Adventskalender 2018 ·Romeo und Julia auf dem Dorfe von G. Keller

Inhaltsangabe: Romeo und Julia auf dem Dorfe von Gottfried Keller

In der Novelle Romeo und Julia auf dem Dorfe von Gottfried Keller geht es um zwei junge Menschen, die sich ineinander verlieben.

Manz und Marti zwei Nachbarn arbeiten auf einem Acker zusammen und so lernen sich auch deren Kinder Vrenchen und Sali kennen. Als die Väter auf den Acker, der verkauft werden soll, bieten und nur einer den Zuschlag erhält und über den Acker gestritten wird, entzweien sich die beiden Väter.

Immer weiter verstricken sie sich in ihre gegenseitigen Feindschaften bis sie schließlich überhaupt nicht mehr miteinander reden. Sali und Vrenchen sprechen nicht miteinander als sie schließlich Jugendliche sind. Ihre Väter begegnen sich und die beiden jungen Menschen treffen einander wieder. Sie fühlen sich gleich zueinander hingezogen, trauen sich aber kaum einander anzusehen. Salis und Vrenchens Gefühle für einander sind stärker. Die beiden sind nicht glücklich in ihren Familien. Salis Eltern haben zwielichtige Geschäfte am Laufen, während Vrenchens Vater sich weder um seine Tochter noch um das Haus kümmert. Die beiden jungen Menschen sind einander eine große Stütze. Sie treffen sich heimlich und wollen gemeinsam tanzen gehen. Dazu müssen sie in ein Nachbardorf, damit man sie nicht erkennt. Allerdings sind viele der Menschen auf der Kirchweihfeier Menschen aus dem eigenen Dorf, sodass sie entgegen ihrer Erwartungen erkannt werden. Die beiden flüchten und wollen sich woanders entspannen. Sie finden eine Gruppe von Menschen, die aus den Wäldern und Bergen kommen und nach ihren eigenen Regeln leben. Diese bieten ihnen an, nachdem sie von den Problemen der jungen Menschen gehört haben, dass sie mit ihnen kommen könnten. Dort könnten sie als Ehepaar zusammenleben. Sali denkt wirklich darüber nach, allerdings ist Vrenchen nicht einverstanden, denn sie hat gehört, dass eine der Frauen ihren Mann betrogen hat. Sie will nicht, dass ihr das auch geschieht. Sali und Vrenchen kehren zurück in ihr Dorf. Dort beschließen sie ein Schiff, das angedockt ist, zu stehlen. Sali spricht eine Idee aus, die Vrenchen auch schon hatte – eine Idee wie die beiden für immer zusammen bleiben können.

Adventskalender 2018 ·Romeo und Julia auf dem Dorfe von G. Keller

Rezension: Romeo und Julia auf dem Dorfe von Gottfried Keller

Die Inhaltsangabe von der Novelle Romeo und Julia auf dem Dorfe von Gottfried Keller findet ihr oben.

Der Titel der Novelle weist schon auf das Motiv dieser hin. Es geht um eine Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Menschen, deren Familien total verfeindet sind. Die beiden Jugendlichen verhalten sich klüger als ihre Eltern. Sie wachsen aus den Vorurteilen heraus, mit denen sie aufgewachsen sind und schaffen es sich darüber zu erheben. Sie lassen sich von ihren Vorurteilen nicht so weit beeinflussen, sondern nähern sich einander und verlieben sich sogar. Diese Liebe führt sie allerdings in ihr Verderben. Aber das soll an dieser Stelle unerwähnt bleiben.

Faszinierend fand ich auf jeden Fall, dass die beiden Hauptcharaktere Sali und Vrenchen heißen und nicht Romeo und Julia, wie es ja nach dem Titel zu erwarten gewesen wäre. Aber durch den Titel wird sehr viel mehr Preis gegeben. Sali und Vrenchen haben einen Weg zu beschreiten, der ihnen durch den Titel der Novelle vorgegeben ist. Sie könnten, selbst wenn sie wollten, nicht vor diesem Schicksal fliehen. Dass der Titel eben das Ende verrät, fand ich ein bisschen schade, wobei ein kleines hoffnungsvolles Stimmchen in mir hoffte, dass es nicht so enden wird. Dass diese Hoffnungen enttäuscht werden, war dann letztendlich nicht mehr zu vermeiden, auch wenn ich es schade fand.

Wie sich die beiden Hauptpersonen hier ineinander verlieben, habe ich leider auch nicht so ganz verstanden, aber darauf hatte ich ja schon bei Irrwisch-Fritze verwiesen, denn es gibt durchaus Parallelen zwischen den beiden Novellen. Zwei junge Menschen verlieben sich ineinander, obwohl die Eltern einander nicht so besonders gut verstehen. Der Unterschied ist nur, dass sich bei Romeo und Julia auf dem Dorfe die Väter offen zerstritten haben, während bei Irrwisch-Fritze die Abneigung des Vaters des Mädchens gegen den Jungen darauf zu beruhen scheint, dass dieser weniger Geld hat. Die beiden Enden der Novellen sind aber grundverschieden, und dies könnte auch der Grund dafür sein, dass ich Romeo und Julia auf dem Dorfe von Gottfried Keller nicht so toll fand. Natürlich ist gegen diese Novelle nicht allzu viel einzuwenden, aber irgendwie sagte sie mir nicht ganz so sehr zu wie Irrwisch-Fritze, sodass ich sie zwar dennoch weiterempfehle aber nicht so heiß empfehlen kann, wie eben jene andere.

Adventskalender 2018 ·Opfergrube von M. Kibler

Inhaltsangabe: Opfergrube von Michael Kibler

In dem Kriminalroman Opfergrube von Michael Kibler geht es um die beiden Polizisten Steffen Horndeich und Margot Hesgart. Dieser Kriminalroman spielt in der südhessischen Großstadt Darmstadt. Steffen ist ein junger, kluger Mann, der noch nicht besonders lange mit seiner Frau Sandra verheiratet ist, beide haben eine gemeinsame Tochter und so bildet die kleine beschauliche Familie Horndeich einen Ausgleich vom stressigen Job. Deshalb ist er mit seiner Familie auch in dem Badesee Woog, in welchem plötzlich eine Leiche vor ihm aus dem Wasser steigt. Sandra fährt mit Tochter Stefanie nach hause, da Steffen mit Kollegin Hesgart die Ermittlungen beginnt. Schnell stellt sich heraus, wer der Tote war, und so wird natürlich erst einmal im Umfeld des Toten ermittelt. Emil Sacher wurde schon seit zwei Wochen vermisst und so befragen Hesgart und Horndeich die Menschen, die sie damals zum Verschwinden Sachers befragt hatten, noch einmal um nun etwas mehr herauszufinden. Schnell nach Aufnahme der Ermittlungen stellt sich heraus, dass Emil nicht nur eine Affäre hatte, sondern auch seine Frau etwas mit einem seiner Kollegen, aber alle diese Spuren laufen ins Leere bis zwei weitere Leichen mit ähnlichen Spuren auftauchen. Richard Wölzer und Till Hansen wurden in ihren jeweiligen Heimatorten ebenfalls tot aufgefunden, doch eine Gemeinsamkeit wird der Ermittlern schnell klar: alle drei haben Folterspuren an ihren Körpern, wie man sie von den Hexenverbrennungen kannte. Und so führt die Spur auch zu der Chefin von Doro. Doro ist Margots Stieftochter, die auch bei ihr wohnt, während Margots Bald-Ex-Mann sich in Amerika mit seiner neuen Freundin vergnügt und sich kaum um seine Tochter kümmert. Doro und Margot geraten mehrere Male aneinander bis Margot irgendwann merkt, dass Doro gar nicht mehr das kleine ungezogene Mädchen ist, sondern sich zu einer erwachsenen, selbstbewussten und unabhängigen jungen Frau entwickelt.

Auf dem Marktplatz in Darmstadt steht Margot plötzlich ihrem Ex-Mann Rainer gegenüber, doch als sie ihm ein Glas Bier ins Gesicht schüttet und davon stürmt, hat Horndeich so eine Ahnung, dass bei seiner Chefin im Moment einiges im Argen liegt, allerdings kümmert er sich darum wenig, denn er hat selbst ein Problem: Er hat ein Jobangebot aus München bekommen, doch Sandra wollte bald in der Nähe ihrer derzeitigen Wohnung anfangen wieder zu arbeiten und auch seine Schwiegereltern sind erst kürzlich näher zu ihnen hingezogen, damit sie die Tochter und Enkeltochter öfter sehen können.

Eine weitere Gemeinsamkeit wird zwischen Wölzer, Hansen und Sacher deutlich: Sie waren gemeinsam in einer Burschenschaft und haben auch gemeinsam studiert, aber zuvor waren sie schon auf einem Internat zusammen gewesen. Nicht weit von Darmstadt in der Nähe von Fränkisch-Crumbach hatten die vier – ja, es gab noch einen Vierten im Bunde – das elitäre Internat Rimdidim besucht. Die Polizisten stoßen bei ihren Ermittlungen auf vergewaltigte Mädchen, Hexenkult und mehrere Verdächtige, weshalb Horndeich und Hesgart nicht nur mit ihren Privatleben, sondern auch den Mörder schnellstmöglich fassen müssen, da besagter Vierter im Bunde derzeit vermisst wird und die Möglichkeit besteht, dass der Mörder sein nächstes Opfer bereits gefangen hält.

Adventskalender 2018 ·Opfergrube von M. Kibler

Rezension: Opfergrube von Michael Kibler

Die Inhaltsangabe zum Kriminalroman Opfergrube von Michael Kibler findet ihr oben.

Obwohl dieser Band Opfergrube von Michael Kibler aus dem Jahr 2013 nicht der erste Band des Autors und auch nicht der erste Band der Reihe ist, macht dies gar nichts. Natürlich ist es bestimmt mal interessant die Vorgeschichte von Margot und Steffen einmal zu lesen und dann auch herauszufinden, warum sie in ihrem Leben gerade stehen, wo sie stehen und irgendwie fällt es mir auch schwer mir darüber klar zu werden, was sich genau in ihrem Privatleben von diesem Band ereignet hat. Mir stellten sich beim Lesen so Fragen wie: Wie ist das Verhältnis von Doro und Margot davor gewesen? Gab es Doro schon immer, oder wurde sie für diesen Band extra eingeführt? Hat sie schon davor in einem Buchladen gearbeitet oder nicht? Wie verlieft die Ehe von Margot und Rainer vor diesem Band? Wie haben sich Sandra und Steffen kennen gelernt? All diese Fragen werden sich hoffentlich klären, wenn man die vorherigen Bände der Reihe liest, aber davon einmal abgesehen, werden viele Dinge in Opfergrube noch einmal erklärt. Warum Steffen überlegt, sich einen neuen Job zu suchen. Wie das Verhältnis von Margot zu Nick ist, dies alles sind Dinge, die für die Handlung nicht elementar sind, aber dennoch die Nebenhandlung betreffen und deshalb gut sind, dass sie noch einmal beschrieben wurden.

Ich fand es irgendwie komisch, dass vier junge Männer, sich aus dem Internat kannten und dann plötzlich in der Uni wieder zusammenkamen – okay, so plötzlich war das gar nicht, aber dass einer dieser Männer zufälligerweise auf eines seiner früheren Opfer trifft und dass zwei der ehemaligen Opfer sich zufällig kennen gelernt haben sollten, fand ich dann doch sehr zufällig. Dazu kam noch die Konstellation, dass Margots Stieftochter Doro in dem Buchladen arbeitet, der sich mit Hexen und solchen Dingen auskennt, und in welchem die Ermittler Hinweise zu den Foltermethoden finden können. Meiner Ansicht nach, waren das sehr viele Zufälle. Da ja auch Doro in die Ermittlungen gezogen wurde, weil sie zu der Frau eines der Opfer Kontakt über eine Art Hexenzirkel hatte. Natürlich liegt nahe, dass sich Menschen, die sich mit Hexenbräuchen und Foltermethoden von Hexen beschäftigen untereinander kennen, aber dass sich zufällig jeder dieser Menschen freiwillig und wie zufällig in diesen Kreisen unterwegs sind, das waren mir dann doch ein paar Zufälle zu viel. Das hat alles irgendwie unglaubwürdig gemacht. Natürlich kennt man diese Phänomen von anderen Krimis: Entweder man muss ständig neue Charaktere einführen, die sich untereinander nicht oder kaum kennen, weil sie nur lose miteinander zu tun haben, oder man muss alles in einem abgeschlossenen Raum – einer einsamen Insel, einem einsamen Schloss oder einem einsamen Schiff auf See – stattfinden lassen, damit klar ist, woher sich die Menschen kennen.

Da bei diesen Ermittlungen ständig die gleichen Menschen verhört und erwähnt wurden, war irgendwann klar, dass diese dann auch letztendlich mit dem Mord zu tun haben mussten oder zumindest mit dem Mörder in Verbindung stehen müssen, da noch dazu kam, dass die Ehefrau von Emil Sacher irgendwann praktisch gar nicht mehr erwähnt wurde. Dies führte dann auch dazu, dass sich der Kriminalroman sehr hinzog. Auf den letzten 60, 70 Seiten war eigentlich klar, wer der Mörder ist, aber man brauchte noch alle möglichen Puzzelteilchen um alles aufzulösen, sodass sich diese Seiten für den Leser dann doch sehr gezogen haben. Weiterhin ging das Ende dann sehr plötzlich. Irgendwie habe ich gar nicht realisiert, dass ich auf der vorletzten Seite bin und auf einmal war da das Ende.

Insgesamt fand ich den Kriminalroman Opfergrube von Michael Kibler recht gelungen. Er hat einige Fehler und Schwächen, die mir aber vielleicht nur deshalb so besonders ins Auge stachen, da ich schon seit Monaten etwas von diesem Autor lesen wollte und mich deshalb sehr auf diesen Roman gefreut habe. Michael Kibler erinnert mit seinem Stil ein wenig an Andreas Franz oder Nele Neuhaus und so kann ich Opfergrube nur weiterempfehlen und hoffe, bald wieder etwas von ihm zu lesen.

Adventskalender 2018 ·Irrwisch-Fritze von A. Reinbold

Inhaltsangabe: Irrwisch-Fritze von Adelheid Reinbold alias Franz Berthold

Die Novelle Irrwisch-Fritze von Adelheid Reinbold ist eine Dorfnovelle und spielt dementsprechend in einem kleinen Dörfchen. Lieschen arbeitet mit einigen Leuten aus dem Dorf auf dem Feld. Einer dieser Menschen ist Fritz. Er scheint Lieschen toll zu finden, denn er bringt ihr zuerst das frische Wasser aus dem Krug und bittet sie, ihm zu sagen, dass sie ihn mag. Sie wird rot und läuft glücklich nach hause. Ihre kleine, boshafte Schwester Mariechen ahnt, dass ihre Schwester einen Bewerber hat und findet es am nächsten Sonntag heraus, dass Lieschen hatte einen Strauß Blumen über Nacht in Wasser gestellt, sodass der Strauß frisch bleibt, als Fritz ihr nun noch eine weiter Blume schenkt, weiß Mariechen, dass dieser der Freund ihrer Schwester sein muss. Zuhause angekommen macht sie Lieschen das Leben schwer. Schon am Vorabend hatte sie der Mutter verraten, dass Lieschen den Kochlöffel hat anbrennen lassen und nun findet sie ein Geschenk von Fritz an Lieschen. Als ihr Vater dies erfährt, verbrennt er das Geschenk und sagt ihr, dass sie gar nicht glauben soll, dass er zulassen wird, dass sie einen so armen, mittellosen Mann heiratet, denn er will sie eigentlich an den reichen Bäcker Bachmann verheiraten. Lieschen bittet ihren Vater es sich noch einmal zu überlegen und auch Fritz will um die Hand Lieschens anhalten, doch der Vater lässt dies nicht zu. Er sagt, dass die Verlobung von Lieschen und Bachmann bereits abgemacht wäre und damit hat Fritz keine Möglichkeit mehr. Auch die Mutter, die anscheinend selbst zu einer Heirat ohne Liebe überredet worden war, greift nicht ein, sodass Lieschen sich in ihr Schicksal ergibt, denn sie weiß wie jähzornig ihr Vater werden kann und sie will nicht, dass ihrem Fritz oder ihr etwas zustößt. Lieschen will zu Fritz, wird im Moor aber irre geleitet von einigen Irrlichtern, sodass sie lauthals schreit. Mariechen, die ihr gefolgt war, versinkt im Moor und Fritz versucht sie zu retten, versinkt aber dabei seinerseits, sodass Lieschen heilfroh ist, als ihre beste Freundin mit ihrem Bruder daherkommt. Mariechen und Fritz werden gerettet und Lieschen nimmt ihrem Freund das Versprechen ab, dass er seinerseits heiraten soll – sie findet, dass Gertrud, ihre Freundin, eine gute Wahl für ihn wäre.

Die beiden wollen am gleichen Tag heiraten, sodass sie gleichzeitig unglücklich werden. Es schließen sich noch zwei weitere Paare an. Jetzt soll der Pfarrer vier Paare gleichzeitig trauen, da diese große Hochzeit preiswerter wäre als vier kleinere Hochzeiten. Auf dem Weg zur Kirche, begegnen der Kutsche wieder Irrlichter, sodass sie zu spät eintreffen. Als sie endlich getraut werden können, ist es bereits Abend, da der Pfarrer an diesem Tag noch einen anderen Termin hatte und bei ihrem Eintreffen schon nicht mehr zuhause ist. Im Durcheinander, weil dort anscheinend Fledermäuse waren, die die Frauen erschreckt hatten, heiraten die falschen Männer die falschen Frauen. Lieschen wird aus Versehen mit Fritz und Gertrud mit Bachmann verheiratet und auch bei den anderen Paaren tritt eine Verwechslung ein. Die Paare beratschlagen was nun zu tun wäre, aber da Fritz und Lieschen sich nicht wieder scheiden lassen wollen und auch die anderen beiden Paare es für günstiger halten, wenn sie verheiratet bleiben, da sie sonst nicht nur diese Hochzeit, sondern auch die Scheidung und die erneute Hochzeit bezahlen müssten, hat Bachmann gar keine Gelegenheit die Scheidung zu fordern und außerdem findet er Gertrude eigentlich ziemlich gut, denn er hatte sich den ganzen Tag ausgezeichnet mit dieser jungen Frau verstanden. Und so müssen sie nur noch Lieschen Eltern erklären wie es zu der verwechselten Eheschließung kommen konnte.

Adventskalender 2018 ·Irrwisch-Fritze von A. Reinbold

Rezension: Irrwisch-Fritze von Adelheid Reinbold

Die Inhaltsangabe zur Novelle Irrwisch-Fritze von Adelheid Reinbold findet ihr oben.

Diese Novelle soll wohl die beste Novelle von Adelheid Reinbold gewesen sein, welche unter männlichem Pseudonym schrieb. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich konnte mir unter einer Dorfnovelle vorher nicht allzu viel vorstellen. Ich meine, klar, es geht um ein Dorf oder dörfliches Idyll, das dann mutmaßlich irgendwie gestört wird. Und dies geschieht hier durch zwei Liebende, die sich anscheinend so sehr lieben, dass sie bereit sind sogar wegzulaufen, wobei Lieschen sich nicht wirklich traut, weil sie Angst hat, dass sie sich selbst nicht mehr im Spiegel ansehen kann. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, woher sie eigentlich weiß, dass sie Fritz liebt. Es wirkte für mich so, als ob uns als Lesern ein kleiner Teil am Anfang der Novelle fehlte, der deutlich macht wie sich Lieschen und Fritz ineinander verliebt haben, aber vielleicht brauchte man diesen Teil früher nicht. Entweder, weil man sich schneller entschieden hat, ob man verliebt ist, oder nicht oder weil man gar nicht die Wahl hatte oder weil Lieschen in diesem Fall einfach weg wollte oder musste von diesen Eltern beziehungsweise von dieser Familie. Sie lebt mit dem jähzornigen Vater, der braven Mutter, die die kleine Schwester ständig bevorzugt und Mariechen, dem Teufelsbraten von Schwester, zusammen, welche ihr alle drei das Leben sehr schwer machen. Da wollte sie vielleicht einfach weg und wenn es dann auch noch zu einem Mann war, der sie liebte und hoffentlich besser behandelte, weshalb nicht? Allerdings stellte sich mir dann die Frage, woher sie wissen wollte, dass der Bäcker, der noch dazu über Geld verfügt, sie nicht liebt und nicht gut behandeln würde, denn für ihre beste Freundin ist er anscheinend auch gut genug.

Soweit ich weiß, ist die Novelle Irrwisch-Fritze von Adelheid Reinbold unter anderem im Novellenschatz von Kurz und Heyse herausgegeben worden. Heyse und Kurz haben Novellen aus der Romantik und aus dem Realismus herausgegeben, wobei die diversen Bände der Novellen sehr durchmischt waren. Ich hatte eigentlich gedacht, dass Dorfnovellen aus dem Realismus stammten, aber anhand der mystischen Irrlichter, die im Moor und auch auf dem Weg zur Hochzeit ihr Unwesen trieben und dem magischen Imker, den Fritz aufgesucht hatte, um seine Angebetet wieder für sich zu haben, bin ich mir da nicht mehr so sicher. Auch die Tatsache, dass am Ende Lieschen und Fritz sich durch diese seltsame Verwechselung bekommen haben und auch Bachmann und Gertrud sich zugeneigt waren, fand ich sehr unrealistisch – wobei hier weniger die Epoche als der Fiktionsgrad gemeint ist.

Insgesamt hat mir die Novelle Irrwisch-Fritze von Adelheid Reinbold sehr gut gefallen und ich kann sie nur weiterempfehlen – vor allem das Ende, hat mich in seinen Bann gezogen.

Adventskalender 2018 ·Ankündigungen

Adventskalender 2018

Hallo ihr Lieben,

es ist so langsam wieder Zeit. Es fängt an zu schneien, überall riecht es nach Plätzchen, Lebkuchen und Weihnachtspunsch. Bunte Lichter blinken. Richtig: Die Weihnachtszeit beginnt. Auch in diesem Jahr möchte ich wieder einen Adventskalender auf meinem Blog starten. Wie in den letzten Jahren (meistens) auch, werde ich jeden Tag eine Rezension oder eine Inhaltsangabe veröffentlichen. Natürlich werde ich auch weiterhin die Aktionen auf meinem Blog weiterlaufen lassen. Ihr müsst im Dezember also nicht auf die Montagsfrage und auf die Miss Marple-Posts verzichten!
Ich hoffe, dass ihr mit dem Adventskalender von mir Freude habt und ich vielleicht findet ihr ja auch die ein oder andere Inspiration, was ihr nächstes Jahr noch lesen wollt.
Ich wünsche euch eine schöne und besinnliche Weihnachtszeit

Liebe Grüße
Vanessa