ernst gemeint war, sondern lediglich einen anderen Heiratskandidaten eifersüchtig machen sollte.

Kurze Zeit später haben Lucy, Mrs. Fairfax, Mr. Fairfax und Major Kurland einen Kutschenunfall, bei dem sich alle Mitfahrenden leichte Verletzungen zuzogen. Kurz darauf wird Mrs. Fairfax tot in ihrem Bett aufgefunden. Offenbar hat sie eine zu große Menge Laudanum eingenommen. Ob es sich dabei um einen Unfall oder Selbstmord handelt, bleibt ungewiss, wobei sie einen Brief von der Toten finden, in dem sie den Mord als Unfall gesteht. In ihrem Testament macht sie ihren verstoßenen Stiefsohn zum Vormund für ihren Sohn und Grundstücksverwalter bis ihr Sohn volljährig ist. Daraufhin bereitet Mr. Fairfax seinen Weggang aus Kurland St. Mary vor.

Lucy streitet sich auch während dieser Ermittlungen immer wieder mir Robert, sodass sie auf Penelope als ihre Ermittlungspartnerin zurückgreifen muss. Gemeinsam finden sie heraus, dass Mrs. Fairfax und Mrs. Chingford wohl das gleiche Kindermädchen anstellten, wobei Madge Summers wohl in einer weiteren Verbindung zu Mrs. Fairfax steht. Das erklärt aber nicht warum und von wem Madge nach dem Brand in ihrem Haus abgeholt wurde und so wie seitdem steckt.

Nachdem Lucy auf den bewaffneten Mr. Reading in ihrem eigenen Haus gestoßen ist und sie dies Major Kurland gesteht, kommt es zu einem weiteren Streit und sie sprechen nicht mehr miteinander, sodass sie das Angebot von Mr. Fairfax mit ihm sein Elternhaus zu besuchen, annimmt. Sie soll ihm dort helfen nach dem Haus, den Ländereien und dem Personal zu sehen, da er sich nicht sicher ist, ob seine Stiefmutter alles in Ordnung hatte halten können. Neben ihrer Hilfe, scheint sich Thomas Fairfax aber auch für Lucy als potentielle Ehefrau zu interessieren. Soll sie seinen Heiratsantrag annehmen, wenn er ihr einen macht? Und natürlich wüsste sie trotz Kurlands Verbot ihr gegenüber weiter zu ermitteln und seinem Befehl alles einfach auf sich beruhen zu lassen nur zu gerne was wirklich hinter den Morden steckt…

Adventskalender 2021 ·Der Tod zu Gast in Kurland Hall von C. Lloyd

Rezension: Der Tod zu Gast in Kurland Hall von Catherine Lloyd

Bei Der Tod zu Gast in Kurland Hall von Catherine Lloyd handelt es sich um den dritten Band der Harrington-Kurland-Reihe. Da der Krimi direkt an die Geschehnisse des zweiten Bandes anschließt, ergibt es Sinn diesen zuerst zu lesen.

Der Krimi spielt dieses Mal wieder größtenteils in Kurland St. Mary, dem kleinen Heimatdorf von Major Robert Kurland und Miss Lucy Harrington, sodass man einige der Charaktere und die Umgebung schon etwas kennt und beinahe so etwas wie ein Heimkommgefühl hat.

Deshalb brauche ich wohl auch weder zu Lucy noch zu Robert mehr zu schreiben, denn verändert haben sie sich eigentlich nicht. Einzig den abgelehnten Heiratsantrag des zweiten Bandes möchte ich hier kurz erwähnen, denn er sorgt dafür, dass die Stimmung zwischen Lucy und Robert recht angespannt ist. Lucy ist wütend über die Art und Weise wie Robert seinen Heiratsantrag vorgetragen hat. Beide können und wollen sich nicht eingestehen, dass sie trotz der Charakterfehler (oder vielleicht auch gerade aufgrund dieser) mehr füreinander empfinden, was zu einigen Reibereien führt. Dies führt dann leider auch dazu, dass die Ermittlungen manchmal etwas hinten anstehen müssen.

Eine Logiklücke ist mir aufgefallen, die sich in der Folge durch den gesamten Krimi zieht und an der ein oder anderen Stelle vielleicht sogar für eine andere Handlungsrichtung gesorgt hätte: Anna, Lucys Schwester, ist natürlich ebenfalls auf der Hochzeit der besten Freundin ihrer Schwester. Sie taucht auf einmal auf, nachdem im ersten Kapitel noch beschrieben wurde wie sehr Lucy unter anderem ihre Schwester Anna vermisst und verschwindet auch auf genauso mysteriöse Weise wieder. Das letzte Mal, das ich mich erinnere, das Anna erwähnt wurde, war auf einem Ausritt. Danach wird sie nicht wieder erwähnt, was wirklich seltsam wirkt, wenn man bedenkt, dass Lucy sich mit jemandem über den Ermittlungsstand austauschen möchte und sie dafür Miss Chingford (Miss Chingford ist eine arrogante, reiche und verwöhnte junge Dame, die mit Major Kurland verlobt war und regelmäßig mit Lucy aneinandergeraten ist) wählt. Wäre Anna noch dort, hätte sie sich sicherlich mit ihr ausgetauscht. Es kann natürlich sein, dass in irgendeinem Nebensatz erwähnt wurde, dass Anna zurück nach London reist, was aber mitten während der Ermittlungen und vor der Beerdigung des Opfers kaum Sinn ergibt.

Weiterhin gab es mir eindeutig zu viele Zufälle in diesem Band: Zufällig kennen sich Mrs. Fairfax und Mrs. Chingford von früher, und natürlich hat Mrs. Fairfax auch ein Geheimnis, das Mrs. Chingford kennt. Außerdem kennen sich Mrs. Chingford und der Pfarrer von früher. Miss Chingford ist natürlich als Tochter des Opfers auch wieder vor Ort. Ein großer Zufall ist auch, dass Mrs. Chingford mit Mr. Stanford, dem Bräutigam, verwandt ist, und dieser ausgerechnet jemanden aus dem Ort, in dem der Ex-Verlobte von Miss Chingford lebt, heiratet. Miss Stanford, Mr. Stanfords Schwester, ist nun ausgerechnet auch noch mit einem verstoßenen Cousin der Familie Kurland verlobt. Besagter Cousin ist auch noch ein ehemaliger Bekannter der Familie Chingford. Das sind jetzt nur die Zufälle, die mir gerade eingefallen sind, aber mir waren das schlichtweg zu viele Zufälle.

Das klingt jetzt ziemlich negativ, aber ich mochte den dritten Band alles in allem dennoch ziemlich gerne. Ich mag einfach Lucys resolute Art und Major Kurlands Stoffeligkeit. Ich finde es toll wie die beiden umeinander rumtanzen ohne sich ihre Gefühle füreinander einzugestehen. Ich hoffe nur, dass sich die beiden wieder vertragen, damit der nächste Band wieder eher den Fokus auf die Ermittlungen und weniger auf die Streits der Protagonisten richten kann. Ihr merkt also: ich hoffe schon jetzt, dass es einen nächsten Band gegeben wird und freue mich schon jetzt auf diesen.

 

 

 

Danke an den Digital Publishers Verlag für das Rezensionsexemplar!

Adventskalender 2021 ·Tagebuch eines Lesers von A. Manguel

Inhaltsangabe: Tagebuch eines Lesers von Alberto Manguel

Tagebuch eines Lesers von Alberto Manguel ist ein Tagebuch, in dem der Autor offenbar seine eigenen Leseerlebnisse beschreibt.

Manguel beginnt sein Tagebuch im Juni 2002 und führt es ein Jahr lang. Während dieses Jahrs liest er nicht nur die zwölf Bücher, über die er in seinem Tagebuch bis Mai 2003 schreibt, sondern er erwähnt darüber hinaus noch etliche andere Bücher, der er mit den aktuell gelesenen Büchern in Zusammenhang bringt. So stellt er nicht nur Parallelen her, sondern erwähnt auch darüber hinaus andere Werke, und natürlich berichtet er auch über sein weiteres Leben.

Manguel berichtet von Reisen, die er in diesem Jahr unternimmt und er berichtet von seinem bisherigen Leben, von seinen Umzügen in verschiedene Länder und dass er sich zwar in Frankreich heimisch fühlt, dass er aber wohl am Liebsten in Kanada gelebt hat.

Er berichtet aber auch von seiner Katze, von Bekannten und Freunden, mit denen er Kontakt hat, die er besucht und die ihn besuchen. Und er erzählt auch von früheren Erinnerungen, davon welche Erfahrungen er als Jugendlicher so gemacht hat.

Manguel liest in diesem Jahr die folgenden Bücher: Im Juni Morels Erfindung von Adolfo Bioy Casares, im Juli Die Insel des Dr. Moreau von H. G. Wells, im August Kim von Rudyard Kipling, im September Erinnerungen von jenseits des Grabes von François-René de Chateaubriand, im Oktober Das Zeichen der Vier von Sir Arthur Conan Doyle, im November Peter Schlemihls wundersame Geschichte von Adelbert von Chamisso, im Dezember Der Wind in den Weiden von Kenneth Grahame, im Januar Don Quijote von Miguel de Cervantes, im Februar Die Tatarenwüste von Dino Buzzati, im März Das Kopfkissenbuch von Sei Shonagon, im April Der lange Traum von Margaret Atwood und im Mai Die nachträglichen Memoiren des Brás Cubas von Machado de Assis.

Die Bücher hat Manguel alle schon einmal gelesen und so entdeckt er diese Bücher noch einmal für sich und beschreibt seine Leseerfahrungen.

Adventskalender 2021 ·Tagebuch eines Lesers von A. Manguel

Rezension: Tagebuch eines Lesers von Alberto Manguel

Beim Tagebuch eines Lesers von Alberto Manguel handelt es sich um eine fragmentarische Zusammenstellung der Leseeindrücke, die der Erzähler (offenbar Manguel) über ein Jahr hinweg sammelt.

Ich muss zugeben, dass mir die meisten der Hauptbücher, die Manguel in seinem Tagebuch eines Lesers liest nichts sagten. Natürlich kennt man auch den ein oder andere Autor:innen-Namen und das Werk, das er liest nicht, und bei manchen kennt man Werk und Autor:in (vielleicht sogar nur dem Namen nach), aber zumindest hat man schon mal etwas von Autor:in oder Werk gehört.

Gelesen hatte ich von diesen 12 Büchern, ehrlich gesagt, nicht ein einziges, wenngleich mir Margaret Atwood (wenn auch nicht Der lange Traum, sondern Der Bericht der Magd), etwas sagt. Sherlock Holmes kennt man natürlich, Der Wind in den Weiden sagte mir auch etwas. Don Quijote kenne ich selbstverständlich auch und Chamisso und sogar das Werk von ihm der Peter Schlemihl sagten mir etwas, und stehen sogar noch auf meiner Liste, wenngleich ich sie noch nicht gelesen habe. Wells und Kipling kennt man zumindest dem Namen nach.

Auch die vielen anderen Bücher, auf die Manguel verweist sagten mir meistens nichts. Das hängt zum einen sicherlich mit einer anderen Lesesozialisation zusammen. Ich habe bisher viele Deutsche Werke von Deutschen Autor:innen gelesen und kenne vor allem die bekannteren Kanonwerke. Manguel scheint sich auch in anderen Nationalkanons gut auszukennen und hat auch von diesen sehr viele Werke gelesen.

Ich bin mir – auch während des Lesens – nicht sicher gewesen, wie viel Wahrheit und wie viel Fiktion in dem Tagebuch steckt. Geht es hier nur um einen Erzähler, der fiktiv ein Tagebuch zusammenstellt, wobei er eine gewisses Authentizität erreicht indem er nie darüber spricht, dass der Autor und der Erzähler zwei verschiedene Menschen sind. Oder ist der Erzähler wirklich der Autor, der in seinem Tagebuch fragmentarisch seine Leseeindrücke festhält.

Das ist ein weiterer Punkt. Man kann sich das Tagebuch eines Lesers nicht wie ein Lesetagebuch wie man es für die Schule vielleicht schreiben musste vorstellen. Manguel hält seine Eindrücke fragmentarisch fest. Wenn man die Werke selbst nicht gelesen hat, fällt es manchmal wirklich schwer zu folgen. Dennoch ist es mit viel Witz geschrieben und man kann sich natürlich auch seine eigenen Gedanken zu den Gedanken des Lesers machen; das wäre sicherlich ein lustiges Projekt. Auf manchen Seiten finden sich einige recht kurze Absätze, bei denen es sich um fragmentarisch hingeworfene Gedanken handelt.

Insgesamt finde ich das Tagebuch eines Lesers von Alberto Manguel wirklich spannend und ich hatte beim Lesen immer wieder Lust, selbst mal Tagebuch über meine Leseeindrücke zu führen und andere Werke, deren Parallelen und Unterschiede, vergleichbare Motive und Figurenkonstellationen heranzuziehen. Wer sich für die Eindrücke eines Bücherliebhabers interessiert (und sich dann vielleicht sogar eine eigene Leseliste anlegen möchte), der ist mit dem Tagebuch eines Lesers sicherlich gut beraten.

Adventskalender 2021 ·Ankündigungen

Adventskalender 2021

Hallo ihr Lieben,

das Jahr neigt sich dem Ende. Auch dieses Jahr ist viel passiert und so freuen wir uns wahrscheinlich alle auf eine schöne Adventszeit; ich auf jeden Fall. Um uns auch die diesjährige Adventszeit ein bisschen zu versüßen, werde ich wieder in meinem Adventskalender jeden Tag einen Post (Leseaktionen, Inhaltsangaben und Rezensionen) bringen. Manchmal wird es weihnachtliche Buchtipps geben, aber es werden auch ganz normale nicht-weihnachtliche Bücher dabei sein. Außerdem werde ich sowohl über Hörbücher, als auch über E-Books und normale Printbücher schreiben. Hoffentlich ist für jeden etwas dabei.

Ich wünsche euch ein schönes erstes Adventswochenende, viel Spaß mit dem Adventskalender und eine besinnliche Vorweihnachtszeit.

Bleibt gesund und liebe Grüße
Vanessa